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Silo: Roman (German Edition)

Silo: Roman (German Edition)

Titel: Silo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Howey
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es in die
Buchse mit der Aufschrift 17.
    Es piepste ein
paarmal, während der Anruf durchgestellt wurde. Lukas stellte sich vor, wie das
Telefon auf der anderen Seite der Leitung klingelte und die Lämpchen blinkten.
    Er wartete mit
angehaltenem Atem.
    Hallo?
    Lukas lächelte.
    »Hi!«
    Er setzte sich,
    lehnte sich an Server 40 und machte es sich bequem.
    Wie läuft’s da
drüben bei euch?

58. KAPITEL
    Silo
18
    Walker
schwang seine Arme durch die Luft, während er versuchte, einem imaginären
Schüler seine Theorie über die Funktionsweise des Funkgeräts zu erklären. »Der
Ton, diese Übertragungen – das läuft wie Wellen durch die Luft, verstehst du?«
Er verfolgte die unsichtbaren Stimmen mit den Fingern. Die dritte große
Antenne, die er in zwei Tagen gebaut hatte, baumelte von einem Träger über ihm herab.
»Diese Wellen laufen hier am Draht hinauf und hinunter, deshalb ist es besser,
wenn die Antenne länger ist. Dann kann sie mehr Wellen aus dem Äther ziehen.«
    Aber wenn diese
Wellen überall sind, warum können wir dann keine auffangen? , fragte der Schatten in seinem Kopf.
    Walker wackelte
anerkennend mit dem Kopf. Eine gute Frage. Eine verdammt gute Frage. »Dieses
Mal werden wir sie auffangen«, sagte er. »Wir kommen der Sache näher.«
Er stellte den Verstärker ein, den er neu gebaut hatte und der wesentlich
leistungsstärker war als das kleine Ding in Hanks altem Funkgerät. »Hör zu!«,
sagte er.
    Ein Knistern
erfüllte den Raum.
    Ich höre nichts.
    »Ja, weil du nicht
still bist. Hör zu!«
    Da war es. Schwach,
aber aus dem Knistern waren leise Töne herauszuhören.
    Ich hab’s gehört!
    Walker nickte stolz – weniger auf die Teile, die er gebaut hatte, als vielmehr auf seinen cleveren
Schatten. Er sah zur Tür, vergewisserte sich, dass sie noch immer geschlossen
war. Er sprach nur mit Scottie, wenn er allein war.
    »Nur, dass ich den
Ton nicht deutlicher einstellen kann, das verstehe ich nicht.« Er kratzte sich
am Kinn. »Es könnte vielleicht daran liegen, dass wir so tief unten in der Erde
sind.«
    Wir waren immer so
tief unten ,
bemerkte Scottie. Dieser Sheriff, der vor ein paar Jahren mal hier war, der
hat ständig in sein Funkgerät gesprochen und keine Probleme mit der Übertragung
gehabt.
    Walker strich über
die Bartstoppeln auf seinen Wangen. Sein kleiner Schatten hatte wie immer
recht.
    »Tja, da ist noch
diese eine Schaltung, auf die ich mir keinen Reim machen kann. Ich glaube, der
Schaltkreis ist dazu da, das Signal zu entzerren, ein Mutterschaltkreis, durch
den auch alles andere läuft.« Er setzte seine Lupenbrille auf und besah sich
den rätselhaften Schaltkreis noch einmal.
    Was ist das für ein
Stecker? Scottie deutete auf einen winzigen Steckkontakt mit der aufgedruckten Zahl 18. Walker hatte ihm beigebracht, dass es grundsätzlich in Ordnung war, wenn man
zugab, etwas nicht zu wissen. Wenn man keine Fragen stellte, dann lernte man auch
nichts.
    »Ich weiß es nicht«,
gab er zu. »Aber siehst du, wie dieser kleine Schaltkreis nur mit einem
Flachkabel ins Funkgerät gesteckt wird?«
    Scottie nickte.
    »Als wäre es so
konstruiert, dass man ihn leicht austauschen kann. Vielleicht weil er schnell
durchbrennt. Ich glaube, dieses Teil funktioniert wie eine durchgebrannte
Sicherung und hält uns deshalb auf.«
    Könnten wir es nicht
überbrücken?
    »Überbrücken?« Was
meinte Scottie?
    Es kurzschließen,
falls es durchgebrannt ist.
    »Dann würde an einer
anderen Stelle etwas kaputtgehen. Ich meine, es wäre ja nicht da, wenn man es
nicht wirklich brauchen würde.«
    Die Unterhaltung
wurde unterbrochen von einem Klopfen an der Tür, gefolgt von einem lauten
Quietschen der Türangeln, die Walker absichtlich nicht ölte. Scottie verschmolz
mit der Dunkelheit unter der Werkbank, seine Stimme schwebte im statischen
Knistern der Kopfhörer davon.
    »Was ist hier los,
Walk?«
    Er wirbelte auf dem
Schemel herum – diese freundliche Stimme und diese barschen Worte, eine
Kombination, wie nur Shirly sie zustandebrachte. Mit einem abgedeckten Tablett
in der Hand und schmallippiger Enttäuschung im Gesicht betrat sie die
Werkstatt.
    Walker drehte die
Lautstärke an den Kopfhörern herunter. »Ich versuche, dieses …«
    »Nein, ich meine,
was soll dieser Unsinn, dass du angeblich nichts isst?« Sie stellte das Tablett
vor ihn hin und nahm den Deckel ab, von einem Teller Mais stieg Dampf auf.
»Hast du heute Morgen gefrühstückt, oder hast du dein Essen an jemand

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