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Singularität

Singularität

Titel: Singularität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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Kommandozentrale um. »Kommandeur Helsingus, bitte
derzeitigen Stand melden.«
    Der bärtige Artillerieoffizier nickte. »Die ersten vier
Serien geladen wie angeordnet, Sir. Zwei Torpedos mit Eigenantrieb
auf Fernzündung von meinem Rechner aus programmiert, gefolgt von
sechs Raketen, ausgerüstet für passive EMP-Projektion im
Radius von eins-null Grad. Laserraster auf punktgenaue Verteidigung
programmiert. Ballistische Programme punktgenau geladen und
gesichert.«
    »Gut. Ruder?«
    »Halten stetig am geplanten Annäherungskurs unserer
Flotte fest. Abweichungen vom Stab nicht genehmigt.«
    »Radar?«
    Leutnant Marek stand auf. Er wirkte angespannt und erschöpft;
rings um seine Augen hatten sich neue Fältchen gebildet.
»Melde gehorsamst, dass die aktive Strahlung noch
zurückgehalten wird. Die passive Rückstrahlung zeigt
bislang nichts, außer auf der Infrarotspur, aber damit sollte
uns eine Ortung in…«, er senkte den Blick, »… in
etwa drei Minuten möglich sein. Unser Köder ist von Bord,
läuft jetzt zum Markierungspunkt eins.« Das Kriegsschiff
schleppte den Köder, eine kleine, nicht mit eigenem Antrieb
ausgestattete Drohne, im Abstand von zehn Kilometern hinter sich her.
In Kürze würde diese Drohne ein Emissionssignal
ausstrahlen, das mit dem des Schiffes identisch war. Durch
Interferometer mit den aktiven Sensoren an Bord der Lord Vanek synchronisiert, würde die Drohne dazu beitragen, alle
Sensoren des Feindes zu verwirren, wenn sie die genaue Position des
Schlachtkreuzers zu bestimmen versuchten.
    »Gut.« Mirsky sah auf die Uhr am vorderen Hauptdisplay
und danach auf den Rechner, der vor ihm stand. Zeit für die
Checkliste. »Am Markierungspunkt eins auf meinen Befehl hin
mit der vorgesehenen Strahlung beginnen, jetzt vorbereiten.
    Das sind vier-null g. Konstant halten, bis wir auf
sechs-null K.p.S. gehen. Danach voll dämpfen und
zurückfahren, Kurs drei-sechs-null auf null mal null des
gegenwärtigen Navigationskurses. Kommunikation: Alle Teile des
ersten Kampfgeschwaders benachrichtigen. Geschütze: Darauf
einstellen, beim Zeitpunkt null plus fünf Sekunden auf meinen
Befehl hin Torpedos eins und zwei abzuwerfen. Kommunikation: Dem
ersten Kampfgeschwader Abwurf von Torpedos signalisieren. Bitte
bestätigen.«
    »Zu Befehl, Sir. Eins und zwei«, Helsingus legte einen
Messingschalter um, »sind bestückt für Abwurf in plus
fünf Sekunden.«
    »Gut.«
    »Zeit bis zum Abfang von Mine, falls solche vorhanden, noch
zwei Minuten, Sir.«
    »Danke, Navigation zwei. Ich kann die Uhr von hier aus
sehen.« Mirsky knirschte mit den Zähnen. »Ruder: Stand
melden.«
    »Programm gesichert. Hauptantrieb bereit für
Zündung in fünf-null Sekunden, Sir.«
    »Radar: neuester Stand.«
    »Wir müssten die in etwa zwei Minuten haben, Sir. Keine
Emissionen…« Leutnant Marek schwieg plötzlich.
»Was ist das denn?«
    »Kontakt, Sir!«, meldete Radar zwei. »Lidar
registriert erstes Läuten. Warten auf…«
    Ein Alarm schrillte los. »Irgendetwas ist gerade auf uns
zugeschwirrt, Sir«, sagte Marek.
    Alle bis auf die Radartechniker starrten Mirsky an. Als er
Helsingus’ Blick auffing, nickte er. »Ziel Beta
verfolgen.«
    »Zu Befehl, Sir. Geschütze zwei, Ziel Beta
verfolgen.« Fast unmerklich ging ein Ruck durch den
Schlachtkreuzer, als das Startgewinde der Hauptachse zwanzig Tonnen
einer komplizierten Maschinerie aus Schwermetall und Treibstoff vom
Bug des Schiffes losschickte. Ein zweiter Ruck zeigte den Start des
zweiten Torpedos an. Nicht auf eigene Beschleunigung programmiert und
derzeit nicht aktiv, aber mit eigener elektronischer Fracht
ausgestattet, würden die beiden Torpedos hinter der Lord
Vanek zurückbleiben und abwarten, während das
Schlachtschiff mit der Beschleunigung begann.
    »Noch drei-null Sekunden«, meldete Navigation zwei.
    »Bitte über den Kontakt berichten zu dürfen,
Sir«, sagte Marek.
    »Berichten Sie, Navigator.«
    »Wir konnten einen Blick auf die Impulsreihe des Kontaktes
werfen, und sie sieht… ähm… recht seltsam aus.
Irgendwie allzu auffällig, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Die haben gute Arbeit darin geleistet, ihre Kennungssignatur zu
tarnen.«
    »Noch eins-null Sekunden.«
    »Alle Posten zu Plan zwei übergehen«, sagte
Kapitän Mirsky. »Navigation: Geben Sie die Informationen
über den Kontakt an die Kamchatka und die Ekaterina weiter. Und holen Sie aus denen alles heraus, was die
wissen.«
    Er griff nach dem Telefon, um den Kapitänen seines
Geschwaders die

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