Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
nicht länger böse, als er stammelte: „Oh, albernes Geschwätz!
    Außerdem war es nicht meine Aufgabe, Sie zu kritisieren!
    Vor allem", fügte er ziemlich naiv hinzu, „da Sie so teuflisch freundlich zu mir gewesen sind!"
    „Unsinn!"
    „Nein, das ist es nicht. Was mehr ist ..."
    „Wenn Sie die Absicht haben, mich tödlich zu langweilen, Thomas, gehe ich weg!", unterbrach Sylvester. „Und lassen Sie mich Ihnen sagen, wenn Sie weiter versuchen, mir gegenüber Süßholz zu raspeln, werde ich Sie rasch entwaffnen! Freundlich war nicht das Beiwort, das Sie gebrauchten, um meinen wohltätigen Versuch zu beschreiben, Ihr Bett heute Morgen bequemer zu machen!"
    „Oh, gut, ich sehe, ich kann es Ihnen nicht recht machen!", sagte Tom grinsend. „Zuerst bin ich undankbar und nun bin ich todlangweilig! Aber ich bin nicht undankbar, wie Sie wissen. Ich dachte, die Falle würde zuschnappen, als Sie hier ankamen, und so war es in gewisserWeise ja auch, denn ich bin nicht imstande, Phoebe zu helfen. Aber Sie beabsichtigen es doch, nicht wahr?"
    „Tatsächlich? Oh, sie nach London bringen! Ja, das will ich tun", gab Sylvester zurück. „Wenn sie es noch wünscht - obwohl ich nicht ganz einsehe, was sie sich davon erhofft."
    Tom konnte es ihm auch nicht erklären, allein Phoebe sagte ihm offen, sie hoffe, niemals nach Austerby zurückzukehren. Das war erschreckend genug, ihn die Stirn runzeln zu lassen. Sie meinte, während ihr Blick sein Gesicht suchte:
    „Meine Großmutter sagte mir einmal, sie wolle, dass ich bei ihr wohne - hätte es immer gewünscht! Nur war es aus irgendeinem Grund nicht möglich, Papa dieses Angebot zu machen, als meine Mutter starb. Und dann, wie Sie wissen, heiratete er Mama, was es, wie sie glaubte, unnötig und auch unhöflich machte, mich von Austerby zu entfernen."

Ein leicht höhnischer Schimmer der Belustigung flackerte in seinen Augen. „Aber sie hat Sie vergangenes Jahr nicht eingeladen, bei ihr zu bleiben?", gab er zu bedenken.
    Ein angstvoller Blick erschien auf ihrem Gesicht; ihre Augen, die noch an seinen hafteten, schienen ihn zu fragen. Sie sagte: „Nein. Denn sie dachte - Sir Henry Haiford warnte sie vor außergewöhnlichen Anstrengungen - nun, sie hielt es nicht für richtig, Papa zu bitten, mich ihrer Obhut zu überlassen, da sie der Aufgabe nicht gewachsen ist, mich auf Bälle zu führen, und ... Aber ich glaube - ich bin sicher -, sie hat mich in dieser Hinsicht nicht verstanden! Ich mache mir nichts aus Bällen oder aus einem mondänen Leben. Es war stets sehr angenehm, wenn ich mit meiner Tante Ingham ausging, denn sie ist außerordentlich gutmütig und schilt nicht oder beobachtet einen die ganze Zeit, oder ...
    Aber in Wirklichkeit sehne ich mich nicht nach Vergnügungen, und obwohl es mir damals nicht einfiel, sie zu fragen, ob ich bei ihr wohnen könnte, als ..." Sie hielt inne, fühlte, wie schwach ihre Argumente waren, und errötete.
    „Als Sie fürchteten, zu einer unerwünschten Heirat gezwungen zu werden?", unterstützte er sie hilfreich.
    Ihre Farbe vertiefte sich, aber seine Worte brachten das gewinnende Zwinkern in ihre Augen. „Nun ja!", gestand sie.
    „Als das geschah, dachte ich plötzlich, wenn Großmama zuließe, dass ich bei ihr wohne, brauchte ich vielleicht keine Last zu sein, sondern wäre im Gegenteil vielleicht nützlich.
    Und auf jeden Fall wird es jetzt nicht mehr sehr lange dauern, bis ich volljährig bin, und dann hoffe ich - glaube ich —, dass die Sache völlig anders aussehen wird und ich für keinen eine Belastung sein muss."
    Er argwöhnte sofort, sie habe eine Zuneigung zu irgendeiner hoffnungslos unstandesgemäßen Person gefasst, und fragte sie geradeheraus, ob sie irgendeine Ehe geplant habe.
    „Ehe! Oh nein!", erwiderte sie. „Ich glaube wohl, ich werde niemals heiraten. Ich habe einen anderen Plan - einen ganz anderen!" Sie fügte in einiger Verwirrung hinzu: „Entschuldigen Sie mich bezüglich dieses Themas, bitte! Ich hatte nicht beabsichtigt, davon zu sprechen, und darf es auch nicht! Bitte achten Sie nicht darauf! Sagen Sie mir nur, ob Sie glauben - denn vielleicht sind Sie mit ihr besser bekannt als ich -, dass meine Großmutter mich gern bei sich wohnen lassen wird!"
    Er glaubte, dass es nichts gab, was Lady Ingham weniger gern hätte, aber er glaubte auch, und das etwas boshaft, sie würde es für unmöglich finden, ihre Enkelin abzuweisen; und er antwortete lächelnd: „Warum nicht?"
    Sie blickte erleichtert drein,

Weitere Kostenlose Bücher