Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe
Schlafzimmertür und zerschellte dort. DieVase war so weit von Macon entfernt, dass sie ihn auf keinen Fall hätte treffen können, aber doch nahe genug, um eines ganz klarzumachen: Dies war keinVersehen.
Denn diesmal war es nicht so, dass Lena die Kontrolle verloren hatte und dies einfach so passiert war. Sie hatte es mit voller Absicht getan. Sie wusste genau, was sie tat.
Macon fuhr blitzschnell herum und stand nun direkt vor Lena. Er war ebenso bestürzt wie ich, und er dachte das Gleiche wie ich: Es war keinVersehen. Lenas Onkel war gekränkt, so gekränkt, wie Macon Ravenwood nur gekränkt sein konnte. »Wie ich schon sagte:Wenn du etwas tun musst, dann wirst du es auch tun.«
Macon wandte sich an mich. »Ich fürchte, es wird in den nächstenWochen noch gefährlicher werden. Vieles ist jetzt anders. Lass sie nicht allein.Wenn sie hier ist, kann ich sie beschützen, aber meine Mutter hatte wohl recht. Es scheint, als könntest auch du sie beschützen, vielleicht sogar besser als ich.«
»Hallo! Ich bin nicht taub, ich höre, was ihr sagt!« Lena hatte sich inzwischen von ihrer eigenen Überraschung angesichts ihrer Machtdemonstration und dem Blick, den ihr Macon zugeworfen hatte, erholt. Ich wusste, dass sie sich später die bitterstenVorwürfe deswegen machen würde, aber jetzt war sie viel zu sehr in Rage, um einen Gedanken darauf zu verschwenden. » R edet nicht so, als ob ich gar nicht da wäre.«
Eine Glühbirne platzte hinter Macon, aber Lena zuckte nicht einmal mit der Wimper.
»Merkst du eigentlich, was du da sagst? Ich habe ein R echt darauf, Bescheid zu wissen! Ich bin diejenige, hinter der sie her ist. Ich bin diejenige, auf die sie es abgesehen hat, und ich weiß nicht einmal, weshalb.«
Sie starrten einander an, ein Ravenwood und eine Duchannes, zwei Linien der gleichen verzweigten Caster-Familie. Ich fragte mich, ob es nicht an der Zeit für mich war zu gehen.
Macon sah mich an. Seine Augen sagten Ja.
Lena sah mich an. Ihre Augen sagten Nein.
Sie fasste meine Hand, und ich spürte die Hitze, die in ihr brannte. Lena war wütend, so wütend, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ich wunderte mich, dass in dem Haus noch ein einziges Fenster intakt war.
»Du weißt, weshalb sie mir nachstellt, nicht wahr?«
»Das ist …«
»Lass mich raten, es ist kompliziert?« Die beiden maßen sich mit Blicken. Lenas Haar sträubte sich. Macon spielte mit dem silbernen Ring an seinem Finger.
Boo rutschte auf dem Bauch von den beiden weg. Kluger Hund. Ich wünschte, ich könnte mich auch aus dem Zimmer fortstehlen. Die letzten Glühbirnen explodierten und um uns herum wurde es völlig dunkel.
»Du musst mir alles über meine Kräfte sagen«, verlangte sie unerbittlich.
Macon seufzte und die Dunkelheit wich. »Lena, es ist nicht so, dass ich dir das nicht sagen wollte. Nach deiner kleinenVorführung von eben ist es offenkundig, dass nicht einmal ich weiß, wozu du imstande bist. Keiner weiß das. Ich nehme an, nicht einmal du selbst.« Lena war immer noch nicht restlos überzeugt, aber sie hörte ihm zu. »So ist es, wenn man eine Naturgeborene ist. Das gehört zu deiner Gabe.«
Lena entspannte sich. Der Kampf zwischen den beiden war vorüber, und sie hatte ihn gewonnen, einstweilen. »Und was soll ich jetzt tun?«
Macon schien verlegen zu sein; er erinnerte mich an meinenVater, als ich in der fünften Klasse war und er mir die Sache mit den Vögeln und den Bienen erklären wollte. »Es kann sehr verstörend sein, wenn sich die Kräfte entfalten. Vielleicht gibt es auch ein Buch, in dem das beschrieben ist.Wenn du möchtest, können wir Marian danach fragen.«
Genau. Freiheit und Wandel. Wenn junge Mädchen Caster werden. Meine Mutter will mich umbringen: Ein Ratgeber für Teenager.
Es lagen lange und gefährlicheWochen vor uns.
Domus Lunae Libri
28.11.
Heute? Aber heute ist doch gar kein Feiertag.«
Als ich die Haustür öffnete, stand Marian im Mantel vor mir auf derTreppe, dabei hatte ich sie am allerwenigsten erwartet. Und nun saß ich zusammen mit Lena auf der kalten Sitzbank von Marians altem türkisfarbenen Lieferwagen und wir fuhren zur Caster-Bibliothek.
»Versprochen ist versprochen. Heute ist derTag nach Thanksgiving. Der Schwarze Freitag. Es ist vielleicht kein richtiger Feiertag, aber es ist ein gesetzlicher Feiertag, und das genügt.« Marian hatte recht. Amma stand vermutlich schon seit dem frühen Morgen mit ein paar Gutscheinen in der Hand vor den Kaufhäusern Schlange;
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