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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sagte, er habe Hammelbein mit rotem Johannisbeergelee und in seinem Weinkeller einen halbwegs ordentlichen Burgunder.«
    »Ich ziehe es vor, allein hier oben zu essen«, behauptete sie.
    »Warum?«, fragte er schlicht zurück.
    Erstaunt blickte sie ihn an.
    »Warum ?Wie können Sie das nur fragen! Du lieber Himmel, bei Ihnen im Kopf drehen sich wohl auch nur Mühlräder?«
    »Nicht unbedingt«, hielt er dagegen, »aber ich sehe keinen Sinn darin, sich zum Dinner allein in die Kammer einzuschließen, wenn Sie auch unten an einem ordentlichen Tisch sitzen können. Ich verspreche, Ihnen gute Gesellschaft zu leisten. Ganz
    allgemein schätzt man mich als guten Gesellschafter«, fügte er beinahe klagend hinzu, aber in seinen Augen tanzte der Spott.
    Es hatte keinen Zweck. Alex stand da wie Sisyphus, der zuschaute, wie der riesige Felsbrocken, den er den Berg hinaufgerollt hatte, wieder hinunterrollte. Vielleicht wäre es klüger, in diesem Punkt nachzugeben. Sie musste sich überzeugen, dass er keinen Verdacht hinsichtlich ihrer Absichten schöpfte. Und was eignete sich besser dazu, als vorzutäuschen, dass sie die Niederlage hinnahm, und ihn in dem Glauben zu wiegen, dass er gewonnen hatte? Nach dem Dinner würde sie Erschöpfung vorschützen und sich in ihr Zimmer zurückziehen. Es dürfte keine Schwierigkeiten machen, später aus dem Haus zu schlüpfen. Unten an der High Street gab es einen Mietstall, wo sie ein Pferd mieten konnte. Mit ein bisschen Glück würde sie noch vor Einbruch der Nacht bei Sylvia eintreffen können.
    »Oh, dann machen wir es, wie Sie wünschen«, gab sie scheinbar resigniert nach, »in einer halben Stunde bin ich bei Ihnen.«
    »Ich freue mich darauf, Ma’am.« Mit einer Verbeugung verließ er das Zimmer und trat zur Seite, als das Dienstmädchen mit einem Krug Wasser kam.
    »Hier ist das Wasser, Ma’am.« Das Mädchen stellte den Krug auf die marmorne Oberfläche des Waschtisches. »Darf ich noch was tun?«
    »Nein danke. Das ist alles.« Das Mädchen knickste und verschwand. Rasch drehte Alex den Schlüssel im Schloss um und ging zu dem schmalen Fensterflügel, der auf einen kleinen Nebenweg hinauszeigte. Sie öffnete das Fenster und lehnte sich hinaus, lauschte auf die Geräusche, die aus der High Street auf der Vorderseite hinaufdrangen, und auf die Rufe im hinten liegenden Kutschenhof. Aber obwohl der Pfad unter ihr leer und verlassen dalag, konnte sie auf diesem Weg nicht flüchten. Es gab keine Regenrinne, keinen Efeu, keine Wistarie. Also blieb nur die Hintertür des Gasthauses, die in den Hof führte.
    Alexandra verließ das Fenster und ging hinüber zum Bett, wo sie ihren Handkoffer öffnete. Unter den schäbigen Kleidern und schlaffen Unterröcken, die Mistress Hathaway trug, hatte sie eine zweite Garderobe versteckt - die Kostümierung, die Sylvia und sie sich für den Fall ausgedacht hatten, dass Alex überstürzt die Flucht ergreifen musste und weder als sie selbst noch als unscheinbare Bibliothekarin auftreten durfte. Aus der Nähe würde die Kleidung den Anforderungen nicht genügen, aber aus der Ferne auch keine Aufmerksamkeit erregen.
    Sie überzeugte sich, dass nichts fehlte, ging zum Waschtisch, tunkte ein Tuch in das heiße Wasser und rieb sich Nacken und Kehle ab. Ihr Gesicht konnte sie nicht waschen, ohne das Makeup zu ruinieren, aber trotzdem fühlte sie sich frischer. Sie betrachtete sich in dem beschlagenen Kupferspiegel und schnitt eine Grimasse. Was bin ich doch für ein hässliches altes Weib, dachte sie. Aufrichtig gesagt, konnte sie Peregrine seine Neugierde nicht einmal vorwerfen, nachdem er das wahre Gesicht der Alexandra Douglas mit eigenen Augen gesehen hatte. Sie steckte sich das Haar wieder hoch und drückte es sich straff auf den Schädel. Damit sah sie zwar noch schlechter aus, was aber umso besser war. Denn sie wollte, dass ihr Aussehen sich jedem Gast im Hause unauslöschlich einprägte.
    Aber wenigstens auf den Buckel könnte ich verzichten, dachte sie, knöpfte sich rasch das Kleid auf und schob es auf die Hüfte, sodass sie die Schnüre des Kissens lösen konnte. Erleichtert ließ sie die Schultern kreisen, schlüpfte wieder in die Ärmel und knöpfte sich das Mieder wieder zu.
    Die Uhr auf dem Kaminsims schlug zur halben Stunde. Sie ließ den Blick ein letztes Mal schweifen, bevor sie die Kammer verließ und die Tür hinter sich abschloss und den Schlüssel in ihre Rocktasche gleiten ließ. Dann machte sie sich auf den Weg nach unten. Das

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