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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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breit vor Sir Nugent auf und fragte: „Wann werden wir in den Zirkus gehen?"
    Obwohl Master Rayne noch kaum zu Sir Nugents Gesicht aufblicken konnte, war sein Blick hart und unbewegt, und Sir Nugent wurde sichtlich verlegen. „Oh - ah - Zirkus!", sagte er. „So! Der Zirkus!"
    „Du sagtest, wir gingen in den Zirkus", brachte Edmund anklagend vor. „Du sagtest, wenn ich keinen Lärm und Spektakel mache, dürfe ich in den Zirkus gehen."
    „Habe ich das?", sagte Sir Nugent und betrachtete ihn unbehaglich. „Sagte ich das tatsächlich?"
    „Ja, in der Tat", beharrte Edmund. „Du wolltest mich herumkriegen", fügte er bitter hinzu.
    „Nun, da hast du die Sache in aller Kürze", erwiderte Sir Nugent vertraulich. „Du musst dir vorstellen, es war eine teuflisch hässliche Lage, mein lieber Junge!"
    „Du hast mir einen Bären aufgebunden", stellte Edmund fest. „Du bist ein böser Mann, und ich will dich nicht als neuen Papa haben. Mein Papa hat mir keinen Bären aufgebunden."
    „Sei vernünftig!", bat Sir Nugent. „Du musst zugeben, es war das Einzige, was man tun konnte, als du sagtest, du möchtest nicht mit uns fahren, und gedroht hast, Krach zu schlagen! Nun, du hättest das ganze Haus auf uns gehetzt!"
    „Ich will nach Hause", sagte Edmund.
    „Wirklich, mein Lieber?", schaltete sich Phoebe ein. „Dann will ich deine Mama bitten, dass sie mir erlaubt, dich nach Hause zu bringen! Erinnerst du dich an mich? Du hast mir alles über dein Pony erzählt!"
    Edmund betrachtete sie. Offensichtlich erinnerte er sich mit Wohlwollen an sie, denn seine Heftigkeit ließ nach und er streckte höflich die Hand aus. „Du bist die Dame, die Keighley kennt. Ich werde dir erlauben, mich nach Hause zu bringen. Und wenn du mir vielleicht etwas über dein Pony erzählst, werde ich mich nicht krank fühlen", fügte er hinzu.
    „Ein sehr schlechter Reisender", sagte Sir Nugent in einer hörbaren Nebenbemerkung. „Es scheint ihm jedes Mal übel zu werden, wenn er in einer Chaise fährt.Verdammt unangenehm, denn es geht Ihrer Ladyschaft auf die Nerven. Leider haben wir sein Kindermädchen nicht mitbringen können, Ihre Ladyschaft war dagegen. Zwecklos zu versuchen, sie zu bestechen: stattdessen musste ich sie beschwindeln. Eigentlich sollte er mit dem Mädchen Ihrer Ladyschaft reisen, aber im letzten Augenblick wurde uns auch durch diese Rechnung ein Strich gemacht. Das launenhafte Frauenzimmer konnte nicht auf Trab gebracht werden. Sie behauptete, sie fürchte sich, auf ein Schiff zu gehen. ,Was wäre geschehen, wenn Nelson sich gefürchtet hätte, auf ein Schiff zu gehen?', sagte ich. Sie sagte, sie wüsste es nicht. ,Die Frauenzimmer wären gelandet', sagte ich. ,Keiner hätte sie aufhalten können', sagte ich.Vergebens. Sie sagte, auch sie könnte sie nicht aufhalten, selbst wenn sie zur See ginge. Ein wenig Angabe das, denn ich glaube nicht, dass sie es könnte. So standen wir da, in jeder Hinsicht geschlagen."

„Wer ist dieser Herr?", fragte Edmund.
    „Das ist Mr Orde, Edmund. Sir Nugent, wollen Sie ..."
    „Ich bin froh, dass er das fragt", sagte Sir Nugent. „Ich bin glücklich, ihre Bekanntschaft zu machen, Sir! Ich bin überzeugt, Ihre Ladyschaft würde dasselbe sagen, aber sie ist ziemlich erschöpft. Hat sich unten in ihrer Kabine hingelegt. Gestatten Sie mir, dass ich Sie begleite, Madam!"
    „Ich werde hier auf dich warten, Phoebe", sagte Tom.
    „Komm her, Papagei, du kannst mir Gesellschaft leisten!"
    Sir Nugent, der Phoebe die kurze Kajütentreppe hinunterhalf, erzählte ihr, Janthe fände ihr Quartier ziemlich beengt, ertrüge aber jede Unbequemlichkeit mit der Geduld eines Engels. Dann öffnete er eine der zwei Türen unten an der Kajütentreppe und meldete: „Eine Besucherin, Liebes!"
    Janthe lag in einer der zwei Kojen, einer, wie es Phoebe schien, recht geräumigen Kabine. Als sie diese Worte hörte, stieß sie einen Angstschrei aus, setzte sich auf und presste die Hände an den Busen. Aber als sie sah, wer eingetreten war, verschwand ihre Furcht, und sie rief aus: „Miss Marlow, guter Gott, wie geht das zu? Oh, meine liebe Miss Marlow, wie froh bin ich, Sie zu sehen! Zu denken, Sie würden die Erste sein, die mir gratuliert! Denn Sie müssen wissen, dass Nugent und ich gestern aufgrund einer besonderen Genehmigung getraut wurden. Wir flohen direkt von der Kirchentür weg, in der Reisekutsche, die Nugent für mich bauen ließ. War das nicht besonders rührend von ihm? Sie ist blau ausgeschlagen, um

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