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Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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nicht erklärbares ungeheures Glücksgefühl. Sie lehnte sich an den Baum und spürte beglückt die raue Borke an ihrer Wange. Das hier war wirklich, echt, ursprünglich. So ganz anders als ihr sonstiges Leben. Wie gut es tat, sich einmal bewusst zu werden, dass die Welt größer war als Hollywood!
    Wie einen Geliebten umarmte sie den Baum, drückte sich an ihn und nahm sich vor, morgen noch einmal zurückzukehren. Sie musste unbedingt sehen, was da vor ihr lag. Was für eine wunderschöne aufregende Landschaft voller Geheimnisse. Fast hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass sie Jacob quasi gezwungen hatte, dies alles zu verlassen, um mit ihr zu kommen.
    Plötzlich raschelte es hinter ihr, und eine tiefe Männerstimme sagte: „Bist du verrückt geworden?“ Jacob trat schwer atmend hinter sie, und sie spürte seine Körperwärme wie einen schützenden Schild.
    „Ich wollte dich nicht wecken. Ich konnte nicht schlafen.“
    „Und da wolltest du dich stattdessen hier den Abhang hinunterstürzen?“
    „Natürlich nicht. Ich passe schon auf.“
    „Ariel“, seine Stimme klang besorgt und tadelnd zugleich, „ist dir klar, dass du nur einen guten Meter vor der Abbruchkante stehst? Von da aus geht es knapp dreihundert Meter in die Tiefe.“
    Kurz wurde ihr flau im Magen, doch schnell setzte sich der alte Trotz durch. „Und wenn schon. Ich bin doch kein Kind mehr.“
    Stille. Dann spürte sie seinen kräftigen Arm um die Taille. „Mach vorsichtig ein paar Schritte zurück“, befahl er.
    Das erregte erst recht ihren Widerstand. „Lass mich. Ich finde es schön hier.“ Sie klammerte sich fester an den Baum.
    „Ich spreche als dein Arzt. Deine Haut ist eiskalt, und du zitterst. Nun komm schon.“
    „Und wenn nicht?“
    „Dann komme ich nicht mit nach Antigua.“
    „Das ist Erpressung.“
    „Das hast du dir selbst zuzuschreiben.“
    Ihr war tatsächlich kalt, aber sie hasste es, von ihm Befehle entgegenzunehmen. „Vielleicht war die Abmachung sowieso eine schlechte Idee.“
    „Warum?“
    „Weil du hier in den Bergen zu Hause bist. Diese Landschaft ist ein Teil von dir.“
    „Das lass meine Sorge sein. Du hast mit deinem Leben genug zu tun. Komm jetzt.“
    Zögernd ließ sie den Stamm los, und Jacob zog sie sofort nach hinten. Er nahm sie fest an die Hand und ging mit schnellen Schritten in Richtung Haus. Auf halber Strecke wurde Ariel langsamer. „Warum rennst du so? Mir gefällt es hier draußen … mit dir.“
    Er blieb so unvermittelt stehen, dass sie gegen ihn stieß. Ohne nachzudenken legte sie ihm die Arme um die Taille und schmiegte sich an ihn. Er war so wunderbar warm. Die Nächte hier in den Bergen waren auch im Spätsommer schon kalt.
    Jacob versteifte sich. „Lass das, Ariel“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. „Ich bin für solche Spielchen nicht geeignet.“
    „Was meinst du damit?“
    „Vielleicht bist du daran gewöhnt, mit jedem Mann zu schlafen, dem du begegnest. Aber das ist nicht mein Stil.“
    Empört stieß sie ihn von sich. „Du bist unverschämt! Wie kommst du auf die Idee, dass ich mit dir schlafen will?“
    „Da ist etwas zwischen uns“, sagte er, jetzt wieder ruhiger. „Das bilde ich mir nicht ein. Du bist sehr sexy und hast eine Ausstrahlung, der die meisten Männer nicht widerstehen könnten. Aber ich möchte dir als Arzt helfen, da sollten wir die Situation nicht noch komplizierter machen. Werde endlich erwachsen, Ariel. Nicht jeder Mann auf der ganzen weiten Welt muss dir zu Füßen liegen.“
    „Wie kannst du so etwas sagen!“ Sie war wütend, verletzt und verwirrt. Was dachte er sich dabei? Leider konnte sie in der Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Wenn er nun seine Zusage zurückzog? „Entschuldige“, stieß sie leise hervor. „Bitte, sei mir nicht böse. Ich weiß, dass mein Temperament manchmal mit mir durchgeht.“
    „Das kann man wohl sagen.“
    „Es tut mir so leid.“ Sie trat wieder dicht vor ihn. „Ich verspreche, in Zukunft den Anweisungen meines Arztes strikt zu folgen.“ Als er immer noch schwieg, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Jacob rührte sich nicht. „Verzeihst du mir?“ Sein Schweigen machte sie ganz nervös. „Nun sag doch etwas!“
    „Wie kann man dir widerstehen?“, murmelte er, zog sie in die Arme und berührte sanft mit den Lippen ihren Mund. „Nur einen Tag“, flüsterte er, „nur einen Tag lang kenne ich dich, und schon hast du mich gewonnen.“ Er kitzelte

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