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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Dienstmädchen zeigte ihr das private Esszimmer, wo Peregrine vor dem Kaminfeuer auf sie wartete und ein Glas Wein in der Hand hin und her drehte. Als sie eintrat, schüttelte er den Kopf.
    »Ich hatte gehofft, hier jemand anders zu Gesicht zu bekommen. Aber den Witwenbuckel haben Sie ja immerhin abgelegt«, bemerkte er, »ist es wirklich nötig, die Tarnung auch hier aufrechtzuerhalten, wo niemand Sie kennt?«
    »Wenn ich mich mit meinem wahren Selbst zeige, Sir, würde ich sofort die Aufmerksamkeit auf mich lenken. Junge Frauen, die ohne Anstandsdame reisen, geben Anlass zu Klatsch und Tratsch. Das gilt ganz besonders für eine junge Frau in Begleitung eines fremden Mannes, wie unwillkommen er auch immer sein mag.«
    »Ich könnte vorgeben, Ihr Bruder zu sein«, schlug er vor und schenkte Wein in ein Glas. »Die perfekte Begleitung.«
    »Besser noch, wenn Sie gar nicht hier wären«, konterte sie und griff nach dem Glas, das er ihr anbot. »Danke.«
    »Ein ordentlicher Burgunder, wie der Wirt es versprochen hat«, sagte Perry, »setzen Sie sich zu mir an den Tisch? Bis der Hammel gar ist, können wir uns mit dem ausgezeichneten Räucherlachs beschäftigen.«
    Alex war zu hungrig, um sich noch weitere Gefechte mit ihm zu liefern. Sie nahm Platz, bediente sich am Räucherlachs und mit einem Stück Gerstenbrot. Zum Fisch gab es Salat aus Wasserkresse und zarten Kräutern.
    »Nun, ich nehme an, dass wir uns aus gutem Grund in dieser Stadt aufhalten«, fing Perry an, »darf ich diesen Grund erfahren?«
    »Nein.« Großzügig strich sie sich Butter aufs Brot. »Auf die Gefahr hin, mich bis zum Überdruss zu wiederholen, Sir, das geht Sie rein gar nichts an.«
    »Ich glaube, die Grenze zum Überdruss haben Sie schon vor einiger Zeit überschritten«, erwiderte er und filetierte seinen Lachs, »aber ich hoffe, dass es mir noch gelingt, Ihre Haltung zu ändern. Sie müssen wissen, dass ich schon immer optimistisch gedacht habe.« Er lächelte liebenswürdig, als er sich nach vorn beugte und ihr Glas auffüllte.
    Alexandra füllte sich ein wenig Salat auf den Teller.
    »Dann sind Sie sehr oft dazu verdammt, enttäuscht zu sein.«
    »Oh nein. Das kommt nur selten vor.« Er lehnte sich zurück. »Wir sind eine optimistische Familie. Wir Blackwaters sind nur selten niedergeschlagen.«
    »Wie viele Blackwaters gibt es?« Unwillkürlich war sie doch neugierig geworden.
    »Drei Brüder. Ich habe einen Zwillingsbruder, Sebastian, und dann gibt es noch Jasper, unseren älteren Bruder, den fünften Earl.« Er nippte an seinem Wein. »Und was ist mit Ihrer Familie? Ich weiß, dass es eine kranke Cousine gibt, aber auch Geschwister?«
    »Eins.« Sofort fing sie sich wieder. Im Gespräch mit ihrer Stiefmutter hatte sie vorgegeben, eine kranke Cousine zu haben. Warum um alles in der Welt hielt sie sich jetzt nicht an diese Erfindung? Obwohl die Unterhaltung so harmlos schien, dass sie unter dem entspannenden Einfluss von Wein und gutem Essen leicht zu führen war, war es viel zu gefährlich, den Schutzschild auch nur für eine einzige Sekunde sinken zu lassen.
    »Bruder oder Schwester?«, fragte er prompt.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Diese Unterhaltung interessiert mich nicht.«
    »Was bestimmt daran liegt, dass Sie alle Antworten kennen. Ich hingegen bin sehr an diesen Antworten interessiert.«
    Sie legte die Gabel ab.
    »Sie sind unverbesserlich, Mr. Sullivan. Und nicht zu zügeln, ganz wie ein durchgehendes Pferd. Erzählen Sie mir doch, wie es ist, einen Zwilling zu haben.« Wenn sie es schaffte, ihn reden zu lassen, könnte es möglich sein, das Dinner ohne weitere Misshelligkeiten zu überstehen.
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen«, sagte er ernst, »wie es ohne Sebastian wäre. Als kleiner Junge haben mir die Leute, die keinen Zwilling hatten, immer leidgetan.« Er lachte. »Ich konnte nicht begreifen, wie sie es schaffen, allein zu leben, ohne diese bestimmte Verbindung ... es ist wirklich schwer zu beschreiben.«
    Alex fand sich zu dem Thema hingezogen, ohne dass es ihr recht bewusst wurde.
    »Ich glaube, ich weiß, was Sie meinen. Sy...« Sie biss sich auf die Zunge, aber es war zu spät, um sich noch vollständig zurückzuziehen. »Meine Schwester und ich sind nur elf Monate auseinander. Ich kann mich gar nicht an die Zeit erinnern, als sie noch nicht auf der Welt war.«
    Peregrine gab nicht zu erkennen, ob er ihren Ausrutscher bemerkt hatte oder nicht.
    »Unser Vater«, er strich sich Butter aufs Brot, »starb, als wir

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