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Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben

Titel: Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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nicht nur das Gefühl, dass der andere zuhört, sondern auch die Gewissheit, dass er nicht beurteilt oder gar verurteilt wird. Sobald Ihr Partner über etwas spricht, für das er sich schämt, sollten Sie mehr tun als sich neutral und still zu verhalten. Eine gute »Kuschelhaltung« erleichtert das. Setzen Sie sich für knifflige Gespräche aufs Sofa, zünden Sie eine Kerze an, sehen Sie einander an und berühren oder umarmen Sie sich. So wird auch ohne Worte klar: »Was immer du sagst, ich bin bei dir. Was immer dich bewegt, es trennt mich nicht von dir.« Setzen Sie sich immer so nah zusammen, dass Sie sich berühren, halten, umarmen können, wenn es angezeigt erscheint.

    |246| Ärgern Sie sich in der Ich-Form. Üben Sie die Kunst der sanften Konfrontation. Sagen Sie, was Sie stört, aber bleiben Sie beim Thema und bei Ihren Gefühlen. Kritisieren Sie Taten, nicht die Person. Vermeiden Sie Verallgemeinerungen und Abwertungen. Merkregel: Fangen Sie Ihre Sätze mit »ich« an, dann wird daraus seltener ein Vorwurf als bei Sätzen, die mit »du« beginnen. Wenn Ihr Partner einen Termin vergessen hat, sagen Sie »Da bin
ich
jetzt furchtbar traurig darüber, dass ich da heute Abend allein hin muss« und nicht »Nie kümmerst
du
dich um meine Termine, weil
du
einfach ein sturer Egoist bist«. Vorsicht auch vor Rundum-Vorwürfen: Bei »ihr Frauen« wird Ihre Partnerin das immer als Angriff auf sich selbst verstehen!

    Fragen Sie nach Ausgleich. Wenn Sie sich über ein Detail an Ihrem Partner aufregen (er wäscht nie ab), dann stellen Sie in Gedanken ein gleichwertiges Detail aus Ihrer Positivsammlung daneben (er hat unsere Finanzen im Griff). Wenn Ihr Partner etwas verbockt hat, bieten Sie ihm eine Chance, es ohne Gesichtsverlust wieder gutzumachen.

    Feiern Sie Versöhnung. Akzeptieren Sie die weiße Flagge. Achten Sie sorgfältig auf Versöhnungsangebote des Partners. Gibt der andere zu erkennen, dass er nicht mehr streiten will, dann hören Sie auf. Freuen Sie sich still über Ihren Sieg, auch wenn er nur klein ist, aber widerstehen Sie der Versuchung, den Verlierer weiter zu demütigen.
    Dauert es Ihnen zu lang, machen Sie den Anfang, indem Sie eine Schwäche zugeben. Tun Sie das nicht weinerlich oder unterwürfig, sondern aufrecht, als einer von zwei gleichberechtigten erwachsenen Menschen. Benennen Sie Ihren Anteil am Streit. Würdigen Sie etwas im Verhalten Ihres Partners. Bieten Sie an, wie Sie etwas wieder gutmachen könnten. Je länger eine Sache her ist, desto wichtiger ist es, den Streit loszulassen und zu vergeben.
    Wenn Ihnen Verzeihen generell schwer fällt, dann denken Sie an einen Menschen, der für Sie ein Vorbild im Vergeben sein könnte. |247| Vergebung hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern drückt Ihre Souveränität aus, vergangene Verletzungen loslassen zu können. Bewahren Sie dabei Ihre eigene Würde, und lassen Sie sich an diesem Punkt nicht weiterhin von Ihrem Partner verletzen.
    Wenn Sie eine wirklich schwierige Situation als Paar überstanden haben, dürfen Sie ein kleines anerkennendes Gedenkfest feiern. Als die beiden »Überlebenden« können Sie gemeinsam das Heroische dieser Beziehungsleistung würdigen. Stellen Sie zum Beispiel ein gutes Symbol in eine Ecke der Wohnung, das Sie an Ihre Heldentat erinnert. Oder kaufen Sie sich neue Ringe.

    Keine körperliche Gewalt. Niemals. Auch nicht angedeutete, nicht einmal verbale (»Ich hätte Lust, dir eine zu schmieren«). Das ist in erster Linie ein Tipp für Männer. Aber auch Frauen können mit aggressiven Handlungen einen Mann so aus der Reserve locken, dass er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen lässt. Kommt es so weit, können Sie das eigentliche Thema Ihres Gesprächs vergessen, denn dann geht es nur noch um seine Aggression.
    Deshalb: Brechen Sie das Gespräch ab, wenn einer von Ihnen aggressiv wird. Erklären Sie deutlich, dass Sie nicht mehr weiter reden können und bitten Sie Ihren Partner, das Gespräch abzubrechen. Legen Sie zusammen einen Zeitpunkt fest, und ergreifen Sie dann selbst die Initiative, die Unterhaltung in ruhigerer Stimmung fortzusetzen.
    Wenn der Streit unvermeidlich ist, wahren Sie den Anstand. Auch wenn Sie laut werden, können Sie fair bleiben. Ihr Gegner ist der Mensch, den Sie lieben, nicht Ihr Feind.
    |248| Wenn der Konflikt bleibt
    Suchen Sie bei lang anhaltenden Konflikten professionelle Hilfe, bevor Ihre Beziehung in eine unüberwindliche Krise gerät. Nur: Wie findet man solche Unterstützung? In

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