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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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gewohnt?«
    »Nein.Tante Del kommt nur in den Ferien zu Besuch. In meiner Familie wohnt man nicht bei den Eltern. Das ist viel zu gefährlich.« Ich verkniff es mir, die nächsten fünfzig Fragen zu stellen, die mir auf der Zunge lagen, während Lena losplauderte, als hätte sie schon seit Ewigkeiten darauf gewartet, jemandem diese Geschichte zu erzählen. »Ridley und ich waren wie Schwestern. Wir schliefen im selben Zimmer und wir wurden gemeinsam zu Hause unterrichtet. Als wir nach Virginia umzogen, haben wir meine Großmutter überredet, dass sie uns auf eine öffentliche Schule schickt. Wir wollten Freunde haben, wir wollten sein wie ganz normale Mädchen. Wir kamen nämlich nur dann mit gewöhnlichen Sterblichen in Berührung, wenn Großmutter uns auf einen ihrer Ausflüge ins Museum, in die Oper oder zum Mittagessen ins Olde Pink House mitnahm.«
    »Und was ist dann passiert, als ihr zur Schule gingt?«
    »Es war eine Katastrophe. Wir hatten die falschen Klamotten, wir hatten keinen Fernseher zu Hause, wir haben immer unsere Hausaufgaben gemacht. Wir waren die totalen Loser.«
    »Aber wenigstens wart ihr endlich mit ganz gewöhnlichen Sterblichen zusammen.«
    Sie sah mich nicht an. »Ich hatte niemals einen Freund unter den Sterblichen. Bis du kamst.«
    »Wirklich?«
    »Ich hatte nur Ridley, sonst niemanden. Ihr erging es unter den anderen Schülern genauso wie mir, aber ihr machte es nichts aus. Sie war zu sehr damit beschäftigt, mich vor allen zu beschützen, die mich ärgern wollten.«
    Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sich Ridley um jemanden kümmerte.
    Die Menschen ändern sich, Ethan.
    So sehr nun auch wieder nicht. Nicht einmal Caster.
    Besonders Caster. Das ist es ja, was ich dir klarzumachen versuche.
    Sie zog ihre Hand weg. »Aber dann begann Ridley, sich merkwürdig zu benehmen, und dieselben Jungs, die sie vorher links liegen gelassen hatten, liefen ihr nun überallhin nach, sie warteten nach der Schule auf sie, stritten sich darum, sie nach Hause zu bringen.«
    »Na ja, so sind manche Mädchen.«
    »Ridley ist kein Mädchen wie jedes andere. Ich habe dir doch gesagt, dass sie eine Sirene ist. Sie kann Menschen dazu bringen, Dinge zu tun, die ihnen sonst nie in den Sinn gekommen wären. Diese Jungs sind von der Klippe gesprungen, einer nach dem anderen.«
    Sie spielte mit ihrer Kette und redete weiter. »AmVorabend von Ridleys sechzehntem Geburtstag folgte ich ihr bis zum Bahnhof. Sie war außer sich vor Angst. Sie sagte, sie sei sicher, dass sie auf die Dunkle Seite gehen würde, und dass sie abhauen müsse, bevor sie womöglich jemandem wehtat, den sie liebte. Bevor sie mir wehtat. Ich bin der einzige Mensch, den Ridley je geliebt hat. In jener Nacht verschwand sie, und seither habe ich sie nicht mehr wiedergesehen, bis gestern. Ich denke, nach allem, was du letzte Nacht miterlebt hast, ist es klar, dass sie Dunkel ist.«
    »Warte mal, wovon sprichst du?Was genau meinst du damit?«
    Lena holte tief Luft, sie zögerte, wusste nicht, ob sie mir eine Antwort auf diese Frage geben sollte.
    »Du musst es mir sagen, Lena.«
    »In unserer Familie wirst du berufen, wenn du sechzehn wirst. An diesemTag erfährst du deine Bestimmung, und du wirst entweder Licht, so wieTante Del und R eece, oder Dunkel, so wie Ridley. Dunkel oder Licht, Schwarz oderWeiß. Grau gibt es nicht in meiner Familie. Wir können es uns nicht aussuchen, und wenn wir erst einmal berufen sind, dann können wir es auch nicht mehr rückgängig machen.«
    »Was soll das heißen: Wir können es uns nicht aussuchen?«
    »Wir können nicht wählen, ob wir Licht oder Dunkel sein wollen, gut oder böse, so wie Sterbliche oder andere Caster es können. In meiner Familie gibt es keinen freien Willen. Das wird für uns entschieden, an unserem sechzehnten Geburtstag.«
    Ich versuchte, ihreWorte zu verstehen, aber es war so unglaublich verrückt. Ich kannte Amma lange genug, um zu wissen, dass esWeiße und Schwarze Magie gab, aber ich konnte nicht glauben, dass Lena keineWahl hatte, auf welche Seite sie ging.
    Sie sprach noch immer weiter. »Deshalb können wir auch nicht bei unseren Eltern wohnen.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Es war nicht immer so. Aber als die Schwester meiner Großmutter, Althea, auf die Dunkle Seite ging, brachte ihre Mutter es nicht über sich, sie wegzuschicken. Damals musste ein Dunkler Caster seine Heimat und seine Familie verlassen. Altheas Mutter glaubte, sie könnte ihr helfen, dagegen anzukämpfen, aber es

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