Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben

wenn Sie nicht ein Gleichgewicht zwischen der Fürsorge für Ihre Kinder und der Fürsorge für sich selbst herstellen.
    Schenken Sie sich Bewegungsfreiheit
    Die Schweizer Paartherapeutin
Rosemarie Welter-Enderlin
hat einen wichtigen Stabilisator für faire Partnerschaft formuliert: Beide Partner müssen sich auch als Eltern weiterhin frei als erwachsene |198| Individuen bewegen dürfen. Überprüfen Sie mit der folgenden Doppelfrage, wie viel Freiheit jeder von Ihnen wirklich hat:
Frage 1: Kann die Frau ab und zu die Familie verlassen, um sich in ihre private Sphäre zurückzuziehen, ohne vorher die Kinderbetreuung und die Mahlzeiten planen zu müssen? Kann sie dabei frei über Geld und Zeit verfügen?
Frage 2: Kann der Mann ab und zu seinem eigenen Vergnügen nachgehen, ohne dass es mit beruflichen Tätigkeiten oder schlechtem Gewissen gegenüber seiner Familie verknüpft ist?
    Handeln Sie faire Regelungen aus
    Tauschen Sie sich mithilfe der Doppelfrage darüber aus, was jeder von Ihnen braucht. Handeln Sie ein gerechtes Abkommen aus, das Ihnen beiden jeden Monat genug individuelle »Erwachsenenfreiheit« gewährt. Verhandeln Sie offen, aber hart. Beispiele: Einmal die Woche muss er verbindlich um 17 Uhr zu Hause sein, damit sie ab dann tun kann, was sie möchte; einen Abend pro Woche braucht er von der Arbeit nicht nach Hause zu kommen, sondern kann so lange mit Freunden etwas unternehmen oder Sport machen, wie er will; mindestens vier Tage im Monat gehören ihr allein; an zwei Wochenenden kümmert er sich um seine Kinder und trägt die Hauptverantwortung für seinen Haushalt (inklusive Großeinkauf, Kochen und Saubermachen), an den anderen beiden macht sie das. Geschiedene Väter erleben häufig, dass sie durch die gerichtlich festgesetzten Pflichtwochenenden mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen als während der Ehe!
    |199| Erweisen Sie sich als unbedingt verlässlich
    Diese Termine werden eisern eingehalten und heldenhaft gegen berufliche Querschläger verteidigt – eine Angelegenheit, bei der der Mann einmal seine Mannhaftigkeit vor dem Chef oder Kunden unter Beweis stellen kann! Halten Sie diese Vereinbarungen unbedingt ein: Verlässlichkeit ist ein Grundpfeiler der Liebe. Je zuverlässiger Sie sich beide für einander erweisen, desto mehr wird auch trotz hoher Belastung Ihre Liebe wachsen. Überprüfen Sie einmal im Jahr, ob das vereinbarte Arrangement noch sinnvoll ist oder ob Sie neu verhandeln sollten.
    Teilen Sie die Pflichten auf
    Beruf, Weiterbildung, Kindererziehung, Haushalt – wenn dann noch alte Eltern oder ein Hund und ein Garten zu versorgen sind und Probleme in Kindergarten oder Schule auftreten, ist die Belastungsgrenze schnell erreicht, und gesundheitliche Probleme und Streit sind die Folge. Hier hilft nur eine sachliche Analyse mit allen Beteiligten, welche Aufgaben reduziert, delegiert, vereinfacht oder ganz gestrichen werden können: Je kleiner die Kinder, desto einfacher sollten Sie es sich machen. Je größer die Kinder werden, desto mehr Aufgaben können wieder aufgenommen und gerecht verteilt werden. Starten Sie mit kleinen festen Pflichten schon im Kindergartenalter. Gewöhnen Sie nicht nur die Mädchen, sondern erst recht die Jungen daran, im Haushalt mitzuhelfen. Hier ist das Vorbild des Vaters wichtig, der faire Arbeitsteilung vorlebt. Lassen Sie nicht locker, wenn Ihr Sohn kneifen will. Er wird es später brauchen, um zum Gelingen seiner eigenen partnerschaftlichen Beziehung beitragen zu können.
    |200| Bilden Sie ein Netzwerk
    Verbünden Sie sich mit anderen Familien, die etwa gleichaltrige Kinder haben und in Ihrer Nähe wohnen: Bilden Sie Fahrgemeinschaften mit anderen Müttern für den täglichen Bringdienst der Kinder zu Sport- und Musikunterricht, nehmen Sie sich gegenseitig am Wochenende die Kinder ab. Werfen Sie auch die Kompetenzen der Männer zusammen: Wer kann was besonders gut und ins Netzwerk einspeisen? Informieren Sie die andere Familie per Handyanruf über ein Sonderangebot, vor dem Sie gerade stehen, und bringen Sie es auf Wunsch gleich mit. Richten Sie mit diesen Partnerfamilien ein Notfallprogramm ein für den Fall, dass eine der Mütter krank wird. Auf Dauer stabilisieren solche Familiennetzwerke Ihre Beziehung, weil nicht alles allein vom Partner abhängt.
    Patchworkfamilie: Stiefeltern und Stiefkinder
    Eine Scheidung ist immer furchtbar, für die beiden Partner und ganz besonders für die Kinder. Wenn Sie mitsamt Ihren Kindern einen neuen Partner gefunden