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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Tu’s nicht.
    Diesem Scheißgatlin muss man eine Lektion erteilen. Und ich bin genau die Richtige dafür.
    Ridley stakste Richtung Bühne, die Absätze ihrer Glitzerschuhe klapperten bei jedem Schritt.
    »Hey, Süße, wo willst du hin?«, rief Link und trottete hinter ihr her.
    Charlotte schritt gerade die Stufen hinauf in einem Fummel aus Unmengen lavendelfarbenen Glitzertülls, der ihr zwei Nummern zu klein war, um ihre silberne Plastikkrone in Empfang zu nehmen und sich wie üblich auf dem vierten Platz im Hofstaat der Schneekönigin einzureihen, gleich hinter Eden, als Eisdienerin oder so ähnlich. Als sie die letzte Stufe nehmen wollte, verfing sich ihre riesige Billigkreation in Lavendel an der Kante der Kletterwand, und als sie auf die Bühne trat, riss die dünne Naht hinten an ihrem Kleid von oben bis unten entzwei. Charlotte brauchte einige Augenblicke, ehe sie begriff, was passiert war, aber da starrte schon die halbe Schule auf ihr aufreizendes rosafarbenes Höschen, das die Größe vonTexas hatte. Charlotte stieß einen Jetzt-wissen-alle-wie-fett-ich-bin-Schrei aus, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Ridley grinste. Hoppla!
    Ridley, hör auf!
    Ich fange doch gerade erst an.
    Charlotte kreischte, während Emily, Eden und Savannah versuchten, sie mit ihrenTeenie-Brautkleidern vor den Blicken der anderen zu schützen. Das Knacken einer zerkratzten Schallplatte dröhnte aus den Lautsprechern, denn urplötzlich spielte ein alter Stones-Song.
    »Sympathy for the Devil.« Das hätte gut als Ridleys Erkennungslied gepasst. Jetzt hatte sie ihren Auftritt, ihren ganz großen Auftritt.
    Auf derTanzfläche glaubten alle, es sei einer von Dickey Wix’ berüchtigten Moves, mit denen er zum berühmtesten fünfunddreißigjährigen DJ der Ballsaison werden wollte. Falsch gedacht, denn jetzt ging es ihnen an den Kragen. Der Kurzschluss in den Lichterketten war noch gar nichts gewesen; innerhalb von Sekunden platzten alle Lampen über der Bühne und längs derTanzfläche, eine nach der anderen, es sah aus, als fiele eine R eihe Dominosteine um.
    Ridley führte Link auf dieTanzfläche, und während alle anderen Schüler der Jackson High schreiend davonstoben, wirbelten die beiden im Funkenregen herum. Sicher dachten alle, das Chaos ginge auf das Konto von R ed Sweet, dem einzigen Elektriker in Gatlin.
    Ridley warf den Kopf in den Nacken, lachte und tanzte aufreizend in ihrem Nichts von einem Kleid um Link herum.
    Ethan – wir müssen etwas unternehmen!
    Was denn?
    Es war längst zu spät, um irgendetwas zu tun. Lena drehte sich um und rannte weg und ich lief hinterher. Aber ehe einer von uns beiden den Ausgang derTurnhalle erreicht hatte, ging überall an der Decke die Sprinkleranlage an.Wasser lief in die Halle. DieVerstärkeranlage hatte einen Kurzschluss, Funken flogen, als würde man gerade jemanden auf dem elektrischen Stuhl hinrichten. Nasse Schneeflocken klatschten wie durchgeweichte Pfannkuchen auf den Boden und die Seifenflocken verwandelten sich in eine schäumende Brühe.
    Alle schrien durcheinander. Die Mädchen, denen Wimperntusche und Haarfestiger übers Gesicht liefen, rannten in ihren klatschnassen Tüllkleidchen zum Ausgang. In dem Durcheinander gab es keinen Unterschied mehr zwischen einer Little Miss und einer Southern Belle, alle sahen sie aus wie pastellfarbene, ersoffene Ratten.
    Als ich zum Ausgang kam, hörte ich ein lautes Krachen. Ich drehte mich zur Bühne um und sah, wie eine riesige glitzernde Schneeflocke aus der großen Bühnendekoration krachte. Emily wollte ausweichen und kam auf dem glitschigen Boden ins R utschen. Immer noch ins Publikum winkend, versuchte sie, das Gleichgewicht zu halten, aber dann stürzte sie der Länge nach hin. Sportlehrerin Cross eilte sofort zu dem Häufchen Elend aus pfirsichfarbenem und silbernem Tüll.
    Ich hatte kein Mitleid mit Emily, obwohl mir die Leute, die man für diesen Albtraum verantwortlich machen würde, sehr wohl leidtaten: der Schülerrat, weil er in unverantwortlicherWeise eine wackelige Kulisse aufgebaut hatte, Dickey Wix, weil er sich über das Missgeschick eines fetten Cheerleaders lustig gemacht hatte, R ed Sweet, weil er die elektrischen Leitungen für die Beleuchtung derTurnhalle unfachmännisch und potenziell lebensgefährlich verlegt hatte.
    Bis später, Cousinchen. Das Fest war viel besser als erwartet.
    Ich schob Lena vor mich her durch den Ausgang. »Geh schon!«
    Sie war so kalt, dass es mich fröstelte, als ich sie

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