Skandal im Ballsaal
ich kümmerte mich mehr um Reichtümer als um Edmund!"
Da dies mehr als wahrscheinlich schien, fand Phoebe es schwierig, sie zu beruhigen; bevor sie aber mehr als ein Dutzend Worte geäußert hatte, wurde Janthe von einer blendenden Idee erfasst. Sie erhob sich von ihrer Koje, und ihr Gesicht verklärte sich. „Oh, Miss Marlow, ich habe die Lösung gefunden! Wir werden Sie mit uns nehmen! Nur bis nach Paris, meine ich. Da gibt es keinen Einwand: Sie wollen ohnehin dorthin fahren, und ich bin sicher, Lady Ingham hätte nichts dagegen! Sie kann sich in Paris mit Ihnen treffen - Sie können in der Botschaft bleiben, bis sie kommt: das kann man leicht vereinbaren! -, und sie wird sicherlich imstande sein, die Reise ohne Sie zu unternehmen. Sie hat ihre Kammerfrau bei sich, denken Sie daran! Ich bin überzeugt, sie wäre die Erste, die sagte, ich solle nicht gezwungen sein, ohne eine Frau, die mir zur Seite steht, zu reisen. Oh, Miss Marlow, bitte sagen Sie doch, dass Sie bei mir bleiben wollen!"
Miss Marlow erklärte eben, sie würde so etwas nicht tun, als Sir Nugent noch einmal seine Braut um Erlaubnis bat, eintreten zu dürfen.
Er wurde von Tom begleitet, den er sofort mit übertriebener Förmlichkeit vorstellte. Tom sagte, er bitte Ihre Ladyschaft um Verzeihung, dass er sich ihr aufdränge, aber er käme, um Phoebe zu sagen, es wäre Zeit, wieder an Land zu gehen. Ein vielsagender Blick auf die Freundin seiner Kind-heit übermittelte ihr die Nachricht, seine Versuche, Sir Nugent zur Einsicht seines Verbrechens zu bringen, seien fehl-geschlagen.
Janthe zollte ihm wenig Aufmerksamkeit, außer dass sie ihm ein mechanisches Lächeln schenkte. Sie wandte sich stattdessen an Sir Nugent und erklärte ihm eifrig ihre geniale Idee. In ihm fand sie ihren einzigen Helfer: Er hielt es nicht nur wirklich für einen Genieblitz, sondern er forderte Phoebe und Tom auf, zuzustimmen. Er bekam keine Antwort. Zuerst höflich und später mit peinlicher Offenheit er-klärte ihm Tom, warum er so etwas für glatten Unsinn hielte.
Er sagte, er würde weder die Gesellschaft nach Frankreich begleiten, noch zurückbleiben, um Lady Ingham zu sagen, warum ihre Enkelin sie verlassen hatte, und davon würde ihn nichts abbringen!
Er war nur mit der Absicht in die Kabine gekommen, Phoebe an Land zu bringen. Seiner Ansicht nach war nichts mehr zu tun, und sie könne mit gutem Gewissen die Hände in Unschuld waschen. Aber als Janthe ihre früheren Argumente wiederholte und mehrere Male behauptete, es wäre albern von Phoebe, jetzt Bedenken zu hegen, da jedermann wusste, sie habe das Komplott angestiftet, erfuhren seine Gefühle bald eine Änderung. Er sah die ganze Wirkung dessen, worauf Phoebe früher nachdrücklich hingewiesen hatte, und stellte sich auf ihre Seite, indem er sogar so weit ging, zu sagen, er wolle beim nächsten Friedensrichter Anzeige erstatten.
„Sehr unhöflich, das zu tun", sagte Sir Nugent und schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass Sie das sollten. Außerdem hat es keinen Sinn: Sie gehen zum Friedensrichter, wir stechen in See, und wo sind Sie dann?"
Tom, der erregt wurde, erwiderte: „Nicht, wenn ich nicht an Land zurückgehe, bis Sie die Flut versäumt haben! Außerdem werde ich den Jungen mitnehmen, denn ich vermute stark, dass es völlig gesetzmäßig wäre, das zu tun. Wenn Sie versuchen, mich daran zu hindern, wird es sehr wahrscheinlich ein schweres Verbrechen sein!"
„Sie grober, widerlicher ... Nugent! Wo ist Edmund?", schrie Janthe. „Wie konntest du ihn allein lassen? Guter Gott, er kann über Bord gefallen sein! Bring ihn sofort zu mir, wenn du nicht willst, dass ich vor Angst wahnsinnig werde!"
„Nein, nein, tu das nicht, meine Liebe! Wir haben genug Matrosen, um ihn wieder herauszufischen, wie du weißt", versicherte ihr Sir Nugent. „Ich will damit nicht sagen, dass ich ihn nicht holen will, wenn du nach ihm verlangst!"
„Er wird nicht über Bord fallen", sagte Tom, als Sir Nugent wegging, um seinen Auftrag auszuführen.
„Sie können das nicht wissen!", unterbrach Janthe un-sanft. „Ich bin seine Mutter, und ich werde keinen Augenblick Frieden haben, bis er sicher in meinen Armen ist."
Sie wiederholte diese Feststellung mit noch mehr Nachdruck, als Sir Nugent bald darauf mit der tröstlichen Nachricht erschien, dass Edmund, sicher in der Obhut des Dieners, die Männer beobachtete, die die Kutsche an Bord brachten; aber als sie erfuhr, dass ein Versuch, ihn zu seiner Mutter zu
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