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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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gegenüber nicht erwähnt, denn obwohl ihre Bruder-und-Schwester-Erzählung gut genug für die Wirtin sein mag, ist es sehr wohl möglich, wie Sie wissen, dass ein Arzt, der in Hungerford wohnt, einen von ihnen beiden erkennen könnte. Sie werden mir zustimmen; je weniger Leute von Ihrer Flucht erfahren, desto besser ist es."
    „Ich glaube nicht, dass er einen von uns erkennt", gab sie zurück, was er als ganz unschickliche Kaltblütigkeit ansah.
    „Doch glaube ich wohl, Sie haben recht, Sir. Nur, wenn ich den Doktor nicht sehen soll, wollen Sie ihn zu Tom hinaufführen, wenn ich bitten darf, und sich anhören, was wir seiner Meinung nach für ihn tun sollten?"
    „Ich habe Keighley befohlen, das zu tun. Er weiß weitaus mehr über solche Dinge als ich. Außerdem möchte ich diese hassen Kleider ablegen. Haben Sie schon gespeist?"
    „Nun, nein", gestand sie. „Ich aß jedoch eine Schnitte Butterbrot, gleich nachdem Sie weggegangen waren."
    „Guter Gott! Warum haben Sie kein Dinner bestellt, als Sie Verlangen danach hatten?", fragte er ziemlich ungeduldig.
    „Weil Sie eines für Ihre Rückkehr anordneten. Mrs Scaling hat nur eine Tochter, die ihr helfen kann, wie Sie wissen, und sie konnte nicht zwei Mahlzeiten zubereiten. Sie ist nämlich in großer Aufregung, seit sie herausgefunden hat, wer Sie sind, denn sie ist natürlich überhaupt nicht gewohnt, Herzöge zu beherbergen."
    „Ich hoffe, das bedeutet nicht die Aussicht auf ein schlechtes Dinner."
    „Oh nein, im Gegenteil! Sie hat die Absicht, den Tisch in der verschwenderischsten Art zu decken!", versicherte ihm Phoebe.
    Er lächelte. „Ich bin glücklich, das zu wissen: ich könn-te einen ganzen Ochsen verzehren! Bleiben Sie in diesem Zimmer, bis Sie hören, dass Keighley den Arzt hinaufführt, dann schlüpfen Sie in Ihr eigenes. Ich nehme an, ich muss um der allgemeinen Barmherzigkeit willen dem Mann ein Glas Punsch anbieten, bevor er wieder nach Hungerford aufbricht, aber ich will ihn loswerden, sobald ich kann." Er nickte ihr zu, ging hinaus und ließ sie in einer Stimmung zurück, die zwischen Groll über seine kühle Anmaßung von Autorität und Erleichterung schwankte, dass wenigstens ein Teil der Bürde der Verantwortung von ihren Schultern genommen war.
    Als der Arzt Tom bald darauf verließ, wagte sie es, hin-zugehen und leise an die Tür des besten Schlafzimmers zu klopfen. Tom bat sie, hereinzukommen, und als sie eintrat, saß er im Bett, durch seinen langen Schlaf erholt, aber sehr beunruhigt über ihre Lage, seine eigene Hilflosigkeit und über den Zustand der Pferde seines Vaters. Sie konnte ihm einen tröstlichen Bericht über die Pferde geben; was sie betreffe, sagte sie, fühle sie sich im „Blue Boar" genauso wohl wie in einem Gasthaus in Newbury, da kaum eine Aussicht bestand, Reading zu erreichen.
    „Ja, aber der Herzog!", gab Tom zu bedenken. „Ich muss sagen, es gab nie etwas Scheußlicheres! Nicht nur, dass ich ihm teuflisch verpflichtet bin. Aber ..."
    „Oh, gut!", sagte Phoebe. „Wir müssen gute Miene dazu machen. Sein Diener ist, wie du weißt, ein ganz ausgezeichneter Mensch. Er legte einen Umschlag auf Trustys Vorderfuß, und er sagt, wenn wir die Wunde mit Spermazetsalbe behandeln, bis sie völlig ausgeheilt ist, und dann James' Zugpflaster auflegen, so wird seiner Meinung nach überhaupt kein Gebrechen zurückbleiben."
    „Himmel, davon bin ich überzeugt!" Dann fiel ihr ein, dass die Pferde nicht die einzigen Leidenden bei dem Sturz gewesen waren, und sie fragte (voller Gewissensbisse) nach Toms gebrochenem Wadenbein.
    Er grinste verständnisvoll über diese offenkundig späte Einsicht, erwiderte aber, dass der Arzt sich nicht in Keighleys Handwerk eingemischt hatte, außer dass er die entzündete Stelle mit einer Flüssigkeit behandelte und eine neue und weniger als Notbehelf dienende Schiene angelegt hatte.
    „Aber das Teuflische daran ist, dass ich mindestens eine Woche im Bett liegen soll. Und selbst dann werde ich nicht imstande sein, dich nach London zu fahren. Himmel, ich hatte nicht gedacht, dass ich so ungeschickt wäre, derart umzu-stürzen! Es tut mir furchtbar leid, aber es ist leider nicht mehr zu ändern! Was sollen wir tun?"
    „Nun, im Augenblick können wir nichts unternehmen", antwortete sie. „Es schneit noch immer, wie du weißt, und ich würde mich nicht wundern, wenn wir bis zum Morgen eingeschneit wären."
    „Aber was ist mit dem Herzog?"
    Sie überdachte dieses Problem. „Oh, ich fürchte

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