Silvermoon - Jaegerin der Nacht
vorsichtig.
Kapitel 15
~James~
Ächzend legte sich bäuchlings Cassandra zurück ins Bett und James sah sie mitleidig an.
„ Es tut mir so leid was geschehen ist, meine Schöne“, sagte er leise.
„ Mhm“, erwiderte sie leise.
Sie war blass und sie sah aus, als hätte sie fürchterlich geweint.
„ Ich … Wenn ich gewusst hätte, was diese Lüge mit sich bringt, dann hätte ich alle Schuld auf mich genommen“, fuhr er fort.
Sie hob ihre Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
„ James, es ist nicht Euer Verschulden. Meine Äußerung war dafür verantwortlich und ich wäre besser ehrlich gewesen“, flüsterte sie.
„ Ihr hättet mich verraten?“, fragte er leise.
„ Es ist meine Berufung“, erwiderte sie ebenso und drehte sich auf die Seite. Ihre blauen Augen fixierten seine grünen.
„ Ich empfinde viel für Euch, aber ich darf den Kodex nicht missachten, auch wenn es mir das Herz bricht“, fuhr sie fort.
Perplex starrte der Graf seine Angebetete an.
„ Cassandra“, er schluckte und atmete tief durch: „Ich verstehe Euren Zwist, aber … bitte tut mir das nicht an. Ich lebe gern und … ich liebe Euch.“
Die Jägerin sah ihn mit großen Augen an.
„ Ihr liebt mich?“, fragte sie ungläubig.
James nickte.
„ Ich würde zu gern mein Leben mit Euch verbringen, aber ich bin eine Gefahr“, flüsterte er.
Sie legte sich wieder auf den Bauch und vorsichtig trug der Graf das Jod auf.
Sie sog scharf die Luft ein, wegen des brennenden Schmerzes.
„ Es tut mir leid, wenn es Euch schmerzt“, sagte er leise.
„ Es ist allemal erträglicher, als die Peitschenhiebe“, gab sie leise zurück.
„ Wie viele Hiebe waren es?“, fragte er.
„ Dreißig, sie hatten dreißig verhängt, aber es stehen noch welche aus, weil Ihr sie unterbrochen habt“, antwortete sie.
In James wuchs die Wut abermals.
„ Ich habe Herr von Epjeskess vom Anwesen geschickt“, erklärte er.
„ Warum habt Ihr das getan?“
„ Weil ich Gewalt auf meinem Anwesen nicht dulde und er nicht um Erlaubnis gebeten hat, ob es mir widerspricht Euch im Säulengang zu züchtigen“, antwortete er.
„ Ich hoffe, dass es keinerlei Ärger geben wird“, meinte sie leise.
„ Es wird keinen Unmut geben und wenn, dann habe ich ihn am Hals und nicht Ihr, meine Schöne“, beruhigte er sie mit sanfter Stimme. Vorsichtig fuhr er mit den Fingerspitzen zwischen den Striemen entlang und genoss ihre weiche Haut.
„ Ihr seid wunderschön“, raunte der Graf und streichelte hinauf zu ihrem Nacken.
Er sah die Gänsehaut, die sich von dort aus über ihren Rücken ausbreitete und lächelte. James beugte sich vor und hauchte einen sanften Kuss in ihren Nacken, der Cassandra seufzen ließ.
„ Bitte James, wir dürfen es nicht“, sagte sie leise.
„ Ich weiß, aber die verbotenen Früchte sind die verlockendsten“, erwiderte er grinsend. Seine Hände glitten zu ihren Schultern und massierten sie sanft.
„ Bitte weist mich nicht ab“, bat der Graf flüsternd. Cassandra drehte sich erneut auf die Seite und hielt die Decke vor ihre nackte Brust.
„ Ich weise Euch nicht ab, aber wir dürfen es wirklich nicht“, erwiderte sie und starrte auf das Kissen. James beugte sich vor und hob ihren Kopf mit seinem Zeigefinger. Zärtlich legten seine Lippen sich auf ihre und sie versanken in einem leidenschaftlichen Kuss.
~Hernan~
Wütend ging Hernan in sein kleines Gemach und packte seine Sachen ein.
Wie konnte der Graf sich nur wagen seine Methoden, zu hinterfragen und sich einzumischen?
Außerdem fragte der Jäger sich, warum der Graf auf einmal wieder bei bester Gesundheit war, wo er noch am Morgen schwer verletzt in sein Schlafzimmer gebracht wurde. Auf diese Frage musste er unbedingt eine Antwort finden. Hernan wollte nicht ruhen, bis er es herausgefunden hatte und James, wenn nötig, ausgeschaltet hatte. Mittlerweile war sein Misstrauen so groß, dass er auch den Grafen für ein Monstrum hielt. Er war sich bloß nicht sicher, ob er ein Vampir, Ghul oder Werwolf war. Natürlich gab es eine ganze Reihe an Monstern, gegen die sie kämpften, doch nur diese waren neben Besessenen noch in der Lage ihre menschliche Gestalt beizubehalten.
Klirrend fielen die überzähligen Waffen in die Taschen, nachdem er seine Kleidung verstaut hatte. Als er fertig war, schulterte Hernan sein Gepäck und stieg die Treppe herab. Xaido stand im Foyer und unterhielt sich mit Caith. Als sie ihn hörten, schauten die beiden Jäger auf.
„ Warum hast
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