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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Gefühl, dass diese Gegend ihr vertraut war …
    Plötzlich stellten sich seine Nackenhaare auf.
    Jemand stand auf der Brücke.
    Ein Junge? Vielleicht. Mittlere Größe. Schlank gebaut. Ein Junge, ja – nur welches Kind würde zu dieser Nachtzeit auf der Brücke stehen und über den Fluss hinwegstarren, den Kopf gesenkt, während der Wind so heftig pfiff, dass es ihm die Mütze herunterriss und das wunderschöne goldblonde Haar entblößte?
    Langsam stieg Khalil aus dem Lamborghini aus. Er rief Laylas Namen.
    Sie wirbelte zu ihm herum.
    „Layla“, wiederholte er.
    Sein Herz hämmerte wie verrückt. Er lief los, und dennoch schien er sich nur wie in Zeitlupe zu bewegen. Trotz seiner weit ausholenden Schritte wollte die Entfernung einfach nicht geringer werden …
    Und dann war er endlich da. Auf der Brücke, nur wenige Zentimeter von Layla getrennt. Unter ihnen floss das schwarze Wasser der Seine.
    „Layla“, wisperte er, „Sweetheart, bitte verzeih mir. Es tut mir leid. Ich habe mich getäuscht. Ich habe mich getäuscht, ha biba …“
    „Khalil“, schluchzte Layla und warf sich in seine Arme.

10. KAPITEL
    Khalil brachte den Lamborghini vor seinem Apartmentgebäude zum Stehen.
    Er stieg aus, öffnete die Beifahrertür und hob Layla auf seine Arme.
    „Ich kann laufen“, murmelte sie, wobei sie im selben Moment bereits die Arme um seinen Nacken schlang.
    „Das weiß ich, habiba . Aber ich möchte dich tragen.“
    Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Während er das Foyer betrat, spürte er, wie ihr warmer Atem seine Haut streifte. Sowohl der Portier als auch der Concierge reagierten auf ihren Anblick mit bewundernswerter Zurückhaltung.
    „Mein Wagen steht draußen.“ Khalil warf dem Concierge die Schlüssel zu. „Kümmern Sie sich darum.“
    Er wusste, dass er unfreundlich klang, doch in diesem Augenblick konnte er nur daran denken, wie kurz er davor gestanden hatte, seine Layla zu verlieren. Im Angesicht dieser Tatsache wurde alles andere unwichtig.
    Als er sein Apartment betrat, umfing sie die samtige Dunkelheit der Nacht. Mit dem Ellbogen stieß er die Tür zu und blieb dann mitten im Raum stehen, ohne sich zu bewegen. Natürlich war es jetzt sicher, sie abzusetzen, doch er tat es trotzdem nicht. Er konnte nicht.
    Sie weiter im Arm zu halten schien die wichtigste Sache der Welt zu sein.
    Regentropfen glitzerten in ihrem Haar. Sein Hemd – sein Hemd, dachte er und fühlte eine plötzliche Wärme in sich auf steigen – war nass. Sie sah verfroren aus und halb ertrunken
    und …
    Und einfach wunderschön.
    Er wusste, was er zu tun hatte. Himmel, dazu brauchte man nicht bei den Pfadfindern gewesen zu sein. Er musste Layla trocken bekommen, musste dafür sorgen, dass ihr warm wurde. Am besten unter einer heißen Dusche. Ein dicker, kuscheliger Bademantel. Ein Feuer im Kamin, ein Glas Cognac …
    Langsam hob Layla den Kopf und schaute ihn an.
    „Khalil“, wisperte sie.
    „Ja, habiba “, flüsterte er zurück und küsste sie.
    Es war ein zärtlicher Kuss, ein kurzes Berühren ihrer Lippen. Sie gab ein kleines Geräusch von sich, halb Stöhnen, halb Seufzen. Im nächsten Moment legte sie ihre Hand um seinen Hinterkopf. Was blieb einem Mann da anderes übrig, als sie erneut zu küssen?
    Und noch einmal.
    Ein längere Kuss. Tiefer. Leidenschaftlicher. Ein Kuss, der sie dazu brachte, die Lippen zu öffnen und sich an ihn zu klammern.
    Khalil stöhnte.
    Er wusste ganz genau, was hier geschah. Sie war Hals über Kopf geflohen, und er hatte sie genau in dem Moment gefunden, als sie ihre überstürzte Flucht zu bereuen begann. Jetzt war sie ihm dankbar – er hatte sie vor der Kälte gerettet, dem Regen, dem möglichen Schaden, der ihr hätte zustoßen können.
    Insofern konnte er sich alle Freiheiten herausnehmen. Sie würde keinen Widerstand leisten.
    Aber er wollte mehr.
    Er wollte, dass sie mit den Fingerspitzen die Konturen seiner Lippen entlangfuhr. Ja, genau so. Dass sie ihn anlächelte. Ja, ja, so wie sie es jetzt tat. Mit dem Ausdruck einer Frau, die einen Mann begehrte.
    Es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung, ihre Hand einzufangen und einen Kuss auf die zarte Innenfläche zu hauchen.
    „Layla. Habiba. Ich verstehe. Du hast Furchtbares durchge macht. Es ist … es ist nur natürlich, dass du dich mir jetzt zuwendest und …“
    Sie küsste ihn. Er kämpfte dagegen an, sich zu sehr von dem Kuss gefangen nehmen zu lassen, zwang sich dazu, sich von ihren Lippen zu lösen und ruhig

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