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Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. M. Wuzynski
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eine Bärenfalle, als er auf den Händen durch den Wald lief, um seine Freundin zu beeindrucken. Sie haben ihm dann einen Schläger an den rechten Fuß gebunden. Damit konnte er ganz gut spi e len. Aber nach ein paar Wochen hatte ich den Trick raus. Wenn man den Ball abwechselnd ganz links und ganz rechts spielte, kam er mit dem Hopsen auf einem Bein nicht mehr nach und fiel auf die Nase. Deshalb konnte ich ihn schlagen.«
    »Aha.« John hat einen rätselhaften Gesichtsausdruck aufg e setzt. Ich schmelze dahin! Mein Gott, wie ich auf mysteriöse Männer stehe! Meine Wangen haben inzwischen wohl die Fa r be von überreifen Kirschen angenommen. Als ich bemerke, dass ich meinen Hals reibe, zwinge ich meine Hand hinter den Rücken. Ich reibe immer an meinem Hals herum, wenn ich aufgeregt bin. Und ich bin oft aufgeregt. Unter dem Adamsapfel hat sich kürzlich Hornhaut gebildet.
    »Hast du das Geschirr abgewaschen?« Kyra linst mit einem kritischen Blick in die Küche.
    »Klar. Schon heute Morgen.«
    »Und die Wäsche?«
    »Gewaschen, gebügelt, und in die Schränke geräumt.«
    »Der Boden?«
    »Gesaugt und nass gewischt.«
    »Der Garten?«
    Ich ziehe erschreckt die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Der Garten! Ich habe völlig vergessen, das Gras zu mähen. K y ra hebt eine Augenbraue.
    »Den Rasen mache ich als nächstes. Jetzt gleich.« erkläre ich, als hätte ich das schon die ganze Zeit vorgehabt. Ve r dammt! Ich hätte so gerne »Dr. Muscle« geguckt.
    Kyra und ich haben eine Vereinbarung. Wir bezahlen beide die Hälfte der Miete für das kleine Häuschen, das wir zusa m men bewohnen. Auch die Kosten für Strom und Wasser teilen wir uns. Aber sie trägt die Ausgaben für den Kabelanschluss des Fernsehers alleine, deshalb mache ich ein wenig mehr im Haushalt. Das ist gerecht, finde ich.
    »Na schön.« meint Kyra widerstrebend. »John und ich gehen in mein Zimmer. Wir, äh, üben Tennis.«
    »Alles klar!«
    Sehnsüchtig starre ich den beiden nach, als sie durch die li n ke Tür verschwinden. Johns Hand verschwindet unter Kyras Tennisröckchen. Sie quietscht auf, springt hoch, und drischt ihm eine harte Rechte in den Magen. Gleich darauf hüpft sie noch höher und schüttelt ihre Finger. Vermutlich hat sie sich die Knöchel an seinen eisenharten Bauchmuskeln gebrochen.
    Das Leben ist wirklich ungerecht! Warum nur verliebt sich nie jemand in mich? So richtig, meine ich, mit allem Drum und Dran. Ist es denn zu viel verlangt, dass ein Ritter mit wehendem Banner auf einem Schlachtross vor das College reitet, wenn ich gerade die Treppe herunter komme, vor mir auf die Knie fällt, und ewige Liebe deklamiert? So was passiert doch andauernd, oder? Nur eben nicht mir.
    Wow!
    Eigentlich gibt es keinen Grund für das Wow, aber ich mag den Klang des Wortes. Meine Laune bessert sich gleich ein wenig.
    Wow!
    Wow!
    Wow!
    Wow!
    Na also. Schon geht es mir wieder gut. Ich summe leise vor mich hin, während ich den Rasen mähe. Der Elektromäher ging vor ein paar Wochen kaputt, aber Kyra hat uns eine Sense b e sorgt. Damit klappt es ganz gut. Die Schnitte in meiner linken Wade sind auch bereits fast verheilt. Inzwischen habe ich den Bogen raus und kann einem gelegentlichen Igel im Gras die Stacheln abrasieren, ohne dass er es bemerkt.
    Als ich verschwitzt ins Haus zurück komme, piepst Kyras Handy auf der Ablage vor sich hin. Ich nehme öfters Anrufe für sie entgegen, wenn sie beschäftigt ist. Also greife ich nach dem iPhone. Es ist kein Gespräch, sondern eine Terminwarnung. In einer halben Stunde will sie jemand namens Cornelius Blood treffen, und zwar drüben in Kennewick. Da müssten sie jetzt sofort in ihren Porsche springen und losfahren. Vermutlich hat sie den Termin vor lauter Tennis-Aufregung vergessen.
    Ich klopfe an ihre Türe.
    »Kyra?«
    Seltsame Geräusche dringen durch das Holz der Türe. Dumpfe Schläge, unterbrochen von Japsen und leisen Schreien. Kyras Zimmer misst höchstens 25 Quadratmeter. Ich wusste nicht, dass man Tennis auch in so kleinen Räumen spielen kann.
    »Kyra?«
    Keine Reaktion. Ich reibe meinen Hals und überlege. Kyra mag es nicht, wenn man sie stört. Andy meinte mal, Kyra pfl e ge einen »promiskuitiven Lebenswandel«. Ich kannte das Wort nicht und fand es weder bei der Ebay-Suchmaschine noch bei Amazon. Vermutlich kommt es von »promise« – vielverspr e chend. Andy hat recht, Kyra wird es wirklich weit bringen. Sie sieht toll aus, sie weiß, was sie will, und sie hat keine Probleme, es auch

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