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Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben

Titel: Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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abschicken und auch nicht aufheben, sondern nach dem Schreiben als Zeichen inneren Loslassens verbrennen.

    Kraft-Ort. Suchen Sie sich einen »Wallfahrtsort« für Ihren Abschied. Das kann eine Kirche sein, ein einsamer Berg, eine Bank unter einem Baum, eine Strecke am Ufer eines Sees, oder auch ein bestimmtes Café. So wie Sie mit Ihrem Expartner bestimmte Plätze besucht haben, die mit Erinnerungen aufgeladen sind, so lassen Sie sich von Ihrem Abschiedsort mit neuer Energie für einen Neuanfang beleben. So können Sie sich später sagen: »Dort im Hofgarten sind wir so oft gesessen. Aber hier in der Theatinerkirche habe ich mein neues Leben begonnen.«

    Ziehen Sie einen Schlussstrich. Der Versuch, »Freunde« zu bleiben, scheitert meistens, und fast immer bleibt ein Ungleichgewicht. |129| Denn oft steckt dahinter der unbewusste Wunsch des einen, den anderen doch noch für sich zurückgewinnen zu können. Ersparen Sie sich das damit verbundene Gefühl des Drucks oder des schlechten Gewissens. Eine freundschaftliche Annäherung gelingt am ehesten nach einer deutlichen Phase des Abstands, in der Sie beide Ihre Verletzungen loslassen konnten.
    Entdecken Sie das 70-Prozent-Geheimnis
    Nichts und niemand kann die Liebe unterdrücken. Wie ein Wirbelsturm fegt die Leidenschaft durch das Herz verliebter Menschen. Das ist das Thema der Romane des japanischen Schriftstellers
Haruki Murakami
. Er hat seine eigene, asiatische Sicht auf die Liebe, von der sich vor allem nach einer Trennung einiges lernen lässt. Seine Erkenntnis: Die Vollkommenheit der Liebe liegt darin, dass sie die Unvollkommenheit des Geliebten akzeptiert.
    Lassen Sie sich beiden Ihre Innenwelt
    Jemanden zu lieben bedeutet für einen Asiaten nicht, den eigenen Turm mit seiner komplexen Innenwelt aufzugeben. Auch vom Partner können Sie das nicht verlangen. Jemanden zu lieben bedeutet in Asien vielmehr, das Wesen und die geheimnisvolle innere Welt des Partners zu respektieren, ohne sie je vollständig ergründen zu können. Doch was in Asien gilt, verbreitet sich durch die kulturelle Globalisierung auch in andere Kontinente.
    |130| Lernen Sie das Lächeln der Liebe
    Die asiatische Gesellschaft kann Mehrdeutigkeiten, Ungereimtheiten und Widersprüche leichter ertragen als die westliche. Zwischen Ja und Nein gibt es eine Fülle von Zwischentönen, die lächelnd ausgehalten werden. Ganz besonders gilt das für die Liebe. In der vom christlichen Denken geprägten Welt, so beobachtete
Murakami
, scheint die Liebe nur als wertvoll empfunden zu werden, wenn sie absolut perfekt ist. Der göttliche Anspruch wird auf den unvollkommenen menschlichen Partner übertragen – und damit wird jeder zwangsläufig hoffnungslos überfordert.
    Verabschieden Sie sich von perfektionistischen Idealen
    Menschen aus Ja-Nein-Kulturen wie der unseren träumen oft von einem »100-prozentigen« Partner. Sie leben in der unbewussten Erwartung, dass ihr gegenwärtiger 80-prozentiger Lebensgefährte eines Tages von einem 90-prozentigen und dieser dann hoffentlich von einem 100-prozentigen übertroffen werden könnte. Sie suchen den perfekten Mann, die perfekte Frau, und wenn sie das nicht finden, lassen sie sich scheiden, heiraten wieder, finden ihn oder sie wieder nicht. »In Japan gehen wir grundsätzlich davon aus, dass es keine perfekte Liebe gibt. Wir suchen die Person, die zu 70 Prozent passt, und füllen den Rest selbst aus.« Diese 30 Prozent sind die gemeinsame Schöpfung eines Paares. Diese 30 Prozent stellen den eigentlichen Schatz einer Partnerschaft dar. Sehen Sie es im Vergleich mit der Politik: Kann sich eine Regierungspartei auf eine 70-prozentige Mehrheit stützen, wird sie ihr Land höchst souverän regieren und gestalten können!
    Die 100-prozentige Harmonie enthält noch ein weiteres Dilemma: Gäbe es eine solche Übereinstimmung von zwei Menschen wirklich, dürfte sich keiner der beiden mehr ändern. Die Beziehung wäre |131| von Anfang an dazu verdammt, als perfektes Bild in Ewigkeit zu erstarren. Nichts dürfte sich mehr bewegen oder verschieben. Jede Veränderung wäre ein Angriff auf die gemeinsame Beziehung. Seien Sie froh, dass es anders ist: Eine lebendige Liebesbeziehung ist kein statisches Sein, sondern ein dynamisches Werden.
    Von
Kurt Goetz
stammt der schöne Satz »Wie ich meine Frau kennen lernte? Indem ich sie heiratete.« Liebe ist ein wunderbarer und anstrengender Reifungsweg, bei dem zwei 70-prozentige Menschen ein 100-prozentiges Kunstwerk erschaffen:

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