Sinnliches Spiel mit dem Feuer
vorweisen konnte! Aber er war weder für die Liebe noch die Ehe geschaffen. Gott sei Dank erkannten das auch die Frauen irgendwann.
Unter seinem Blick schien sich das sanfte Braun von Paytons Augen zu verdunkeln, ihr Körper erstarrte, und ihre Stimme klang kühl. „Wenn das meine Prioritäten sind, warum sollte ich dann überhaupt eine Affäre mit dir haben?“
„Weil ich quasi die verbotene Frucht darstelle, eine nette Abwechslung“, versetzte er mit dreistem Grinsen. „Du mischst dich mal eine Zeit lang unter das gemeine Volk, nachdem die Sache mit Clint in die Hose gegangen ist. Ein Lückenbüßer, bis dir der nächste Blaublütler ins Netz geht.“
„Gemeine Volk?“, wiederholte sie ungläubig. „Du könntest meine Familie dreimal aufkaufen und wieder verkaufen.“
Sicherlich konnte er das … mittlerweile.
„Die Sache mit dem Namen“, gab er mit einem Achselzucken zurück. „Altes Geld mischt sich mit neuem. Geh auf meinen Plan ein, und du verleihst dem Gerede eine ganz andere Qualität. Du wirst kein Mitleid mehr zu spüren bekommen, weil dieser Idiot dich nicht geheiratet hat. Die Leute werden schockiert sein … und neidisch. “
Paytons Miene hellte sich auf. „Selbstvertrauen ist ein echtes Problem für dich, was?“
„Hey, du bist diejenige, die von der langen Schlange gesprochen hat“, verteidigte er sich. Doch das Lachen verging ihm, als er ihr tief in die Augen blickte. „Ich brauche dich. Die Presse muss endlich aufhören, danach zu forschen, was ich in den vergangenen sechs Monaten getan habe. Sie sollen glauben, dass sie das große Geheimnis bereits gelüftet haben. Dass du das Geheimnis bist.“
Ihr Blick wanderte ruhelos durch den kleinen Raum.
Das hier sollte es sein. Der letzte gesellschaftliche Auftritt. Sie wollte aus den Zeitungen verschwinden und das Leben vorantreiben, auf das sie hinarbeitete. Das Leben, in dem man sie aufgrund ihrer Leistungen beurteilte und nicht aufgrund der Tatsache, wie erfolgreich sie ein Kleid trug oder was die Presse für ihre Prioritäten hielt.
Doch Nate wäre niemals zu ihr gekommen, wenn sein Geheimnis nicht wichtig wäre.
Und sie musste zugeben, dass ein Teil ihrer Seele, den sie viel zu lange vernachlässigt hatte, bei dem Gedanken frohlockte, was ihre Verbindung mit Nate Evans für ein Aufsehen erregen würde. Ja, da hätte das Gerede in der Tat eine andere Qualität.
Brandt würde toben. Innerlich musste sie grinsen, doch schnell wurde sie wieder nüchtern. Was auch immer zwischen Brandt und Nate vorgefallen war, die Zeit hatte es nicht abgemildert. Selbst nach zehn Jahren löste die Erwähnung von Nates Namen immer noch einen Tobsuchtsanfall in ihrem Bruder aus … und sie verstand immer noch nicht, warum. Genauso wenig wie sie begriff, weshalb Nate sich so abrupt von ihr abgewendet hatte. Und so vollständig.
Rasch warf sie einen Seitenblick auf den in einen Smoking gekleideten Schurken und erkannte dabei, dass dies ihre Chance sein könnte, es herauszufinden.
„Was ist damals mit Brandt geschehen? Warum hast du ihn so verletzt?“
Nates Unterkiefer verkrampfte sich. „Vielleicht hatte Brandt es verdient, ein bisschen verletzt zu werden.“
Ihr Bruder hatte im Laufe der Jahre eine Menge Dinge getan, die sie nicht guthieß. Nicht verstand. Insgeheim hatte sie immer angenommen, dass … „Wo bist du die ganze Zeit gewesen?“, fragte sie.
Ihre ruhige Frage ließ ihn innehalten, und die feinen Linien um seine Augen verloren ihr Lachen. „Die letzten sechs Monate habe ich hauptsächlich in Deutschland verbracht.“ Er rutschte unbehaglich umher, streckte ein langes Bein aus. „Ich habe ein neues Projekt gehütet, das sich nicht so entwickelt hat, wie ich es erwartet habe.“
Das war nicht das, was sie gemeint hatte. Sie hatte sich eher gefragt, wo er die letzten zehn Jahre gewesen war. Sie hatten sich so nah gestanden. Waren Freunde gewesen. Und dann, eines Tages, waren sie es nicht mehr. Bloß dass er jetzt zurückgekehrt war. Und sie darum bat, ihm die Freundin zu sein, die er brauchte.
„Willst du mir verraten, worum es hier eigentlich geht?“
Nate fuhr sich mit einer Hand übers Kinn. „Wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich dein kleines Nest hier gerne verlassen.“
Er stand auf, griff in seine Hosentasche, um ein paar Geldscheine herauszunehmen, die er zusammen mit der Champagnerflasche auf einem der Servierwagen hinterließ. „Was hältst du davon?“ Er streckte die Hand aus und zog sie zu sich hoch. „Wir
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