finden, vor allem bei nagelneuen Modellen, deren Technik offenbar mit heißer Nadel gestrickt wurde.
Rat von den Profis
Anleitung völlig gaga? Das bundesweit erste Hilfetelefon für unverständliche Gebrauchsanweisungen hat die Universität Trier eingerichtet. Unter der Nummer (06 51) 2 01-23 32 ist jeden Mittwoch von 9 bis 11 Uhr eine Fachfrau oder ein Fachmann zu sprechen. Anfragen werden auch gern per Fax entgegengenommen (-39 09), oder Sie wenden sich per E-Mail direkt an den Initiator, den »Instruktionsforscher« Prof. Wolf-Andreas Liebert (
[email protected]). Der freut sich auch über besonders gelungene oder misslungene Gebrauchsanweisungen |41| (Prof. Liebert, Uni Trier FB IID, Universitätsring 15, 54286 Trier).
Anleitung fehlt? Ist Ihnen eine Gebrauchsanweisung abhanden gekommen oder war bei einem Second-Hand-Kauf keine dabei, sollten Sie zu allererst im Internet suchen. Viele Hersteller bieten auf ihrer Homepage unter »Support« oder »Service« Anleitungen zum Gratis-Download an. Wenn Sie nichts finden, können Sie unter 0 30 / 72 38 13 (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) rund 300 000 verschiedene Bedienungsanleitungen für Geräte aller Art anfordern. Die Typenbezeichnung genügt. Der Nachdruck kostet, je nach Umfang und Exotik, um die 10 Euro.
Ohne Registrierung keine Garantie? Wenn Sie ein neues Gerät kaufen, liegt dem papiernen Beiwerk oft eine Registrierungskarte bei, oder Sie werden online zur Registrierung aufgefordert. Wenn Sie Ihr Gerät registrieren lassen, werden Sie unter Umständen mit Werbung der Herstellerfirma versorgt. Zur Wahrung der Garantie |42| aber genügt die Kaufquittung, eine Registrierung ist rechtlich nicht erforderlich. Sinnvoll ist die Registrierung allerdings bei Software, damit Sie über Updates unterrichtet werden. Manche neueren Programme funktionieren ohne Registrierung nicht – das ist eine Maßnahme gegen Raubkopierer. Einige Unternehmen bedienen Sie an der telefonischen Hotline darüber hinaus nur, wenn Sie registriert sind.
Umgang mit Akkus: die Oasen-Methode
Sehen Sie sich als Benutzer tragbarer elektronischer Geräte als Beduine. Oberste und eiserne Beduinenregel: Sobald Sie eine Oase erreichen, werden die Vorräte aufgefüllt! Auch wenn die Kamele noch gar nicht richtig durstig beziehungsweise die Akkus noch zu drei Vierteln voll sind – eine Oase wird in der Wüste immer genutzt. Sind Sie also während einer Reise in einem Sitzungsraum, im Hotelzimmer, einem Büro oder zu Hause angekommen, |43| dann raus mit den Netzteilen, Steckdose suchen und alles zum Auftanken anstöpseln: Handy, MP3-Player, tragbarer Computer, Digitalkamera und was sonst noch Akkus hat.
Ist Dauerladen schädlich? Manche Menschen haben beim ständigen Aufladen der Akkus Sorge wegen des »Memory-Effekts«: Werden Nickel-Cadmium-Akkus (NC) nicht vollständig entleert, bilden sich tatsächlich an den Elektroden (also innen am Plus- und Minuspol) kristalline Ablagerungen. Um das zu vermeiden, genügt es jedoch, den Akku alle sechs Monate einmal vollständig zu entladen und dann wieder ans Netz zu hängen. Das Dauerladen dazwischen macht ihm nichts.
Müde gewordene NC-Akkus lassen sich übrigens mit einem guten Ladegerät aus dem Elektronikfachgeschäft wieder aufmöbeln. Die bekannteste Marke heißt Accumaster. Solche von einem Mikroprozessor gesteuerten Maschinen senden hohe Ströme in kurzen Intervallen in Ihre Stromspeicher und testen dabei ständig, wie der Akku dabei reagiert. So ein über 100 Euro teures Gerät lohnt sich nur, wenn Sie viele Akkus haben.
|44| Die neuen Nickel-Metallhydrid-Akkus (NMh) werben damit, keinen Memory-Effekt mehr zu haben. Sie können allerdings stattdessen am Lazy-Battery-Effekt leiden: Obwohl er relativ neu ist, macht Ihr NMh-Akku schnell schlapp. Auch hier hilft nur kontrolliertes Entladen, bis die Akkuanzeige einen Batteriewechsel fordert. Aber dann sofort wieder aufladen! Denn wenn sich das gute Stück total entlädt (bis sich das Gerät selbst ausschaltet), kann es zu einer schädlichen »Tiefentladung« kommen. Schon nach drei Extrementleerungen könnte ein teurer NMh-Akku zum Sondermüll werden.
Nothelfer Ersatz-Akku Der Unterschied zwischen Erfolg und totaler Verzweiflung beruht häufig nur auf einem vorzeitig in die Knie gegangenen Akku. Deshalb kauft der erfahrene Beduine für seine wirklich wichtigen Geräte mindestens einen Ersatzakku. Aber Vorsicht, hier gibt es enorme Preisunterschiede! Einen Akku fürs Handy oder