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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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liegt«, sagte Marler. »Von dort aus wird uns ein Schnellboot hinüber auf die Insel bringen. Er hat das alles organisiert.«
    »Klingt ja toll«, knurrte Tweed, der Seereisen nicht ausstehen konnte.
    »Marin hat gesagt, dass wir uns von der Ruhe auf der Insel nicht täuschen lassen sollen. Sobald wir dort sind, inspizieren wir so schnell wie möglich den Frachter, fahren dann umgehend zurück nach Marseille und von dort aus mit dem Zug wieder nach Hause.« Marler machte eine Pause. »Auf der Insel soll es vor Verbrechern nur so wimmeln, meint Marin. Vor allem algerische und marokkanische Banden treiben dort ihr Unwesen.«
    »Na, die können mich mal kennen lernen«, feixte Butler.
    Tweed wandte sich an Newman. »Bob, Sie bleiben hier und halten die Stellung für den Fall, dass Gallagher noch einmal aufmüpfig wird. Sie werden mit ihm üblicherweise ja fertig.« Als er Newmans Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: »Das ist ein Befehl, Bob.«
    »Könnten wir nicht jemand anderen hier lassen?«, fragte Marler.
    »Wehe, Sie sagen noch ein einziges Wort«, warnte ihn Paula. »Es sei denn, Sie wollen, dass ich Sie mit bloßen Händen erwürge. Ich fahre mit nach Marseille.«

17
    Die Unterredung, die Tweed am Nachmittag mit Drago Volkanian hatte, war eine der merkwürdigsten in seiner ganzen Karriere. Als er und Paula vor dem Haus in der Jermyn Street 490 standen, fiel ihnen als Erstes der quadratische Klingelknopf auf.
    »Ich bin froh, Volkanian endlich kennen zu lernen«, sagte Tweed zu Paula, während sie warteten. »Seine unsichtbare Gegenwart hängt wie eine dunkle Wolke über diesem Fall.«
    Als sich die Tür öffnete, sah sich Paula einem der imposantesten Männer gegenüber, die ihr je untergekommen waren. Er war über einen Meter achtzig groß, hatte sehr breite Schultern und einen dicken Bauch, ein vornehmes Profil und schlohweißes Haar. Sein glatt rasiertes Gesicht mit der langen, gebogenen Nase, den lebendigen grünen Augen und dem breiten Mund wirkte energisch und dominant zugleich.
    »Willkommen, ich bin Drago Volkanian«, sagte der Mann. »Bitte kommen Sie herein. Wie ich sehe, sind Sie auf die Minute pünktlich, Mr Tweed. Ich weiß Pünktlichkeit zu schätzen.« Volkanian streckte Paula seine große Hand entgegen. »Wie schön, dass Sie mitkommen konnten, Miss Grey. Ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.« Er hatte einen kräftigen Händedruck. »Aber bitte gehen wir doch in mein Arbeitszimmer.« Er schloss die Tür und drückte auf zwei Schalter an der Wand.
    An den Wänden von Volkanians Arbeitszimmer hingen Perserteppiche, und englische Antiquitäten verliehen dem Ganzen eine elegante Ausstrahlung. So viele wertvolle Möbel in einem einzigen Raum versammelt hatte Paula noch nie zuvor gesehen.
    »Darf ich Ihnen eine Frage zu Ihrem Sicherheitssystem stellen?«, fragte Tweed, während eine schöne, junge Asiatin ihm und Paula die Mäntel abnahm.
    »Selbstverständlich, Sir«, antwortete Volkanian mit tiefer Stimme und lachte kurz. »Schließlich sind Sie ja ein Experte auf dem Gebiet.«
    »Finden Sie es nicht gefährlich, Besuchern persönlich die Tür zu öffnen? Auf den Straßen von London treibt sich heutzutage allerlei Gesindel herum.«
    »Ich weiß Ihre Sorge um meine Sicherheit zu schätzen«, sagte Volkanian und lachte erneut. »Aber wenn Sie einen Blick nach oben geworfen hätten, wäre Ihnen vielleicht der Spiegel über der Eingangstür aufgefallen, der mir praktisch einen Rundumblick gewährt. So sehe ich, wer kommt, und ob irgendwo in der Nähe finstere Gestalten herumlungern. Nun, was kann ich Ihnen zur Erfrischung anbieten? Ich selbst nehme einen Scotch, aber Sie können gern auch Kaffee oder Tee haben. Unsere Sasha hier wird Ihnen bringen, was Ihr Herz begehrt.«
    »Ich glaube, ich nehme auch einen Scotch«, antwortete Tweed zu Paulas Überraschung.
    »Ich auch«, sagte Paula, als sich ihr Gastgeber nun ihr zuwandte.
    Volkanian geleitete sie zu einer aus Sesseln und einem Sofa bestehenden Sitzgruppe und wartete, bis sie Platz genommen hatten, bevor er sich dann in einen der Sessel sinken ließ. Als ihre Getränke kamen, hob er sein Glas und prostete ihnen lächelnd zu.
    »Tod unseren Feinden.«
    »Darauf trinken wir«, sagte Tweed.
    »Soweit ich informiert bin, wohnen Sie in einer hübschen Wohnung im ersten Stock eines Hauses nahe der Fulham Road, Miss Grey«, sagte Volkanian.
    Der scheint ja genauestens über mich Bescheid zu wissen, dachte Paula.
    »Mr Volkanian

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