Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
Vom Netzwerk:
Erzähl mir von dem neuen Film.“
    Widerstrebend schaltete sie das Smartphone aus und steckte es in die Handtasche. „Na gut.“ Sie sah ihn kurz misstrauisch an. „Der Film beruht auf einer wahren Geschichte, die sich im neunzehnten Jahrhundert in Antigua abspielte, als die Insel noch von den Briten besetzt war. Ich spiele Viola, die Inhaberin eines hochklassigen Bordells, dessen Kunden meist wohlhabende Plantagenbesitzer und britische Offiziere sind. Viola kommt eigentlich aus einer reichen englischen Familie. Aber als ihr Ehemann starb, wurde sie um das Erbe betrogen. Es gelang ihr, sich etwas Geld zu besorgen und sich auf einem Schiff zu verstecken. So gelangte sie schließlich in die Karibik.“
    „Und?“
    „Dort nimmt sie etwa ein Dutzend junge mittellose Frauen unter ihre Fittiche und erzieht sie zu erstklassigen Prostituierten mit Stil. Aber sie selbst hat ihren Körper nie verkauft. Einer der Offiziere will sie jedoch unbedingt besitzen und droht, das Bordell zu schließen, wenn sie nicht nachgibt. Tatsächlich verlieben sie sich ineinander, was aber keiner von beiden zugeben will, weil sie es als Schwäche betrachten.“
    „Und wie geht die Sache aus?“
    „Viola wird schwanger. Als der Offizier befördert wird und nach England zurückkehren muss, beschwört er sie, mit ihm zu kommen. Doch sie lehnt ab, weil sie sich dem Spott der britischen Gesellschaft nicht aussetzen will, die sehr schnell von ihrem Leben auf Antigua erfahren würde. Am Abend vor seiner Abreise wird das Kind tot geboren, und Viola stirbt in den Armen ihres Geliebten.“
    „Wie grausam. Nicht gerade eine heitere Liebesgeschichte.“
    „Nein. Filme mit einem fröhlichen Inhalt werden merkwürdigerweise nur selten für den Oscar nominiert. Aber da diese Story auf einer wahren Geschichte basiert, hat sie ganz gute Chancen. Und für mich besteht die Möglichkeit, endlich das Image des dummen Blondchens hinter mir zu lassen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Aber keiner schätzt dich so ein, glaub mir.“ Als Ariel schwieg, nahm er ihre Hand. „Ich hätte dich längst anrufen sollen.“
    Sie warf ihm einen weiteren misstrauischen Blick zu. „Warum denn?“
    „Um mich zu entschuldigen. Dafür dass ich dir ziemlich unverblümt den Vorwurf gemacht habe, du gingest durch alle Betten. Das war hässlich und billig.“
    Auch diesmal entzog sie ihm die Hand, als könne sie seine Berührung nicht ertragen. „Das ist nichts Neues für mich.“
    „Trotzdem möchte ich mich entschuldigen.“
    Sie zuckte nur mit den Schultern und wandte sich dem Fenster zu.
    Jacob hätte sich ohrfeigen können. Warum hatte er auch so etwas Unverschämtes sagen müssen. Aber er hatte sich damals im Wald, als Ariel sich so vertrauensvoll – und so sexy – an ihn geschmiegt hatte, nur schwer beherrschen können. Am liebsten hätte er sie sofort genommen. Deshalb musste er jetzt unbedingt Abstand wahren. Sie wirkte so einsam und verletzlich. Natürlich wollte er ihr helfen, aber mehr konnte er nicht riskieren, wenn er nicht in Schwierigkeiten geraten wollte. Denn er war sicher, dass er ihr im Grunde nichts weiter bedeutete. Da Ariel weiterhin schwieg, zog Jacob einen Artikel aus seiner Aktentasche, den er durcharbeiten wollte.
    Am Nachmittag setzten sie zum Landeanflug auf den kleinen Flugplatz außerhalb der Hauptstadt St. John’s an. Wegen verschiedener Fachtagungen war Jacob zwar schon häufiger in der Karibik gewesen. Antigua jedoch kannte er nicht. So beugte er sich beim Anflug über Ariel, um einen besseren Blick zu haben. Dabei berührte er mit dem Arm die sanfte Wölbung ihrer Brüste. „Sieht aus wie eine Ansichtspostkarte“, meinte er und bemerkte schmunzelnd, dass sie der Berührung ausweichen wollte.
    Schließlich schob sie ihn energisch zur Seite. „Du nimmst mir die Sicht.“ Aufgeregt wies sie auf die türkisblaue Bucht. „Sieh dir nur den weißen Strand an. Kein Mensch ist da!“
    „Vielleicht können wir in deiner Freizeit mal hingehen?“
    „Freizeit?“ Über die Schulter hinweg sah sie ihn mitleidig an. „Da musst du noch viel lernen.“
    In weniger als einer Stunde hatten sie die Pass- und die Zollkontrolle hinter sich gebracht. Vor dem kleinen Flughafengebäude wartete ein weißer Wagen auf sie. Eine schlanke Frau in den Dreißigern stand daneben und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Sowie Ariel aus dem Gebäude trat, kam sie auf sie zu. „Willkommen auf Antigua. Ich bin Harriet Logan, Ihre Assistentin. Wir sollten

Weitere Kostenlose Bücher