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Sinnliche Stunden In Las Vegas

Sinnliche Stunden In Las Vegas

Titel: Sinnliche Stunden In Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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gut an, das nehme ich. Und eine Tasse Kaffee, bitte, wenn Sie Zeit haben.”
    „Wird sofort erledigt”, antwortete die Kellnerin und verschwand hinter die Theke.
    Troy schaute aus dem Fenster auf den dunklen Highway, wo die hell erleuchteten Laster vorbeibrausten. Darunter waren auch ein paar der riesigen Trucks. Außerdem konnte er in der Scheibe gut erkennen, was im hellen Lokal passierte, und als die Kellnerin mit der Kaffeekanne und einem Becher zurückkam, drehte er sich zu ihr und beugte sich etwas zurück, um ihr Platz zu machen.
    „Haben Sie heute an einem Rodeo teilgenommen?” fragte sie, während sie ihm Kaffee einschenkte.
    „Ja, Ma’am, das habe ich.”
    Die Kellnerin schaute ihn prüfend an und stellte die Kaffeekanne auf den Tisch. „Waren Sie etwa beim Bullenreiten dabei?”
    Troy fing an zu lachen. „Nein, kein Geld auf der Welt könnte mich dazu bringen, mich auf den Rücken eines verrückten Bullen zu setzen. “
    Die Kellnerin lächelte. „Das hätte ich mir bei Ihnen auch kaum vorstellen können. Denn das sind reichlich wilde Typen, die das machen. Ich weiß das, weil sie ab und zu hier reinkommen. Eines ist sicher, die haben nicht Ihre guten Manieren.”
    Troy warf den Kopf zurück und lachte laut auf. „Das sollten Sie mal meiner Großmutter sagen, denn die hat sich große Mühe gegeben, um mir schon als Baby die so genannten guten Manieren beizubringen.
    „Wenn Sie keine Bullen reiten, was machen Sie denn dann?”
    fragte die Kellnerin neugierig.
    „Ich ringe mit Bullen.”
    Überrascht blickte sie ihn an. „Ist das wahr? Ich dachte immer, das sei noch gefährlicher, als auf einem zu reiten.”
    Troy war froh, ein wenig Unterhaltung zu haben. Vor ihm lagen schließlich noch viele einsame Stunden auf dem Highway.
    Beide Hände um den Becher mit dem dampfenden Kaffee gelegt, antwortete er: „Wenn man ein schnelles Pferd hat und einen geschickten Treiber, hat man relativ gute Chancen, den Bullen zu besiegen.”
    „Die Vorstellung, von einem galoppierenden Pferd zu springen und den Stier bei den Hörnern zu packen, um ihn in die Knie zu zwingen, jagt mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Ich hätte große Angst, dass der rasende Stier mich auf die Hörner nehmen würde.”
    Troy musste erneut lache n. „Das passiert tatsächlich ab und zu. Häufiger jedoch wirft ein Bulle seinen Reiter ab, und der hat dann schlechtere Chancen, heil davonzukommen.”
    Das Pärchen an der Theke klingelte ungeduldig.
    „Die Pflicht ruft”, sagte die Kellnerin, nahm sich aber noch die Zeit, ihm freundschaftlich die Schulter zu drücken. „Ich bring Ihnen Ihr Essen, so schnell wie möglich.”
    „Das hat keine Eile”, murmelte Troy.
    „Und … bestellen Sie Ihrer Großmutter, dass sie ihre Sache gut gemacht hat.”
    Troy sah der Kellnerin nach, die sich nun dem Pärchen zuwandte, das bezahlen wollte. Ja, er würde versuchen, den Gruß auszurichten. Aber es war sehr fraglich, ob seine Großmutter überhaupt Notiz davon nehmen würde. Meistens erkannte sie ihn gar nicht mehr. Seit einiger Zeit lebte sie in einem Heim für Alzheimerkranke. Die Krankheit hatte seine einst so vitale, lebenstüchtige Großmutter zu einem menschlichen Wrack gemacht. Das Schicksal konnte grausam sein. Seine Großmutter hatte ihr Leben lang hart gearbeitet und auch noch ihn ganz selbstverständlich großgezogen, weil seine Mutter gestorben war. Und jetzt war es ihr nicht einmal vergönnt, ihren Lebensabend zu genießen.
    Als nun sein Essen kam, verscheuchte Troy seine trüben Gedanken und lächelte die Kellnerin an. Das Essen sah gut aus und duftete herrlich, und er hatte wirklich einen Bärenhunger.
    „Möchten Sie noch irgend etwas?” fragte die Kellnerin eifrig.
    „Nein, danke. Das reicht.” Er nickte ihr noch einmal freundlich zu, während er Besteck und Serviette nahm.
    Troy war noch beim Essen, als er sich auf einmal beobachtet fühlte. Er schaute hoch und sah, dass die junge Frau, die ihm schon beim Hereinkommen aufgefallen war, ihn erneut und unverwandt anschaute. Aus ihrem Gesichtsausdruck wurde er nicht recht schlau. Irgendwie sah sie ve rzweifelt aus, doch gleichzeitig lag auch eine gewisse Bewunderung in ihrem Blick, die ihn nervös machte. Aber sie war wirklich hübsch mit ihren großen kornblumenblauen Augen, die etwas Unschuldiges hatten.
    Zunehmend nervös wegen ihres intensiven Blicks, fuhr Troy sich mit der Serviette über den Mund und nickte der Frau kurz zu, bevor er leichtem Unbehagen

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