Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
Vom Netzwerk:
es nicht verstehen.
    Sie zog mich am Ärmel. »Ryan, tut mir leid. Es war nicht deine Schuld. Es war meine.«
    Ich setzte mich auf eine Gartenmauer. »Was war bloß los?«
    Sie schniefte und rieb sich die Nase. »Shrek.«
    »Hä?«
    »Ist dir schon mal aufgefallen, dass in Filmen Leute mit Narben immer die Schurken sind? Sie sind böse – wie Joker in
Batman
oder Scar im
König der Löwen
. Vor dem Unfall habe ich das nie bemerkt.«
    »Ist mir noch nicht aufgefallen, wir haben auch keinen Fernseher.«
    Sie starrte mich an. »Habt ihr nicht? Echt, das ist ja verrückt.«
    Ich seufzte – war nicht alles, was mit mir zu tun hatte, verrückt? »Schon okay, ich hab’s trotzdem verstanden, aber du kannst nicht erwarten, dass alle dich immer nur in Watte packen. Wenn jemand es nicht so meint, dann fass es auch nicht so auf.«
    Sie setzte sich neben mich. »Noch mal: Es tut mir leid. Ich weiß, dass du recht hast.«
    Ich legte ihr den Arm um die Schultern. »Sind wir Freunde?«
    »Willst du das denn?« Sie starrte auf ihre Füße und ich verkniff mir ein Lächeln.
    »Klar! Und du?«
    Sie nickte
    »Okay, dann sind wir welche.« Ich umarmte sie kurz. »Jetzt leg los – ich beantworte drei Fragen. Und damit hat sich’s.«
    Sie nippte an ihrem Kaffee. Ich suchte in ihrem Gesicht nach einem Hinweis, dass sie sich freute, mich dazu gekriegt zu haben. Aber ich fand keinen.
    »Na schön, hier kommt die erste. Was wolltest du auf der Party? Du spielst sicher nicht Rugby. Warst du mit dem Mädchen da, das
nicht
deine Freundin ist?«
    »Ich hab ein paarmal mit ihr abgehangen und sie hatte noch eine Karte übrig. Sie hat so lange gedrängelt, bis ich mitgekommen bin. Ihrem Vater gehört die Bootswerft, auf der ich arbeite, ich hoffe, sie versaut mir das jetzt nicht.«
    Jenna stöhnte. »Siehst du, ich hab’s dir doch gesagt, ich bringe alles durcheinander.«
    Ich stupste sie mit der Schulter an. »Nein, tust du nicht. Pete würde total durchdrehen, wenn er wüsste, dass ich mich mit ihr treffe, also hast du mir eher Ärger vom Hals geschafft, statt mich reinzureiten.«
    »Aber mochtest du sie denn, Ryan? Richtig?«
    Ich überlegte. »Nein. Es war nur Sex.« Sie blickte schnell zu Boden. »Hey, sie mochte mich auch nicht wirklich. Sie hat gekriegt, was sie wollte. Und sie hat nur das in mir gesehen, was sie wollte. Wenn sie die Wahrheit gekannt hätte, hätte sie mich sofort fallen gelassen.«
    »Was ist ›die Wahrheit‹?«
    Ich kratzte mich am Hals. »Ach, so Sachen halt.«
    »Na los, du hast gesagt, ich hätte drei Fragen.«
    »Das waren schon drei.«
    »Und du musst sie beantworten. Komm schon!«
    Hastig nahm ich einen Schluck Kaffee und verbrannte mir die Zunge. Sie wartete. »Meine Mum. Manchmal geht es ihr nicht besonders gut.«
    »Oh. Musst du dich um sie kümmern?«
    »Ja.«
    »Was hat sie denn?«
    »Ich will nicht darüber reden.«
    Zu meiner Überraschung legte sie ihre Hand auf meine. Sie passte auf, meine verletzten Fingerknöchel nicht zu berühren. Schmale, kleine Finger, die kaum Kraft hatten. Sie sagte nichts, sondern saß einfach nur da und sah den vorbeifahrenden Autos hinterher. Und wartete.
    »Weißt du, was eine bipolare Störung ist?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Manisch-depressiv?«
    »Hab ich schon mal gehört, aber ich weiß nicht wirklich was darüber.«
    »Es ist eine psychische Erkrankung. Die Leute, die darunter leiden, haben Phasen, in denen es ihnen sehr schlecht geht, und dann wieder welche, in denen sie mehr als gut drauf sind. Keine normalen Stimmungsschwankungen. Sie sind total extrem, und wenn sie in einer der Phasen sind, haben sie sich nicht mehr unter Kontrolle. Dann machen sie seltsame Dinge.«
    »Und deine Mum hat das?«
    »Hm.«
    »Ist es … ist sie …«
    »Ob sie gefährlich ist, oder was?« Wut stieg in mir hoch und schnürte mir die Kehle zu. »Nein!«
    »Ich wollte eigentlich fragen, ob es heilbar ist«, sagte Jenna leise.
    Jetzt musste ich auf meine Füße starren. Sie steckten in diesen dämlichen Schuhen, die ich mir für die Hochzeit von Coles Freund im letzten Jahr gekauft hatte. Sie waren ein bisschen eng; ich war schon wieder gewachsen.
    »Nein«, sagte ich schließlich. »Es ist nicht heilbar. Die meiste Zeit hat sie alles unter Kontrolle. Aber manchmal muss man auf sie aufpassen. Dann verliert sie sich irgendwie selbst und tut Dinge, die sie in gesundem Zustand nicht machen würde. Aber sie ist nicht gefährlich.«
    Jenna griff jetzt richtig nach meiner Hand. »Wir

Weitere Kostenlose Bücher