Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
dämpfte Tweed ihren Optimismus. »Marseille ist die gefährlichste Stadt Europas.«

16
    Es dauerte fast eine Stunde, bis sie den Tower erreicht hatten, einen hohen Büroturm in Form eines Torpedos mit kegelförmiger Spitze. Als Tweed den Wagen vor dem Haupteingang des riesigen Bauwerks parkte, kam ein Wachmann auf sie zu.
    »Sie dürfen hier nicht stehen bleiben.«
    »Doch, ich darf«, erwiderte Tweed gelassen und hielt dem Mann seinen Ausweis unter die Nase.
    »Alles in Ordnung. Entschuldigung, Sir.«
    Auch am Eingang zu dem Gebäude verschaffte ihnen sein Ausweis freien Zutritt, und der schwer bewaffnete Wachmann ließ sie ungehindert passieren. Am Empfangstisch warf eine übel gelaunt aussehende Frau ihnen einen bösen Blick zu.
    »Die Tasche dürfen Sie nicht mit reinnehmen«, sagte sie zu Paula.
    »Dürfte ich sie dann so lange bei Ihnen deponieren?«, fragte Paula freundlich und stellte die Tasche auf den Empfangstresen.
    »Sie müssen sie öffnen und mich hineinsehen lassen«, erwiderte die uniformierte Frau barsch. »Es könnte ja eine Bombe drin versteckt sein.«
    »Das Einzige, wo Sie hineinsehen, ist dieser Ausweis«, sagte Tweed. »Und dann sagen Sie mir gefälligst, wo wir Aubrey Greystoke finden.«
    »Den hätten Sie mir auch sofort zeigen können«, beschwerte sich die junge Frau, nachdem sie den Ausweis sorgfältig studiert hatte. »Mr Greystokes Büro liegt im siebten Stock, Raum 750. Der zweite Aufzug rechts. Aber erst einmal herzlich willkommen hier im Tower, der für seine gelungene Architektur mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.«
    Tweed und Paula mussten fünf Minuten warten, bis endlich einer der vielen Aufzüge dieses viel gepriesenen futuristischen Turms zu ihnen herunterkam. Als sie oben im siebten Stock ausstiegen, sahen sie, dass Raum 750 den Aufzügen direkt gegenüberlag. Tweed klingelte, und eine schick gekleidete junge Frau öffnete ihnen mit einem freundlichen Lächeln die Tür.
    »Was wünschen Sie bitte?«, fragte sie. »Ich habe für heute keine Besucher in meinem Terminkalender stehen.« Wieder lächelte sie. »Kann es sein, dass ich etwas übersehen habe?«
    »Nein, Sie haben nichts übersehen«, sagte Tweed und zeigte ihr seinen Ausweis. »Ich muss dringend mit Mr Greystoke sprechen.«
    »Oh, das tut mir aber Leid«, sagte sie und warf einen letzten prüfenden Blick auf den Ausweis. »Mr Greystoke hat vor zehn Minuten das Gebäude verlassen. Er ist bei einem Geschäftsessen. Ich werde ihm ausrichten, dass Sie hier waren.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Tweed lächelnd. »Ich melde mich wieder, sobald ich kann.«
     
    Auf ihrem Rückweg waren die Straßen fast genauso verstopft wie bei ihrer Hinfahrt.
    »Warum haben Sie Larry über seine Familie ausgefragt?«, fragte Paula.
    »Weil ich felsenfest davon überzeugt bin, dass wir den Schlüssel zur Aufklärung dieser grauenvollen Morde in der Umgebung von Abbey Grange finden werden. Und deshalb ist auch die kleinste Information über die Familie von größter Bedeutung für uns.«
    »Ich bin ja gespannt, was Drago Volkanian uns zu sagen hat.«
    »Sicher lässt er sich nicht in die Karten schauen. Deshalb muss ich ja so dringend herausbekommen, wo genau sich seine Waffenfabrik verbirgt.«
    »Warum eigentlich?«
    »Weil irgendwo in dieser Waffenfabrik der eigentliche Grund für alle diese Verbrechen versteckt liegen muss. Aber darüber reden wir später. Jetzt sollten wir uns lieber auf unsere Reise nach Marseille vorbereiten.«
    »Ich kann es kaum erwarten.«
    »Sagen Sie das nicht. Sie werden sich noch sehnlichst wünschen, wieder in London zu sein.«
     
    Marler und die anderen warteten bereits auf sie, als sie in die Park Crescent zurückkamen.
    »Ich habe gerade erzählt, was uns drüben in Frankreich erwartet«, sagte Marler, nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte.
    »Was hat Marin denn gesagt?«, fragte Tweed.
    »Dass der Frachter, den wir überprüfen wollen, in zwei Tagen auf der Île des Oiseaux eintrifft.«
    »Warum fliegen wir eigentlich nicht?«, fragte Paula.
    »Weil der französische Geheimdienst alle ankommenden Passagiere sowohl am Charles de Gaulle als auch in Orly fotografiert. Beim Eurostar ist das nicht der Fall. In Paris steigen wir in den TGV nach Marseille um, wo ich bereits Zimmer in einem Hotel am Vieux Port reserviert habe.«
    »Das kenne ich«, sagte Tweed. »Es liegt unten an der Promenade und ist ein hervorragendes Haus.«
    »Marin hat es mir ausdrücklich empfohlen, weil es am Hafen

Weitere Kostenlose Bücher