Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
sind, um auf sich selbst zu hören.
Manche Menschen halten sich für erwachsen, obwohl sie ihren inneren Richtern sehr viel Raum geben. Das Ziel des Erwachsenwerdens ist aber gerade die Unabhängigkeit von den Stimmen der anderen. Das Ziel ist die Autonomie, das Hören auf die eigenen inneren Werte und Richtlinien.
Falls Sie später wieder einmal einen Ihrer kleinen Richter hören, wischen Sie ihn mit der Hand sanft von Ihrer Schulter. Dieses Ritual in Form einer Geste hilft Ihnen, zwischen dem eigenen und dem angelernten Urteil zu unterscheiden.
|321| Gönnen Sie Ihren Richtern Ruhe
Menschen mit Schuldgefühlen arbeiten (körperlich oder seelisch) oft bis zur Erschöpfung und fühlen sich noch immer schuldig. Hören Sie statt dessen auf, bevor Sie erschöpft sind. Sagen Sie sich, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben. Stellen Sie sich Ihre Schuldgefühle wieder als kleine Richter vor. Legen Sie sie zu Bett und sagen Sie ihnen: »Selbst wenn ich noch drei Stunden schuften würde, ihr wärt ja doch nicht zufrieden. Darum höre ich lieber jetzt auf und bin morgen frisch und ausgeruht. Nun gebt Ruhe, gute Nacht!« Gehen Sie dann selbst schlafen.
Seien Sie mit sich identisch
Menschen mit Schuldgefühlen leben oft in mehreren getrennten Zusammenhängen. Sie sind zum Beispiel in der Ehe überfordert, erzählen davon aber nichts im Büro – und sie sind im Büro überfordert, erzählen davon aber nichts zu Hause. Dann sitzen zu Hause die Büro-Richter auf der Schulter und sagen: »Verschwende deine Energie nicht privat, denk mehr an die Firma!« Und im Büro sitzt der Richter mit der Stimme Ihres Partners bei Ihnen und ermahnt Sie, rechtzeitig mit der Arbeit aufzuhören. Beenden Sie solche ungesunden Spaltungen. Stehen Sie zu Ihren Schwächen. Sprechen Sie zu Hause über Ihre wahren Gefühle am Arbeitsplatz und am Arbeitsplatz über Ihre Engpässe in der Familie. Das kann für alle Beteiligten eine große Erlösung sein. Achten Sie aber darauf, dass das nicht ausartet zu Klatsch und Tratsch oder zu übertriebenem »Seelen-Striptease«.
|322| Akzeptieren Sie die Schattenseiten
Menschen mit Schuldgefühlen haben manchmal das Gefühl, das Böse in ihrer Umgebung vollständig besiegen zu müssen. Damit überfordern sie sich enorm. Stellen Sie sich vor, dass alle Ihre guten Handlungen zwangsläufig einen Schatten werfen, und dass es nicht in Ihrer Macht steht, das zu vermeiden. Sie haben keinen Einfluss auf diesen Schatten!
Finden Sie eine Vertrauensperson
Suchen Sie sich jemanden, dem Sie alles von sich erzählen und dem Sie sozusagen alle Ihre kleinen Richter der Reihe nach vorstellen können – und bei dem Sie sicher sind, dass er Ihnen einfach zuhören wird, ohne Ihnen gleich gute Ratschläge geben zu wollen. Das kann ein Freund sein, oder auch ein Therapeut oder ein Beichtvater.
Wenn Sie anderen Menschen nicht erzählen möchten oder können, was Sie derzeit beschäftigt und belastet, dann ist das ein Signal, dass Sie sich für diese Dinge schämen. Das brauchen Sie aber nicht, denn alles gehört zu Ihnen. Gehen Sie gegenüber mindestens einem Menschen, dem Sie vertrauen, aus sich heraus. Berichten Sie von Ihren innersten Gefühlen. Sagen Sie nicht: »Ach, ich bin doch nicht so wichtig.« Im Gegenteil – wenn Sie mehr von sich offenbaren, wirken Sie auf andere farbiger und interessanter.
|323| Denken Sie zwei Generationen weiter
Stellen Sie sich Ihre Enkelkinder (oder Großneffen und -nichten) vor und dass sie genau die gleichen Schuldgefühle haben und Fehler machen werden wie Sie jetzt. Das ist keine Idee, sondern eine erwiesene Tatsache. Es liegt an Ihnen, sie davor zu bewahren, indem Sie die oben aufgeführten Regeln beherzigen und die Erbfolge der Schuldgefühle durchbrechen. Wenn Sie es nicht für sich tun – dann tun Sie’s für die Generationen nach Ihnen. Stellen Sie sich vor, wie viel leichter Ihre Enkelkinder oder Großnichten und -neffen ohne diese Gefühle durchs Leben gehen werden.
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simplify-Idee 33
Ent-rätseln Sie sich selbst
Das Enneagramm – eine Antwort auf die Frage: Wer bin ich?
Wir haben immer wieder die gleichen Probleme, wiederholen die gleichen Fehler, scheitern an derselben Stelle. Wenn es gelänge, die für uns typischen Schwierigkeiten zu orten, dann müssten wir doch besonders wirksame, genau auf uns zugeschnittene Gegenstrategien entwickeln können. Genau das tut das Persönlichkeitsmodell des Enneagramms (ennea = griechisch »neun«), indem es Ihr
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