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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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immer so durcheinander. Sie weiß nie genau, in welcher Zeit sie lebt, nicht einmal, wo sie gerade ist.«
    Ich dachte daran, wie es mir nach einer der Visionen ging, und wie es wohl wäre, wenn ich mich immer so fühlen würde. »Im Ernst? Und was ist mit Ridley?«
    »Ridley ist eine Sirene. Sie hat die Gabe derVerführung. Sie kann einem Menschen jeden Gedanken in den Kopf setzen, sie kann ihn dazu bringen, ihr alles zu erzählen, alles zu tun.Wenn sie dir sagen würde, spring von einer Klippe, dann würdest du springen.« Ich dachte an die gemeinsame Autofahrt mit ihr, damals hätte ich ihr so gut wie alles erzählt.
    »Ich würde nicht springen.«
    »Du würdest. Dir bliebe gar nichts anderes übrig. Ein Sterblicher ist machtlos gegen eine Sirene.«
    »Ich würde nicht springen.«
    Ich betrachtete Lena. Ein leichter Windhauch blies ihr das Haar ums Gesicht, aber im Zimmer stand nirgendwo ein Fenster offen. Ich sah ihr in die Augen, versuchte, darin zu lesen, ob sie vielleicht dasselbe fühlte wie ich. »Man kann nicht von einer Klippe springen, wenn man schon von einem viel höheren Berg gestürzt ist.«
    Ich hörte, wie dieWorte aus meinem Mund kamen, und im selben Moment wollte ich sie wieder zurücknehmen. In meinen Gedanken hatten sie viel besser geklungen. Sie sah mich an, versuchte zu ergründen, ob ich es ernst gemeint hatte. Ich hatte es ernst gemeint, aber das konnte ich ihr nicht sagen. Stattdessen wechselte ich das Thema. »Und über welche Superkräfte verfügt R eece?«
    »Sie ist eine Sybille, sie kann in Gesichtern lesen. Sie sieht, was du gesehen hast, wen du gesehen hast, was du getan hast, einfach indem sie dir in die Augen schaut. Sie kann buchstäblich in dir lesen wie in einem Buch.« Lena blickte mich unverwandt an.
    »Ja, wer war das eigentlich? Diese andere Frau, in die sich Ridley für eine Sekunde verwandelt hat, als R eece sie anschaute? Hast du das gesehen?«
    Lena nickte. »Macon will es mir nicht sagen, aber es ist bestimmt eine Dunkle. Jemand, der über große Macht verfügt.«
    Ich fragte weiter. Ich musste es einfach wissen. Es war, als hätte ich soeben herausgefunden, dass ich mit einer Horde Aliens zu Abend gegessen hatte. »Und was kann Larkin? Schlangen verzaubern?«
    »Larkin ist ein Illusionist. Das ist ähnlich wie ein Gestaltwandler. Aber der einzige wirkliche Gestaltwandler in unserer Familie ist Onkel Barclay.«
    »Und worin besteht der Unterschied?«
    »Larkin kann die Sinne täuschen, er kann machen, dass irgendetwas eine Zeit lang so aussieht, wie er will – Menschen, Sachen, Orte. Er erzeugt Illusionen, aber sie sind nicht real. Onkel Barclay hingegen kann nicht nur Formen verändern, er kann eine Sache tatsächlich in eine andere verwandeln, und zwar so lange wie er möchte.«
    »Also, dein Cousin lässt die Dinge nur anders aussehen, aber dein Onkel verwandelt sie tatsächlich?«
    »So ungefähr. Großmutter meint, dass ihre Kräfte sich zu ähnlich sind. Das kommt manchmal vor bei Eltern und ihren Kindern. Und weil das so ist, gibt es ständig Streit zwischen den beiden.«
    Ich wusste, was sie jetzt dachte, nämlich dass ihr diese Erfahrung für immer verwehrt bleiben würde. Ihre Miene verdüsterte sich, und ich unternahm einen missglücktenVersuch, ihre Stimmung aufzuheitern.
    »Und Ryan?Welche Fähigkeiten hat sie? Ist sie Hundemoden-Designerin?«
    »Es ist noch zu früh, um es mit Sicherheit zu sagen. Sie ist erst zehn.«
    »Und Macon?«
    »Er ist einfach … Onkel Macon. Es gibt nichts, was Onkel Macon nicht für mich tun würde oder tun könnte. Seit meiner Kindheit habe ich viel Zeit bei ihm verbracht.« Sie wich meinem Blick aus und auch meiner Frage. Kein Zweifel, sie verschwieg mir etwas, aber es war unmöglich, dahinterzukommen, was es war. »Er ist wie meinVater oder so, wie ich mir meinenVater vorstelle.« Sie brauchte nicht mehr zu sagen. Ich wusste, wie es ist, jemanden zu verlieren. Ich fragte mich, ob es wohl noch schlimmer war, niemals jemanden gehabt zu haben.
    »Und was ist mit dir?Welche Gabe hast du?«
    Als ob Lena nur eine einzige Gabe hätte. Dabei hatte ich die Auswirkungen ihrer Kräfte vom ersten Schultag an mit eigenen Augen gesehen. Seit jenem Abend, an dem sie in ihrem dunkelroten Schlafanzug neben mir auf derVerandatreppe gesessen hatte, versuchte ich, den Mumm aufzubringen, sie danach zu fragen.
    Sie schwieg eineWeile, vielleicht überlegte sie, ob sie es mir sagen sollte, wer konnte das schon wissen? Dann sah sie mich mit ihren

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