Sinnliches Spiel auf Antigua
gleich ins Hotel fahren, wenn es Ihnen recht ist.“ Sie war ganz auf Ariel konzentriert und übersah deren Begleiter total.
Ariel streckte die Hand aus und lächelte liebenswürdig. „Guten Tag, Harriet. Danke, dass Sie gekommen sind.“
Die Assistentin war offensichtlich überwältigt von so viel Charme. Zögernd reichte sie Ariel die Hand und entzog sie ihr dann schnell wieder, als habe sie sich verbrannt. „Äh … Ich habe den Mann schon bezahlt, der sich um Ihr Gepäck kümmert. Möchten Sie noch etwas trinken, bevor wir fahren?“
„Wie lange dauert die Fahrt?“
„Neunundzwanzig Minuten.“
„Genau neunundzwanzig?“ Wieder lächelte Ariel die verwirrte Harriet an. „Sie müssen sehr gut in Ihrem Job sein. Nein, ich möchte nichts trinken.“ Sie drehte sich zu Jacob um und griff nach seiner Hand. „Harriet, dies ist mein Freund Jacob.“
Harriet wurde rot. „Oh, entschuldigen Sie. Ich wusste nicht, dass Sie mit Begleitung kommen. Das stand nicht in meinen Unterlagen.“ Fieberhaft durchblätterte sie ihren dicken Terminplaner. „Herzlich willkommen, Mr …“
„Wolff. Jacob Wolff. Machen Sie sich nichts draus, Harriet. Ich werde mal nach den Koffern sehen.“
Während Ariel hinten in den Wagen stieg, zählte er die Gepäckstücke durch, die der Mann in dem geräumigen Kofferraum unterbrachte. Dann setzte Jacob sich neben seine sogenannte Freundin, während Harriet hinter dem Steuer Platz nahm. „Tut mir leid, dass es so heiß ist“, rief sie den beiden zu, während sie den Motor startete. „Aber mit der Klimaanlage wird es gleich kühler.“
Ariel betupfte sich lächelnd die Stirn. „Wie herrlich, keine Reporter, keine Fernsehkameras.“ Sie lehnte sich vor und legte Harriet eine Hand auf die Schulter. „Was ist als Nächstes vorgesehen?“
„Ein Treffen mit der Filmcrew und Ihren Kollegen um acht Uhr im Speisesaal des Hotels. Morgen früh um fünf müssen Sie am Set sein. Rod wird Ihnen alles Weitere erklären.“
Ariel runzelte kurz die Stirn, schien aber nicht besonders überrascht zu sein. Offenbar war sie diese Zeiten gewohnt. Weiß der Himmel, wann sie morgens aufstehen muss, um sich fertig zu machen, dachte Jacob. „Rod? Wer ist Rod?“, fragte er.
„Rod Brinkman, der Regisseur. Er ist sehr berühmt, und ich bin jetzt schon nervös.“
„Wer spielt denn den Offizier?“
„John England. Von dem hast du wahrscheinlich noch nie etwas gehört. Das wird furchtbar.“
„Warum denn?“
„Bisher hat er nur Fernsehreklamen gemacht und in ein paar Soaps mitgespielt. Aber beim Vorsprechen war er anscheinend überzeugend. Außerdem haben sie ihn wahrscheinlich billig gekriegt. Was gut ist, denn mein Honorar strapaziert das Budget ziemlich.“
Jacob gab sich Mühe, seine Verwirrung zu verbergen. Der Filmstar Ariel Dane hatte so gar keine Ähnlichkeit mit der jungen Frau, die er auf Wolff Mountain kennengelernt hatte. Hier in ihrem vertrauten Element wirkte sie selbstsicher, professionell und sehr erwachsen und hatte nichts mehr gemein mit der verletzlichen, beinahe schüchternen jungen Frau in den Bergen. Offensichtlich hatte er sie völlig falsch eingeschätzt.
Der Wagen bog in die Einfahrt einer luxuriösen Ferienanlage ein, und Jacob sah sich neugierig um. Das Ganze hatte sicher einmal bessere Zeiten gesehen, aber der Charme vergangener Tage war immer noch zu sehen. Das zweistöckige Hotel war wie ein Halbmond um einen kristallklaren Pool herum gebaut und von blühenden Büschen und Palmenhainen umgeben.
Harriet stellte den Motor ab. „Sie wohnen nicht in dem Hauptgebäude, Ms Dane. Mr Brinkman hat für Sie ein Apartment in einem Haus direkt am Meer reservieren lassen.“ Sie wurde rot. „Und für Mr Wolff natürlich auch.“
Ariel warf Jacob die Arme um den Hals und küsste ihn überschwänglich, während sie sich mit den Brüsten gegen ihn drückte. „Jacob und ich können es kaum abwarten, nicht wahr, Liebster?“
Jacob sog scharf die Luft ein, als ihn die Begierde wie ein Blitz durchfuhr. Aber schon hatte Ariel ihn wieder losgelassen, öffnete schnell die Tür und stieg munter aus. Ach so, das war nur gespielt … Es wurde Zeit, dass auch er sich mit seiner Rolle vertraut machte. Selten hatte er sich so dämlich gefühlt wie jetzt. Etwas schwerfällig verließ er den Wagen und wollte sich um das Gepäck kümmern. Aber Harriet wehrte energisch ab. „Nein, lassen Sie das Gepäck! Ich bringe Sie und Ms Dane zu Ihrem Quartier. Die Koffer werden
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