Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
Vom Netzwerk:
Ausnahme des Nachtgewands. MeinVater hätte so etwas nicht einmal angezogen, wenn er tot gewesen wäre.
    »Sarafine ist meine Mutter? Diese Kreatur , die mich umbringen wollte? Wie konntest du mir das verheimlichen?«
    Macon schüttelte den Kopf und fuhr sich ärgerlich mit der Hand durchs Haar. »Amarie.« Ich hätte alles dafür gegeben, dabei zu sein, wenn sich Amma und Macon deswegen so richtig in die Haare gerieten. Und ich hätte meinen letzten Groschen auf Amma gesetzt.
    Macon trat einen Schritt zurück und schloss die Tür hinter sich. Aber ich erhaschte trotzdem einen Blick in sein Schlafzimmer. Dort sah es aus wie beim Phantom der Oper; schmuckvolle Schmiedekandelaber, die größer waren als ich, und ein schwarzes Himmelbett, das mit grauschwarzem Samt behängt war. Der gleiche schwere Stoff verdeckte die Fenster. Sogar an den Wänden hingen verschlissene schwarze Stoffe und graue Tücher, die sicherlich über hundert Jahre alt waren. Im Zimmer war es pechschwarz, finster wie die Nacht. Mir lief ein kalter Schauer über den R ücken.
    Dunkelheit, richtig tiefe Dunkelheit war mehr als nur das Fehlen von Licht.
    Macon öffnete wieder die Tür und stand nun makellos gekleidet vor uns, jedes Haar an seinem Platz und nicht eine einzige Falte in seiner Hose oder seinem blütenweißen Hemd. Selbst auf seinen weichen Hirschlederschuhen befand sich nicht der kleinste Kratzer. Nichts erinnerte mehr daran, wie er noch vor wenigen Augenblicken ausgesehen hatte, dabei hatte er nichts anderes getan, als durch seine Schlafzimmertür zu gehen.
    Ich sah Lena fragend an. Sie hatte dieVeränderung nicht einmal bemerkt, und mich fröstelte bei dem Gedanken, wie sehr sich unser beider Leben schon immer unterschieden hatte.
    »Meine Mutter lebt?«
    »Ich fürchte, die Sache ist ein bisschen komplizierter.«
    »Mit Sache meinst du wohl, dass meine eigene Mutter mich umbringen will?Wann hattest du vor, es mir zu sagen, Onkel Macon? Erst nach meiner Berufung?«
    »Bitte, fang nicht schon wieder damit an. Du wirst nicht auf die Dunkle Seite gehen«, seufzte Macon.
    »Ich frage mich, woher du das wissen willst. Immerhin bin ich dieTochter, der, ich zitiere, ›Dunkelsten, die zu unseren Zeiten lebt‹.«
    »Ich verstehe ja, dass du außer dir bist. Ich hätte es dir selbst sagen sollen. Aber du musst mir glauben, ich habe nur versucht, dich zu beschützen.«
    Jetzt kochte Lena vorWut. »Mich beschützen! Du wolltest mir einreden, dass das, was an Halloween passiert ist, nur ein zufälliger Angriff war, aber in Wirklichkeit war es meine eigene Mutter. Sie ist am Leben, sie wollte mich töten, und du denkst, das geht mich nichts an?«
    »Wir wissen nicht, ob sie dich umbringen will.«
    Bilderrahmen krachten an dieWand, und bei der Gangbeleuchtung brannte eine Glühbirne nach der anderen durch, bis alles dunkel war. Der R egen prasselte an die Fensterläden.
    »Hatten wir nicht schon genug schlechtesWetter in den letzten paarWochen?«
    »Worüber hast du sonst noch gelogen?Was werde ich als Nächstes herausfinden? Dass auch meinVater noch lebt?«
    »Ich fürchte nein.« Macon sagte das, als wäre es ein großes Unglück, als wäre es etwas, das viel zu traurig war, um darüber zu reden. Es war der gleicheTon, den die Leute mir gegenüber anschlugen, wenn sie vomTod meiner Mutter sprachen.
    »Du musst mir helfen.« Ihre Stimme versagte.
    »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um dir zu helfen, Lena. Das habe ich schon immer getan.«
    »Das ist nicht wahr«, fauchte sie ihn an. »Du hast mir verschwiegen, welche Kräfte ich habe. Du hast mir nicht beigebracht, wie ich mich selbst schützen kann.«
    »Ich kann nicht genau sagen, über welche Kräfte du verfügst. Du bist eine Naturgeborene.Wenn du etwas tun musst, dann wirst du es tun, und zwar wie du willst und wann du willst.«
    »Meine eigene Mutter will mich töten. Mir bleibt keine Zeit mehr.«
    »Wie ich dir schon gesagt habe: Wir wissen nicht, ob sie dich töten will.«
    »Und wie erklärst du dir dann das, was an Halloween passiert ist?«
    »Es gibt auch andere Erklärungen dafür. Del und ich versuchen, das herauszufinden.« Macon drehte sich um, als ob er wieder in sein Zimmer zurückgehen wollte. »Jetzt beruhige dich erst einmal. Wir können später über alles reden.«
    Lena nahm eineVase in den Blick, die auf einem Buffet am anderen Ende des Gangs stand. Wie an einer Schnur gezogen folgte dieVase Lenas Augen, flog quer durch den Raum bis zurWand neben Macons

Weitere Kostenlose Bücher