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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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hat mir schonungslos die Augen geöffnet. Doch das macht mich längst nicht zu seinem Werkzeug.«
    Kaum hatte Torben den letzten Satz ausgesprochen, überkamen ihn Zweifel. War er am Ende genau das gewesen? Ein Werkzeug? Er wusste es nicht.
    Währenddessen war June Madlow zum Hubschrauber zurückgegangen und bedeutete ihm, einzusteigen. Das Verhör in luftiger Höhe war beendet.
    »Wenn Sie den Helden spielen wollen, kann ich nichts mehr für Sie tun«, sagte sie, während sie sich anschnallte. »Aber ich gebe Ihnen einen letzten Rat. Vertrauen Sie sich Clark an, bevor er die Sache mit Norris von Dritten erfährt. Und löschen Sie das verdammte Programm.«
    Torben hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Das Schlimmste war, dass er befürchtete, ohne seine Daten aus Stockholm keine Chance zu haben, Spygate zu stoppen. Bevor man ihn ins Jenseits beförderte, könnte er aber vielleicht den Countdown abwürgen. Dann würde sein Wunder der Technik zwar als Datenmüll im Netz umherschwirren, aber das wäre immer noch besser als der sichere Tod. Aber was drohte ihm wegen seiner Beziehung zu Peter?
    »Wann erfährt er davon?«, fragte Torben alarmiert.
    »Der Bericht liegt morgen früh auf seinem Tisch. Heute Abend beim Essen wäre eine gute Gelegenheit, den Direktor einzuweihen.«
    »Bei welchem Essen?«
    »Lassen Sie sich überraschen.« June Madlow lachte überlegenen und ließ den Motor des Helikopters an.
    Torben schnallte sich ebenfalls an.
    »Was wusste Norris? Warum kann er der CIA nach so langer Zeit noch gefährlich werden?«
    »Sagen Sie es mir doch!«, gab June Madlow die Frage zurück. Sie zog den Helikopter hoch und ließ ihn dann im Steilflug sinken, bis er dicht über dem rötlichen Wüstensand dahinflog.
    Das waghalsige Flugmanöver machte Torben schwindelig. Er schloss die Augen.
    »Angenommen, ich erzähle Ihnen alles. Woher weiß ich, dass Sie mich nicht einfach lebenslänglich einsperren?«
    Madlow schaute Torben abschätzig von der Seite an, als würde sie ihn für seine Angst verachten.
    »Gibt es für irgendwas im Leben eine Garantie? Allerdings kümmert sich Clark meist gut um Überläufer. Sie müssen nur ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen.«
    »Ehrlich gesagt, hat mir Peter gar nicht gesagt, wonach ich suchen soll«, versuchte er, sich zu verteidigen.
    Resolut neigte die Agentin den Helikopter und änderte die Richtung. Dann warf sie ihm einen warnenden Blick zu. »Das glaubt dir keiner, Kleiner! Fang schon mal an zu beten.«

    Eine Stunde später landeten sie auf einer abgelegenen Militärbasis. Die Agentin stieg aus und deutete auf einen Learjet, der gut hundert Meter entfernt auf dem Rollfeld wartete.
    Das Mount Valley ist über zweitausend Meilen von New York entfernt, überlegte Torben, aber mit dem Geschoss sind wir bestimmt in wenigen Stunden in New York. Wie in Zeitlupe schnallte er sich ab. Er fühlte sich müde und ausgebrannt. Nahm diese Tortur denn gar kein Ende mehr?

KAPITEL 26
NEW YORK CITY – GEHEIME AUSSENSTELLE DER CIA
    Clarks Jet war pünktlich in New York gelandet. Während des Flugs hatten Strieber und zwei seiner Verbündeten aus Europa versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Doch Clark hatte die Anrufe seelenruhig weggeklickt und sich mit dem Beratungsausschuss des Geheimdienstes abgestimmt. Schon für den nächsten Tag waren weltweite Einsätze gegen Anonymous geplant.
    »Wir kriegen euch, ihr Bastarde«, murmelte er, als er aus dem Jet stieg. Jetzt musste er nur aufpassen, dass er kein Detail übersah. Das geheime Büro der CIA in New York hatte lange im Haus 7 des World Trade Center gelegen. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 war man auf einen unscheinbaren Bürokomplex in der 45. Straße ausgewichen, ganz in der Nähe der UNO. Nichts ließ erkennen, wer hier wirklich residierte. Auf den polierten Messingschildern neben dem Eingang standen Dienststellen des Außenministeriums.
    Während Clark mit dem Aufzug in den vierten Stock fuhr, ging er in Gedanken noch einmal den Ablaufplan durch. Madlow und Arnström würden nach ihrer Ankunft direkt ins Mandarin Hotel in der 60. Straße eskortiert werden. Bis spät in die Nacht hatten dort die besten IT-Experten der Welt konferiert und die neuesten Sicherheitskonzepte erörtert. Es waren nur Schattenspiele gegen das, was wirklich notwendig war, Beruhigungspillen für Unternehmer und Politiker, die noch nicht begriffen hatten, wie bedroht ihre sensible digitale Welt wirklich war. Am kommenden Tag würden Miles und

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