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Sirup: Roman (German Edition)

Sirup: Roman (German Edition)

Titel: Sirup: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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sind.« Sie beäugt mich. »Und zwar überzeugend.«
    »Also gut«, sage ich nachdenklich. »Ich kann’s ja mal versuchen.«
    »Versuchen reicht nicht«, sagt 6 finster. »Dafür haben wir zu hart gearbeitet. Und auf dein Gewissen können wir im Augenblick keine Rücksicht nehmen.«
    letzte besprechung

    Jerry ruft um sechs an. Draußen wird es gerade dunkel. Die Straßenlaternen flammen auf, die Verkehrspolizisten bringen die Absperrungen in Stellung, und die ersten Neugierigen treffen ein, um sich die besten Plätze zu sichern.
    »Wir sind fertig«, sagt er. Klingt, als ob er dringend Schlaf braucht. »Ich knall den Film jetzt noch auf Zelluloid. Am besten, Sie kommen um sieben.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, sage ich. »Und noch was, Jerry. Falls jemand von Coke Sie fragt, ob der Film schon fertig ist, sagen Sie bitte, daß wir noch nicht soweit sind, okay?«
    Er schweigt. »Darf ich fragen, warum?« sagt er dann.
    »Nein.«
    »Also gut«, sagt Jerry.
    Ich entdecke 6 in einer Ecke im Foyer, wo sie mit California spricht, und sage ihr, was Sache ist. »Dann haben wir ja noch genug Zeit, um mit Jamieson zu sprechen.«
    Ich zucke zusammen. »Mit Jamieson?«
    »Er will uns sehen – noch mal von uns hören, daß alles in Ordnung ist.«
    Sie zuckt mit den Achseln. »Klar – er ist besorgt. Deshalb müssen wir ihn ein bißchen beruhigen. Und wenn das erledigt ist, fahr ich los und hol den Film.«
    »Du?« sage ich überrascht. »Soll ich nicht besser fahren? Dann kannst du hierbleiben und dafür sorgen, daß nichts schiefgeht.«
    »Nein«, sagt 6. »Du bleibst hier. Schließlich muß ich ja noch lernen, daß man nicht alles kontrollieren kann – findest du doch auch, oder?«
    »Oh, 6«, sage ich. »Du brauchst ja nicht ausgerechnet heute damit anfangen, den Weg der Selbsterkenntnis zu beschreiten. Wie wär’s, wenn ich den Film abhol?«
    »Wieso?«
    »Na ja…« Ich schlucke erst mal und bringe dann meinen Mund ganz nah an 6s Ohr. »Und was ist, wenn Sneaky Pete mit mir sprechen will?«
    »Will er ganz sicher. Dann machst du genau das, was wir abgesprochen haben.«
    »Na ja…« Ich trete von einem Fuß auf den anderen. »Weißt du, 6, mir ist diese Geschichte nicht ganz geheuer. Und wenn es mir nicht gelingt, ihn zu täuschen?«
    »Dann sind wir allerdings total aufgeschmissen«, sagt 6. »Aber keine Angst – du kriegst das schon hin.«
    »Na ja«, sage ich und fühl mich ziemlich beschissen in meiner Haut. »Wenn du meinst.«
    mktg-bluff

    Jamieson läßt uns im Kino wie zu spät gekommene Besucher in der ersten Reihe Platz nehmen. Offenbar ist es ihm wichtig, daß 6 und ich von @ und Sneaky Pete durch einen gebührlichen Abstand getrennt sind.
    »Liebe Kollegen«, sagt Jamieson, »ich möchte Ihnen allen für die großartige Arbeit danken, die Sie bisher geleistet haben. Wir werden heute abend eine echte Sensation erleben. Und das verdanken wir jedem einzelnen von Ihnen.«
    Ich erröte bescheiden, und 6 sagt: »Zu freundlich, Mr. Jamieson.«
    »Ganz und gar nicht«, sagt er und legt eine klitzekleine Pause ein – gerade lange genug, um zu signalisieren, daß er jetzt auf den eigentlichen Anlaß unserer kleinen Zusammenkunft zu sprechen kommt. »Und wie ist der Film in der endgültigen Fassung geworden?«
    Zwar sieht er uns nicht direkt an, doch seine Frage ist natürlich an 6 und mich gerichtet. Merkwürdigerweise fängt @ jedoch sofort zu sprechen an. »Leider haben wir das fertige Produkt noch nicht zu Gesicht bekommen«, sagt sie und hebt eine Augenbraue in unsere Richtung. Muß noch viel lernen, das Mädchen, wenn sie in 6s Klasse mitspielen will, denk ich. »Natürlich sehe ich ein, daß Scat und 6 zu beschäftigt waren, um uns eine Kopie zu schicken. Im übrigen ist es uns in den letzten zwei Tagen nicht gelungen, mit den beiden in Kontakt zu treten. Deshalb konnten wir Ihnen den Film – anders als geplant – auch nicht in einer Vorabpräsentation zeigen. Allerdings bin ich sicher, daß Scat und 6 Kontakt mit uns aufgenommen hätten, wenn etwas schiefgelaufen wäre.«
    »Natürlich«, sagt 6. »Aber der Film ist ja… fertig. Sicher hätten wir das.«
    Ich bin überrascht, daß 6 einen Augenblick zögert. Dann kapier ich, daß das Teil ihrer Strategie ist. Sie will ganz bewußt unglaubwürdig erscheinen.
    »Und – haben Sie den Film schon gesehen?« drängt Jamieson. »Ich meine den ganzen Film?«
    »Sicher«, sagt 6 – diesmal bestimmter. »Ja, wir haben ihn gesehen. Ein guter Film. Unser

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