Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben
ich ihm einmal gesagt, was er anziehen soll. Da wurde er so sauer, dass ich das Thema nie wieder ansprechen möchte.« »Wenn ich sie kritisiere, endet das immer in Tränen. Deshalb lasse ich es lieber.« Paare haben ein Elefantengedächtnis für gescheiterte Gespräche. Machen Sie auch bei Auseinandersetzungen einen neuen Anfang: »Früher haben wir uns oft unsportlich verhalten beim Streiten. Aber da werden wir auch immer besser.«
Pflegen Sie einen guten Umgangston. Verzichten Sie in Ihrer Kommunikation als Partner grundsätzlich – auch wenn kein Streit ansteht – auf Schimpfwörter, sarkastischen Humor, möglichst auch auf Ironie. Humor an sich ist gut, aber denken Sie daran: Das gesündeste Lachen ist das Lachen über sich selbst. Machen Sie Ihre Witze so, dass Sie sich selbst mit einbeziehen. Damit lassen sich heikle Situationen am ehesten entschärfen – vor allem, wenn Ihr Partner Ihre Worte gern auf die Goldwaage legt.
Bleiben Sie realistisch. Unterhalten Sie sich in einer guten, streitfreien Phase über das Thema: Wie gut ist unsere Beziehung? Vergleichen Sie mit anderen, mit Ihren Eltern, Bekannten, vielleicht auch mit dem, was Sie aus der Zeitung über Promi-Ehen wissen. Sie werden feststellen: So übel ist Ihre Partnerschaft gar nicht. Niemand kann eine preisgekrönte Musterehe führen. Beglückwünschen Sie sich, dass Sie sich gefunden haben. Begraben Sie Fantasien, dass das Gras anderswo vielleicht noch grüner ist.
Nach vielen Jahren Zusammenleben ist es normal, dass es Ihnen manchmal schwer fällt, positive Aspekte an Ihrer Paarbeziehung |244| zu finden. Sie brauchen sich dafür nicht zu schämen! Misstrauen Sie Ihrem Gedächtnis, das bei schlechter Stimmung eine sehr einseitige Auswahl Ihrer Erinnerungen herausrückt. Sammeln Sie gemeinsam mit Ihrem Partner, welche guten Beiträge in Ihrem Leben Sie jeweils dem anderen verdanken. Stellen Sie sich vor, wie viel schwerer Ihr Leben ohne ihn oder sie verlaufen wäre.
Sammeln Sie keine Munition. Wenn Sie sich über etwas Kleines oder Großes an Ihrem Partner ärgern, äußern Sie es liebevoll, aber möglichst sofort. Lassen Sie die Liebe dabei auf Platz eins. Denken Sie sich still: »Ich sage dir das, weil ich dich liebe, und ich sage es dir so, dass meine Liebe noch spürbar bleibt.« Sammeln Sie nicht Munition »für später«, um Ihren Partner dann mit all Ihrem aufgestauten Zorn der letzten Tage einzudecken und zu überfordern.
Fädeln Sie ein Gespräch gut ein. Beginnen Sie Gespräche ausgeruht. Wenn Ihr Partner am Abend mit Ihnen sprechen möchte, dürfen Sie sich vorher eine Pause wünschen, um Ihre Zuhör-Akkus aufzuladen. Das geht am besten bei einem Spaziergang allein, beim Musikhören oder stillem Lesen. Aber vereinbaren Sie vorab eine Uhrzeit, zu der Sie zum Reden und Hören bereit sind. Sonst wird Ihr Wunsch nach Stille aufgefasst als »Ich will nicht mit dir reden.«
Wenn Sie selbst ein Gespräch wollen, vermeiden Sie den Spielfilm-Einstieg »Wir müssen reden«. Ein als Verhör oder Vorwurf begonnenes Gespräch wird selten konstruktiv. Beginnen Sie positiv. Wenn Sie über Ihre Probleme im Beruf sprechen möchten, dann am besten nach einem kleinen Erfolg. Wenn Sie als Frau mit Ihrem Mann über seine zu häufigen beruflichen Termine reden wollen, tun Sie es, wenn er einmal eine Verpflichtung abgesagt hat.
|245| Hören Sie klug zu. Der Sozialforscher
Larry Barker
hat eine eigenartige Fähigkeit des Menschen entdeckt: Wenn Sie so tun, als ob Sie zuhören, wird bald daraus echtes Zuhören. Sehen Sie Ihren Partner oft an (ohne ihn anzustarren), nicken Sie häufig, geben Sie zustimmende Laute von sich, lächeln Sie ermunternd, wechseln Sie Körperhaltung und Gesichtsausdruck – Ihre tatsächliche Aufmerksamkeit und Sympathie für den anderen werden dadurch wachsen. Lassen Sie sich keinesfalls ablenken, indem Sie woanders hinsehen oder auf Geräusche von außen zu sehr reagieren. Das kann beleidigend wirken und zu einem lang dauernden Gesprächsabbruch führen.
Zwischenfragen, Bemerkungen oder auch nur kleine Korrekturen (»Das war nicht 1990, sondern 1991«) können ein Gespräch dauerhaft sabotieren. Wenn der andere nach Worten sucht, lassen Sie ihn suchen. Wenn er schweigt, halten Sie die Stille aus. Ertragen Sie unrichtige Details oder Ihrer Meinung nach falsche Urteile. Wiederholen Sie dagegen ab und zu, was der andere gesagt hat.
Seien Sie sich nah. Je heikler ein Thema ist, umso empfindlicher wird ein Mensch. Er braucht
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