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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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ich nicht mehr an einem Fleck gesehen, seit Gods and Generals angelaufen war, der längste und langweiligste Bürgerkriegsfilm aller Zeiten, in dem meine halbeVerwandtschaft als Komparsen aufgetreten war, weil sie ihre eigenen historischen Uniformen besaßen.
    Link machte sich auf dem R ücksitz klein. »Ich werde hier unauffällig aussteigen. Wir sehen uns drinnen.« Er machte die Tür auf und schlich sich im Schutz der anderen Autos hinaus. »Viel Glück.«
    Lena hatte die Hände in den Schoß gelegt, sie zitterte. Es tat mir unendlich weh, sie so zu sehen. »Du musst nicht da hineingehen. Wir können kehrtmachen und ich fahre dich wieder nach Hause.«
    »Nein. Ich geh rein.«
    »Warum willst du dir das antun? Du hast doch selbst gesagt, dass alles nur Show ist.«
    »Sie sollen nicht denken, dass ich Angst hätte, ihnen in die Augen zu sehen. Meine vorherige Schule habe ich verlassen, aber diesmal werde ich nicht davonlaufen.« Sie holte tief Luft.
    »Das hat nichts mit weglaufen zu tun.«
    »Für mich schon.«
    »Kommt wenigstens dein Onkel?«
    »Er kann nicht.«
    »Teufel noch mal, warum kommt er nicht?« Sie war völlig allein auf sich gestellt; dass ich direkt neben ihr stand, änderte daran nichts.
    »Es ist noch zu früh. Ich habe ihm gar nichts davon gesagt.«
    »Zu früh?Was soll das heißen? Hat er sich etwa in seiner Gruft eingeschlossen oder so?«
    »So was Ähnliches.«
    Es hatte keinen Sinn, jetzt darüber zu reden. In ein paar Minuten würde sie sich mit ganz anderen Sachen rumschlagen müssen.
    Wir gingen auf das Gebäude zu. Es fing an zu regnen. Ich sah sie an.
    Glaub mir, ich gebe mir Mühe. Wenn ich das nicht täte, wäre es ein Tornado.
    Die Leute gafften uns an, zeigten sogar mit den Fingern auf uns, aber das erstaunte mich nicht im Mindesten. So viel zu gutem Benehmen hierzulande. Ich blickte mich um, halb erwartete ich, Boo Radley an der Tür sitzen zu sehen, aber heute Abend ließ er sich nicht blicken.
    Wir betraten dieTurnhalle wie zufällig durch den Seiteneingang. Es war Links Idee gewesen, und wie sich herausstellte, eine gute noch dazu. Denn als wir drin waren, stellte ich fest, dass die Leute gar nicht anstanden, um eingelassen zu werden, sie standen einfach da, um hören zu können, was auf derVersammlung gesprochen wurde. In der Halle gab es nur noch Stehplätze.
    Es sah aus wie ein erbärmlicher Abklatsch einer dieser Geschworenensitzungen, wie man sie in den Gerichtsserien im Fernsehen sieht.Vorn stand ein großer Plastikklapptisch, an dem Lehrer saßen – Mr Lee natürlich, der stolz eine rote Fliege und seine engstirnigenVorurteile zur Schau trug, daneben Direktor Harper und noch ein paar Leute, die anscheinend von der Schulbehörde waren. Alle waren alt und verkniffen, sie wirkten so, als säßen sie lieber zu Hause vor dem Fernseher und schauten Shopping- TV oder irgendeine religiöse Sendung.
    Auf derTribüne saß die Creme de la Creme von Gatlin. Die ersten drei R eihen hatten Mrs Lincoln und ihre Lynchbande von der TAR in Beschlag genommen, in den R eihen dahinter saßen die Schwestern der Konföderation, der Chor der First Methodist Kirchengemeinde und die Historische Gesellschaft. Und gleich dahinter, stolz in ihren frisch bedruckten T-Shirts, saßen die Jackson Angels. Die Mädchen, die sich ihnen angeschlossen hatten, wollten wie Emily und Savannah sein, und die Jungs wollten alle Emily und Savannah an die Wäsche. Auf der Brust prangte das Bild eines Engels, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Emily Asher hatte. Er hatte weit ausgebreitete, riesige Flügel und trug – was sonst – ein T-Shirt der Jackson High Wildcats. Auf der R ückseite war nur ein Paar weißer Flügel abgebildet; es sah aus, als wären sie an den Schultern desTrägers festgewachsen, darunter stand derWahlspruch der Engel: »Wir haben ein Auge auf dich.«
    Emily saß neben Mrs Asher, ihr Bein mit dem klobigen Gipsverband hatte sie auf einen orangefarbenen Stuhl aus der Cafeteria gestützt. Als sie uns sah, kniff Mrs Lincoln die Augen zusammen, und Mrs Asher legte ihren Arm schützend um Emily, als würde einer von uns im nächsten Moment aus sie losgehen und mit einem Knüppel auf sie einschlagen wie auf ein wehrloses Seehundbaby. Ich sah, wie Emily ihr Handy aus ihrem winzigen silbernen Täschchen holte. Gleich würden ihre Finger über dieTasten fliegen. DieTurnhalle war heute Abend sicherlich das Epizentrum in Sachen Klatsch undTratsch für vier Landkreise.
    Amma saß ein paar R eihen

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