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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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unteren Ende derTreppe eingemeißelt waren. Marian drehte den Schlüssel ein weiteres Mal, die Stufen verschwanden und der Gitterrost war wieder da.
    »Und was jetzt? Gehen wir gar nicht hinein?«, fragte Lena irritiert.
    Marian steckte die Hand durch das Gitter. Er war nur eine optische Täuschung. »Ich bin keine Caster, wie ihr wisst, aber wir mussten etwas unternehmen. Leute sind hier nachts einfach hineinspaziert. Macon hat Larkin gebeten, diese Illusion für mich zu schaffen, und er kommt hin und wieder vorbei, um sie zu erneuern.«
    Marian sah uns an, ihre Miene war plötzlich sehr ernst. »Nun denn, wenn ihr sicher seid, dass es das ist, was ihr tun wollt, kann ich euch nicht aufhalten. Und wenn ihr erst einmal dort unten seid, kann ich euch auch nicht mehr helfen. Ich kann euch nicht daran hindern, ein Buch auszuleihen, und ich kann auch keines zurücknehmen, ehe die Lunae Libri wieder öffnet.«
    Sie legte die Hand auf meine Schulter. »Verstehst du das, Ethan? Das hier ist kein Spiel. Dort unten sind mächtige Bücher – Bücher mit Bannsprüchen, Schriftrollen der Caster, gute und böseTalismane, Gegenstände, die sehr viel bewirken können. Dort gibt es Dinge, die kein Sterblicher je gesehen hat, ausgenommen ich und meineVorgänger. Viele der Bücher sind verzaubert, andere sind verhext. Du musst vorsichtig sein. R ühre nichts an. Überlass es Lena, in den Büchern zu stöbern.«
    Lenas Haare wehten. Sie fühlte schon die Magie dieses Ortes. Ich nickte skeptisch.Was ich fühlte, war weniger magisch, mein Magen rebellierte, als hätte ich zu viel Pfefferminzschnaps getrunken. Ich fragte mich, wie oft Mrs Lincoln und ihr Gefolge im Stockwerk über uns hin und her gelaufen sein mochten, ohne zu ahnen, was sich unter ihnen befand.
    »Und egal was ihr findet, denkt daran, dass wir die Bibliothek vor Sonnenaufgang wieder verlassen müssen.Von neun bis sechs. So sind die Öffnungszeiten und nur während dieser Zeit lässt sich auch die Eingangstür öffnen. Die Sonne wird genau um sechs Uhr aufgehen. An denTagen, an denen die Bibliothek geöffnet ist, tut sie das immer.Wenn ihr bei Sonnenaufgang nicht oben an derTreppe seid, bleibt ihr dort unten bis zum nächsten Bibliothekstag eingeschlossen, und ich weiß nicht, ob ein Sterblicher das überleben würde. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Lena nickte und ergriff meine Hand. »Können wir jetzt reingehen? Ich kann nicht länger warten.«
    »Ich fasse es selbst nicht, was ich da gerade tue. Dein Onkel Macon und Amma würden mich umbringen, wenn sie das wüssten.« Marian blickte erneut auf die Uhr. »Geht schon mal vor.«
    »Marian? Hast du … hat meine Mutter dies je gesehen?« Ich konnte nicht anders, ich musste diese Frage stellen.
    Marian sah mich an, in ihren Augen war ein seltsames Funkeln. »Diesen Job hat deine Mutter mir verschafft.«
    Und mit diesenWorten ging sie durch das vorgegaukelte Gitter nach unten in die Lunae Libri .
    Boo Radley bellte laut, aber es war zu spät, um jetzt noch umzukehren.
    Die Stufen waren kalt und mit Moos bewachsen, die Luft roch stickig. Nasse Kreaturen, fliegende Kreaturen, wühlende Kreaturen – man konnte sich leicht vorstellen, was sich hier unten wohlfühlte.
    Ich versuchte, nicht an das zu denken, was Marian zu mir gesagt hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass meine Mutter dieseTreppe hinuntergegangen war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie etwas von dieserWelt gewusst hatte, in die ich nur durch Zufall gestolpert war. Dennoch war es so, und ich wurde die Frage nicht los, wie das möglich sein konnte.War sie ebenso unversehens in dieseWelt hineingeraten wie ich oder hatte sie jemand eingeladen? Dass meine Mutter und ich dieses Geheimnis teilten, machte das Ganze irgendwie weniger unwirklich für mich, auch wenn sie nicht hier war, um mit mir darüber zu reden.
    Aber ich war jetzt hier, stieg die steinernen Stufen hinab, die behauen und glatt waren wie Steinplatten in einer alten Kirche. R echts und links sah ich große Steinquader, sie waren das Fundament eines alten Gemäuers, das sich auf dem Platz befunden hatte, an dem erst lange danach das Haus der TAR errichtet worden war. Ich schaute die Stufen hinunter, aber ich vermochte nur grobe Umrisse zu erkennen, Schatten in der Dunkelheit. Es sah wirklich nicht wie eine Bibliothek aus. Es sah aus wie das, was es wahrscheinlich auch war, schon immer gewesen war: Es sah aus wie eine Krypta.
    Unzählige kleine Kuppeln, es mochten vielleicht vierzig oder

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