Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben

liebt aber immer noch Jazz; ihr Parfümgeschmack hat sich total geändert; romantische Komödien gefallen ihr immer noch. Wenn Sie sich gegenseitig befragen, werden Sie staunen, wie viel sich bei Ihnen und Ihrem Partner in der Zwischenzeit geändert hat!

    Bleiben Sie neugierig. Verstehen Sie sich als Forscher, der alles über den Turm des anderen herausfinden möchte. Rund um diesen Turm stoßen Sie auf allerhand neblige Gegenden: alte Familienmythen, unbekannte Wünsche, Ängste, ungeklärte spirituelle Fragen. Gönnen Sie sich und Ihrem Partner immer wieder Entdeckungsreisen zu den beiden Türmen auf Ihrer Lebenskarte, denn auch diese altbekannten Plätze machen Veränderungen durch. Gewohnheiten und Vorlieben wechseln ebenso wie die Einschätzungen, die Sie früher von Ihrem Partner gehört haben. Vermuten Sie nicht, sondern fragen Sie! Erhalten Sie sich die Freude daran, an Ihrem Lebensbegleiter stets neue Seiten zu entdecken. Je vertrauter Sie mit Details aus der Welt des anderen sind, desto dichter ist Ihr partnerschaftliches |164| Wahrnehmungsnetz. Wenn Sie tagtäglich neugierig und aufmerksam für den anderen bleiben, erhalten Sie dieses Netz elastisch. Dann kann es Ihre Beziehung in Zeiten der Veränderungen optimal schützen.
    2. Rezept: Bewundern und berühren Sie sich
    Die elementarsten Zutaten einer erfüllten Beziehung sind die positiven Gefühle füreinander. Zuneigung und Bewunderung erzeugen die Glut im Küchenherd, die Ihnen als Paar eine wohlige Wärme im Beziehungshaus vermittelt.
Gottmans
Forschungen ergaben: 94 Prozent aller Paare, die die Geschichte ihrer Ehe positiv sehen, empfanden eine hohe Grundwärme füreinander und waren guter Dinge, diese Atmosphäre auch in Zukunft beizubehalten.

    Gut, dass ich dich habe! Es stärkt ein Paar ungemein, wenn sich beide bewusst machen, dass sie es mit diesem Menschen gut getroffen haben. Machen Sie dem anderen Komplimente. Sagen Sie, wie froh Sie darüber sind, mit ihm zusammen sein zu dürfen. Sprechen Sie mit Stolz und Respekt von Ihrem Partner. Machen Sie ihn nie vor anderen schlecht. Wenn Sie den Ideen, Vorschlägen oder Lösungen des anderen zustimmen können, würdigen Sie ihn ausdrücklich: »Das war eine wunderbare Idee von dir!« Versehen Sie positive gemeinsame Erfahrungen zu zweit mit einem ausdrücklichen Gütesiegel: »Das war schön, dass wir das zusammen machen konnten.« Reservieren Sie guten gemeinsamen Erfahrungen den besten Platz in Ihrer Speisekammer. Sammeln Sie Symbole, die Sie daran erinnern. Dieser Vorratsschatz hilft Ihnen ganz besonders, auch schlechte Zeiten durchzustehen.

    Halten Sie Körperkontakt. Berühren Sie den anderen, so oft es geht. Legen Sie Ihre Hand auf seine Schulter, halten Sie sich beim Gehen |165| auch einmal an der Hand, küssen Sie sich zur Begrüßung und zum Abschied, kuscheln Sie sich beim Fernsehen aneinander. Nutzen Sie die vielen kleinen Formen körperlicher Zuwendung, um Wärme in Ihre Beziehung zu bringen. Alles ist gut, bei dem Sie beide sich wohl fühlen. Natürlich gehört auch Sex dazu, aber der gemeinsame erotische Höhepunkt kann die »kleine Kuschelkasse« nicht ersetzen. Vergessen Sie nicht, Ihre liebevollen Gefühle auch immer wieder in Worte zu fassen.
    3. Rezept: Wenden Sie sich einander zu
    Positive Zuwendung besteht aus unzähligen kleinen Erlebnissen von Nähe. Gute Paare machen sich dauernd Wir-Angebote und finden in tausend kleinen Alltagsdingen zusammen: »Ich hatte letzte Nacht einen komischen Traum.« »Stell dir vor, was gestern meiner Schwester passiert ist!« »Um die Ecke wird was Neues gebaut.« – all das sind gute Eröffnungsangebote für gegenseitige Aufmerksamkeit. Reagieren Sie darauf und machen Sie selbst so viele Kontaktangebote wie möglich.

    Schalten Sie auf Empfang. Denken Sie an die Super-Flirtregel (siehe
simplify-Idee 7: Lernen Sie Flirten, die Kunst des Zeltbaus,
Seite 105) und seien Sie nicht interessant, sondern interessiert. Bestätigen Sie mit einem Nicken oder einem ausdrücklichen Ja, dass Sie zugehört und verstanden haben. Fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist. Interessieren Sie sich auch für Gefühle. Erkundigen Sie sich, wie es dem anderen heute ergangen ist. Auch wenn Sie an seiner Niedergeschlagenheit oder Wut momentan nichts ändern können – schon Ihr »Danke, dass du mir das erzählt hast« tut ihm gut. Besonders nährend ist Solidarität: »Wenn es dir schlecht bei etwas geht, ist das unser Problem, nicht nur deines. Das stehen wir