Sinnliches Spiel auf Antigua
ihre Lippen mit der Zunge. Sofort öffnete sie sich ihm und erwiderte seinen Kuss voll Verlangen. Ihr Körper wurde kraftlos in Jacobs Armen, und sie musste sich an seinen Schultern festhalten. Doch er hielt sie fest an sich gedrückt, und sie spürte seine Muskeln, die normalerweise unter einem weißen Kittel verborgen waren.
Jacob Wolff war ein Mann der Wissenschaft, der sich mit Fragen beschäftigte, die ein Laie nur schwer begreifen konnte. Aber er war auch ein Mann, sexuell erregt, ungeheuer scharf auf sie und fest entschlossen, ihr eine Lektion zu erteilen.
Sie küssten sich wild, bis Ariel sich schwer atmend von ihm löste. „Jacob“, stieß sie keuchend hervor, „oh, Jacob … Ich kann nicht mehr …“
Er stellte sich taub, legte ihr die Hände auf den Po und presste sie an sich. Sie spürte, dass er sie begehrte. Und sie begehrte ihn, wie sie vorher kaum einen Mann begehrt hatte. Dennoch wusste sie, dass sie es sein musste, die Nein sagte, so sehr sie sich auch danach sehnte, herauszufinden, wohin das Ganze führte. Doch Jacobs verächtliche Beschreibung ihres Charakters hatte sich tief in ihre Seele eingebrannt.
Sie stieß ihn gegen die Brust. „Du willst das doch gar nicht. Lass mich los!“
Er hielt sie eisern umklammert. „Ich denke nicht daran.“
Ihr weiblicher Instinkt sagte ihr, dass Sex mit ihm etwas ganz Besonderes sein würde. Aber damit würde sie nur sein Vorurteil bestätigen. Und sie brauchte ihn als Arzt. „Lass mich los, Jacob“, wiederholte sie leise.
Er ließ sie so plötzlich los, dass sie gestolpert wäre, wenn er sie nicht schnell festgehalten hätte. Doch sofort ließ er ihre Hand wieder fallen, als hielte er es nicht aus, sie zu berühren. „Ich weiß nicht, wie ich dich einschätzen soll, Ariel“, sagte er kopfschüttelnd. „Bist du eine verwöhnte Prinzessin oder ein launenhaftes Kind?“
Wie unter einem Hieb zuckte sie zusammen. Seltsam, dass dieser Mann, den sie kaum kannte, sie bereits verletzen konnte. „Vielleicht bin ich keins von beiden. Vielleicht ist nicht alles entweder schwarz oder weiß wie in deinem Haus, Doc. Die meisten von uns armen Sterblichen leben in Zwischentönen.“ Sie musste sich räuspern, denn es fiel ihr schwer, die Tränen zurückzuhalten. „Vielleicht sollten wir noch mal ganz von vorn anfangen.“
„Dazu ist es zu spät. Aber wir werden es schon schaffen. Ich habe dir mein Wort gegeben, und das werde ich halten.“
„Selbst einem leichtsinnigen Partygirl gegenüber?“
„Bist du das?“
„So schätzt du mich doch ein. Und ich will dir deine Illusionen nicht rauben.“ Sie wandte sich ab. „Es ist schon spät. Ich gehe zum Haus zurück. Und, bitte, fühle dich nicht verpflichtet, dich morgen früh von mir zu verabschieden. Es ist wohl das Beste, wenn wir Abstand voneinander wahren.“
„Möchtest du das?“
Sie seufzte leise. „Man kann nicht immer das bekommen, was man möchte. Gute Nacht, Doc.“
4. KAPITEL
Zehn Tage später stand Jacob auf dem Rollfeld und beobachtete amüsiert, wie Ariels Riesengepäck in den kleinen Privatjet der Wolffs verladen wurde. Zuerst wollte sie sein Angebot ablehnen, mit ihm zu fliegen. Aber dann hatte sie sich doch überreden lassen, denn so war es sehr viel bequemer für sie. Zudem konnte sie so inkognito reisen, was selbst in der ersten Klasse der großen Fluglinien nicht mehr möglich war.
Er hatte vorgeschlagen, sie in Los Angeles abzuholen, aber sie wollte ihn lieber in Washington treffen. Sie war ganz Filmstar in ihren schwarz-rosa High Heels, dem hauteng geschnittenen schwarzen Leinenkleid und mit dem auffälligen Hut, der mit Straußenfedern geschmückt war. Jacob musste grinsen, als sie auf ihn zukam. Welche Frau trug heutzutage noch Hüte? Mit Ausnahme der Königin von England?
Im Flugzeug ignorierte Ariel ihn und beschäftigte sich eifrig mit ihrem Smartphone. Den großen Hut hatte sie auf dem Sitz neben sich platziert. Jacob legte ihn beiseite und setzte sich neben sie. Normalerweise waren die Fluggäste von der luxuriösen Einrichtung der kleinen Maschine beeindruckt, aber Ariel hatte sich kaum umgesehen. Jacob stieß sie mit dem Ellbogen an. „Wie geht es dir, Ariel?“
Sie schaute auf. „Danke, gut.“
„Wenn man uns glauben soll, dass wir ein Paar sind, musst du wohl etwas liebenswürdiger sein“, bemerkte er leise.
„Wieso? Paare streiten sich doch auch.“
Er strich ihr zärtlich über das Handgelenk. „Ach, Ariel, sei doch nicht so biestig. Rede mit mir.
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