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Skandalfilme - cineastische Aufreger gestern und heute

Skandalfilme - cineastische Aufreger gestern und heute

Titel: Skandalfilme - cineastische Aufreger gestern und heute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Volk
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1958
    «Ein plump und lieblos gedrehtes Sexfilmchen [Sexploiter] über einen dummen Teenager.»
    Films in Review, März 1960
    «Die Beweggründe dafür, dass ich mir meinen ersten Ingmar Bergman Film anschaute, waren alles andere als rühmlich. Es war nämlich so: Ich war ein Jugendlicher in Brooklyn, und man erzählte sich, dass in unserem Kino für Auslandsfilme ein Schwedischer Film gezeigt würde, in dem eine junge, ganz und gar nackt schwimmende Frau zu sehen sei. Ich habe dann eine unruhige Nacht auf dem Bordstein verbracht, um am anderen Tag der erste in der Schlange vor dem Kino zu sein […].
    Ich hatte keine Ahnung, wer den Film gedreht hatte, und es interessierte mich auch nicht. Ebenso wenig hatte ich in meinem damaligen Alter ein Gespür für die Kraft des Werkes – die Ironie, die Spannungen, die Anleihen beim deutschen Expressionismus mit der poetischen Schwarzweißfotografie und den erotischen, sadomasochistischen Untertönen. Mir genügte es völlig, den Moment zu erleben, in dem Harriet Andersson sich auszog […].»
    Woody Allen über seine erste «Begegnung» mit Ingmar Bergman
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    Harriet Andersson
    (geb. 14.1.1932)
    «Für die Rolle der Monika wurde eine junge Schauspielerin ausgewählt, die im Scala-Theater in Netzstrümpfen und mit einem vielsagenden Ausschnitt in einer Revue mitwirkte. Sie hatte keine Filmerfahrung und war mit einem jungen Schauspieler verlobt» 1 , schreibt Ingmar Bergman in seinen Memoiren Mein Leben über die damals 20-jährige Harriet Andersson. Außer Bergman traute der Revuetänzerin damals kaum jemand eine erfolgreiche Karriere als Filmschauspielerin zu. D IE Z EIT MIT M ONIKA ließ sie jedoch weltweit zur Ikone nordischer Sinnlichkeit aufsteigen. Sie zählte in den Folgejahren zu den Stammschauspielerinnen Bergmans, mit dem sie in den 50er Jahren vorübergehend auch eine romantische Beziehung verband. Bergman drehte mit ihr u. a. A BEND DER G AUKLER (1953), D AS L ÄCHELN EINER S OMMERNACHT (1955), A CH DIESE F RAUEN (1964), F ANNY UND A LEXANDER (1982) und den Fernsehfilm D IE G ESEGNETEN (1986). 2003 war sie an der Seite von Nicole Kidman in Lars von Triers D OGVILLE im Kino zu sehen.
     
    1 Ingmar Bergman: Mein Leben . Hamburg 1987, S. 201.
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    Lesetipp
    Brigitta Steene: Ingmar Bergman – A reference guide . Amsterdam: Amsterdam Univ. Press 2005.
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    1 Vgl.: Homepage der Ingmar Bergman Foundation: Ingmar Bergman Face to Face. www.ingmarbergman.se/page.asp?guid= (15.08.2010).
    2 Svenska Dagbladet. Zitiert nach: www.ingmarbergman.se/page.asp?guid= (15.08.2010).
    3 Zitiert nach: Schweden. Sündige Brüder . In: Der Spiegel , Nr. 15, 8.4.1964.
    4 Georges Sadoul: Geschichte der Filmkunst. Wien 1957 (franz. Originalausgabe 1955), S. 394.
    5 Zitiert nach: www.ingmarbergman.se/page.asp?guid= (15.08.2010).

A UGEN DER A NGST
Ein charmanter Psychopath – der Film
    Mark Lewis ist ein scheuer und höflicher junger Mann. Zurückgezogen lebt er in einem ererbten Mietshaus. Keiner der Mieter weiß, dass es sich bei ihrem stillen, unscheinbaren Wohnungsnachbarn zugleich um den Vermieter handelt. Doch das ist nur das harmloseste Geheimnis des gutaussehenden Kameramanns, der tagsüber in einem Filmstudio arbeitet und am Feierabend spärlich bekleidete Prostituierte für erotische Postkarten fotografiert (Abb. 78a–c). Niemand ahnt auch, dass Mark der Sohn eines berühmten Psychologen ist, der ihn während seiner Kindheit als Versuchsobjekt für wissenschaftliche Studien missbrauchte. Mitten in der Nacht weckte der Vater Mark mit einem Lichtstrahl, um anschließend dessen verstörte und ängstliche Reaktion auf einem 16mm-Film festzuhalten. Um den Jungen zu erschrecken, legte er ihm nachts sogar eine Eidechse ins Bett.
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    P EEPING T OM
    Großbritannien 1960
    Produktion: Anglo-Amalgamated
    Produzent: Michael Powell
    Regie: Michael Powell
    Buch: Leo Marks
    Kamera: Otto Heller
    Musik: Brian Easdale
    Schnitt: Noreen Ackland
    Darsteller: Karlheinz Böhm (Mark Lewis), Anna Massey (Helen), Moira Shearer (Vivian), Maxine Audley (Mrs. Stephens), Esmond Knight (Arthur Baden), Bartlett Mullins (Mr. Peters)
    FSK: ab 12 (fr. 18)
    Länge: 101 Minuten
    Verleih: Filmwelt
    Anbieter (DVD): Arthaus/Kinowelt
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    78a–c Zuschauer als Voyeur entlarvt
    Der Zuschauer erfährt von diesen traumatischen Kindheitserlebnissen erst, als Mark einige dieser Vater-Filme seiner Nachbarin Helen vorführt, zu der er eine romantische Zuneigung entwickelt. Im Gegensatz zu Helen, die Mark noch

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