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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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mit meinen Augen zu harmonieren!
    Nugent, geh doch und sag ihnen, sie sollen weniger Lärm machen! Ich werde dadurch wahnsinnig! Brüllen und trampeln und klirren und kreischen, bis ich schreien könnte! Du musst den Seeleuten sagen, dass ich Kopfschmerzen habe und so ein Getöse nicht aushalten kann. Liebe Miss Marlow, ich dachte, Sie wären vor einer Woche nach Paris gefahren!"
    „Wir sind aufgehalten worden. Lady Janthe, ich wünsche, dass Sie sehr glücklich sind, aber - entschuldigen Sie! - das war nicht der Zweck, warum ich an Bord kam. Ich sah Edmund und erkannte klar, was der Grund für seine Anwesenheit sein müsse. Sie werden mich für unverschämt halten, aber Sie dürfen ihn nicht aus England entführen! Wirklich, wirklich, das dürfen Sie nicht!"
    „Ihn nicht aus England entführen? Nun, wie können Sie das sagen, da doch Sie es waren, die mir zeigte, was ich tun müsse?"
    „Oh, sagen Sie das nicht!", rief Phoebe heftig.
    Janthe lachte. „Aber natürlich waren Sie es! Sobald ich las, wie Florian und Matilda Maximilian auf das Schiff schmuggelten."
    „Ich flehe Sie an, hören Sie auf!", bat Phoebe. „Sie können nicht glauben, ich beabsichtigte, dass dieser Unsinn ernst genommen wird. Lady Henry, Sie müssen erlauben, dass ich Edmund zurück nach London bringe! Als ich schrieb, dass Ugolino Maximilian außerhalb seines eigenen Landes nicht verfolgen könnte, war das ein Vorwand! Aber das hier ist das wirkliche Leben, und ich versichere Ihnen, Salford kann Sie verfolgen - Sie vielleicht sogar durch das Gesetz bestrafen lassen!"
    „Er wird nicht wissen, wo wir sind", erwiderte Janthe vertraulich. „Außerdem hasst Sylvester Skandale. Ich bin überzeugt, er würde eher alles ertragen, als die Welt das Geringste seiner Familiengeheimnisse wissen zu lassen!"
    „Wie konnten Sie ihm dann solch einen Streich spielen?", fragte Phoebe hitzig. „Und der Herzogin auch! Sie können nicht bedacht haben, welchen Schmerz Sie ihr bereiten werden, wenn Sie an diesem Plan festhalten!"
    Janthe begann zu schmollen. „Sie ist nicht Edmunds Mama! Ich glaube, Sie sind sehr ungerecht. Sie kümmern sich nicht um meinen Schmerz! Sie können sich freilich nicht in die Gefühle einer Mutter versetzen, aber ich hät-te gedacht, Sie müssten wissen, dass ich mein Kind Sylvester nie überlassen könnte. Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie nicht Maximilian für Edmund meinten, denn jeder weiß das!"
    „Ja!", entgegnete Phoebe scharf. „Weil Sie das jedem so erzählten! Oh, haben Sie mich noch nicht genug verletzt?
    Sie versprachen mir, Sie wollten nicht weitererzählen, was zwischen uns vorfiel ..."
    „Ich habe es nicht weitererzählt! Die Einzige, der ich es erzählte, war Sally Derwent, und ich warnte sie ausdrücklich, es keiner Seele gegenüber zu erwähnen!", unterbrach Janthe sehr gekränkt. „Wie können Sie so unfreundlich zu mir sein? Als ob meine Nerven nicht schon genug angegriffen wären! Ich habe Edmund ohne Button mitnehmen müssen, und ich bin gezwungen, alles für ihn zu tun, denn er ist so widerspenstig und ungezogen zu dem armen Nugent, und ich schloss die ganze Nacht kaum ein Auge, da wir reisten, und ich musste Edmund in meinem Schoß halten, und er blieb wach und schrie und sagte, er möchte krank sein, bis ich zu Tode erschöpft war! Ich erzählte ihm nicht ein Märchen, sondern fünfzig, aber er reagierte darauf nicht anders, als dass er sagte, er möchte nach Hause, bis ich ihn hät-te schlagen können! Und diese widerliche Kammerfrau, die sich in letzter Minute weigerte, mit mir zu fahren, und nun Sie, die mich schelten - oh, es ist zu arg! Ich weiß nicht, wie ich damit fertig werden soll, denn ich fühle mich schon sehr, unpässlich! Warum können diese schrecklichen Matrosen das Schiff nicht ruhig halten? Warum schaukelt es auf und nieder, wenn es noch nicht einmal fährt? Ich weiß, ich werde in dem Augenblick, wo wir in See stechen, schwer krank darniederliegen, und wer soll dann auf Edmund achten?"
    Diese leidenschaftliche Rede endete in einem Tränenaus-bruch, aber als Phoebe, die die letzte Frage aufgriff, der gekränkten Schönheit vorhielt, wie unklug es wäre, sich mit Edmund für eine raue Überfahrt auf dem Meer einzuschif-fen, ohne ihn mit einem Bedienten zu versorgen, erklärte sich Janthe bereit, eher ihre Gesundheit, ihre Bequemlichkeit und selbst ihren Verstand zu opfern, als ihr Kind aufzugeben; sie fügte jedoch, nicht ganz so edel, hinzu: „Die Leute würden sonst sagen,

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