Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben
Gruppen mit anderen betroffenen Männern Ihre Probleme zu lösen.
|251| Für Frauen: Erstellen Sie einen Sicherheitsplan
Wichtig ist, dass Sie Vorsorge treffen und wissen, wie Sie sich und Ihre Kinder im Notfall schützen können. Viele Hilfsorganisationen und Familienministerien haben in ihren Internetportalen Tipps für bedrohte Frauen zusammengestellt. Hier die wichtigsten:
Wenden Sie sich an Nachbarn oder Freunde. Schämen Sie sich nicht, andere Menschen über Ihre bedrohliche Situation zu informieren. Erstellen Sie gemeinsam ein Soforthilfeprogramm, damit jeder genau weiß, was er im Notfall tun muss. Besorgen Sie sich die Adresse des nächsten Frauenhauses. Fertigen Sie von Ihren persönlichen Dokumenten, Bankunterlagen und Ihrem Adressbuch Kopien an. Legen Sie dazu etwas Bargeld, Zweitschlüssel für Wohnung und Auto sowie das Nötigste an Kleidung für ein paar Tage bereit. Deponieren Sie alles bei einer Person Ihres Vertrauens, zu der Sie gehen können, wenn Sie Ihre Wohnung plötzlich verlassen müssen.
Bereiten Sie Ihre Kinder vor. Sagen Sie Ihren Kindern, dass Gewalt immer Unrecht ist, auch wenn es jemand Nahestehendes ist. Ihre Kinder sollten sich sicherheitshalber aus allen Handgreiflichkeiten heraushalten. Vereinbaren Sie ein festes Codewort, das die Kinder als Zeichen verstehen, aus der Wohnung zu laufen und Hilfe zu holen. Prägen Sie ihnen die kostenlose Notrufnummer 110 ein. Überlegen Sie sich Fluchtwege, und üben Sie mit den Kindern, die Wohnung schnell zu verlassen. Rufen Sie in akuter Gefahr nicht »Hilfe«, sondern »Feuer«. Aller Erfahrung nach eilen Nachbarn oder Passanten dann schneller herbei und können eingreifen.
Vermeiden Sie bedrohliche Situationen. Heizen Sie einen Streit niemals zusätzlich durch emotionale Vorwürfe an. Setzen Sie Grenzen, aber provozieren Sie Ihren Partner nicht. Je unterlegener er sich Ihnen emotional fühlt, desto eher wird er versuchen, die Kontrolle durch Gewaltausübung zurückzugewinnen. Meiden Sie bei Streit |252| unbedingt die Küche (zu viele Gegenstände, die spontan als Waffen eingesetzt werden könnten). Verlassen Sie die Wohnung sofort, wenn Sie sich bedroht fühlen.
Suchen Sie professionelle Hilfe. In Deutschland und der Schweiz gibt es in praktisch jeder Stadt einen Frauennotruf. Er steht im Telefonbuch ganz vorne, im Notrufkasten. Das Telefon ist hier sicher das beste Medium. Adressen von Frauenhäusern werden aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht, sondern nur an betroffene Frauen weitergegeben.
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simplify-Idee 17: Verteidigen Sie Ihre Partnerschaft
Ihre Partnerschaft hat (wie jedes Glück) nicht nur Bedrohungen von innen auszuhalten, sondern wird auch von äußeren Feinden attackiert. Die gefährlichsten Gegner, so das erstaunliche Ergebnis der Studien von
John Gottman
, sind:
Eifersucht (auf einen Gegner, den es womöglich gar nicht gibt),
eine dritte Person, in die sich Ihr Partner oder Ihre Partnerin verliebt (und die sehr wohl existiert) und
der Clan (beispielsweise die Schwiegermutter).
Dazu kommen noch Bedrohungen durch falsche Ratgeber, aber auch wirtschaftliche Probleme, Krankheiten und Arbeitslosigkeit, die eigentlich gar nicht das Paar an sich angreifen, aber häufig zum Anlass einer Trennung werden.
Gegen diese potenziellen Feinde Ihrer Beziehung dürfen und müssen Sie sich verteidigen, und zwar klug, rechtzeitig und möglichst zu zweit.
|253| Entscheiden Sie sich gegen Eifersucht
Die Erkenntnis kommt meist langsam, aber mit Macht: Sie merken, dass Ihr Partner Sie wie seinen persönlichen Besitz betrachtet. Oder Sie werden von der Furcht gequält, die Zuneigung eines Menschen zu verlieren. Eifersucht kann jeden treffen – als Opfer wie als Täter. Sie sind dieser gewaltigen Emotion aber nicht so hilflos ausgeliefert, wie es manchmal den Anschein hat.
Vergessen Sie rationale Erklärungen
Eifersucht ist Angst vor Verlust innerhalb einer Dreiecks-Situation, bestehend aus drei Menschen. Ein eifersüchtiger Mensch wird hin- und hergerissen zwischen Liebe und Hass: Er hat Angst, den geliebten Menschen zu verlieren – und beginnt paradoxerweise, ihn zu hassen. Das ist eigentlich widersinnig. Aber es geht bei Eifersucht nicht um Fakten, sondern um Vorstellungen.
Hinter Eifersucht steckt keine vernünftige Erklärung, auch wenn es dem Eifersüchtigen manchmal so vorkommt, als sehe er alles ganz klar. In Wirklichkeit tut er gerade das nicht. Viele Beziehungen gehen daran kaputt, dass der
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