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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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müssen nicht weiter darüber reden, wenn du nicht willst. Das ist okay.«
    »Es macht mir nichts aus«, erwiderte ich, und das stimmte. Ich wusste nicht, warum, denn normalerweise machte es mir sehr wohl etwas aus. »Aber ich weiß nicht, was ich noch sagen soll.«
    »Wie lange ist sie schon krank?«
    »Schon immer. Schon bevor ich geboren wurde.«
    »Und dein Vater? Kann er nicht helfen?«
    Ich zuckte mit den Schultern »Den kenne ich nicht. Er war nur irgendein Typ, mit dem sie eine Zeit lang was laufen hatte. Wie immer in ihren manischen Phasen. Sie geht aus, schnappt sich einen Kerl und fängt was mit ihm an. Irgendwann hat er dann die Nase voll und haut ab. Damals wollte sie unbedingt ein Baby, also ließ sie sich schwängern, bevor er abhaute.« Ich blickte auf, und Jenna versuchte, ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle zu kriegen, aber es gelang ihr nicht schnell genug. »Weißt du, ich liebe meine Mum! Sie ist eine gute Mutter. Sie kann nichts dafür, dass sie krank ist. Sie ist nicht verrückt. Sie hat in Oxford einen Abschluss in Philosophie gemacht. Sie hat mich zu Hause unterrichtet. Sie hat mir jede Menge beigebracht. Sie ist keine Schnorrerin oder so was. Sie verdient Geld und sie kümmert sich um mich und –«
    »Ryan –«
    »Und die Leute blicken auf sie herab, obwohl sie keinem was tut. Sie lebt, wie sie es für richtig hält. Und das geht keinen was an. Wenn ich was verbocke, ist das nicht ihre Schuld. Sie würde mich umbringen, wenn sie auch nur das Geringste davon wüsste –«
    »Ryan, sei still.«
    Jenna sah jetzt überhaupt nicht mehr entsetzt aus. Ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten, aber sie hielt meine Hand fest zwischen ihren Händen. Zitternd holte ich Luft. »Tut mir leid, ich weiß nicht, wieso das jetzt aus mir rausbricht.«
    »Ich glaube, du hast es unterdrückt«, erwiderte sie. »Wann hast du das letzte Mal mit jemandem darüber geredet?«
    »Weiß nicht genau. Irgendwann im letzten Jahr. Bevor Cole ausgezogen ist.«
    »Wer ist Cole?«
    »Meine Mutter war mit ihm zusammen. Er ist ein paar Jahre bei uns geblieben.«
    »Und du mochtest ihn.«
    »Woher weißt du das?«
    Sie lächelte. »Das sehe ich dir an. Vermisst du ihn?«
    »Glaub schon. Er war anders. Wir haben viel zusammen unternommen. Ausflüge, wie bei einer richtigen Familie. Ich wünschte, er wäre noch bei uns. Manchmal würde ich gerne mit ihm reden.«
    »Hört sich an, als ob ihr euch sehr nahegestanden hättet.«
    »Ja, wahrscheinlich. Er hat mir total geholfen.«
    »Wobei?«
    Sie hatte schon viel mehr als drei Fragen gestellt, sodass ich den Überblick verloren hatte. Aber meine Antworten kamen irgendwie von selbst heraus, als ob ich sie nicht rechtzeitig zurückhalten konnte. »Bei einer ganzen Menge von Dingen. Als ich noch jünger war und die anderen Kinder es immer auf mich abgesehen hatten, sagte er mir, dass alles nur eine Frage der Haltung sei. ›Wenn jemand Streit sucht, dann sei der Erste. Schlag schnell und hart zu. Lass sie nicht merken, dass du Angst hast, dann geben sie auf.‹ Er hat mir beigebracht, wie man sich verteidigt.«
    Jenna lächelte. »Er hat seine Sache wohl sehr gut gemacht, wenn du jetzt rumläufst und dich mit Kerlen anlegst, die doppelt so breit sind wie du.« Ich lachte. Sie hielt immer noch meine Hand. Ich glaube, es gefiel mir. Fühlte sich gut an.
    »Los, ich bringe dich jetzt besser nach Hause. Ich will nicht, dass du Ärger kriegst, weil du zu spät bist.«
    Sie wartete, bis ich mein Fahrrad aus dem Gebüsch neben dem Rugbyklub geholt hatte.
    »Steig auf.« Ich deutete mit dem Kopf auf den Sattel und sie setzte sich.
    »Aber wie willst du dann … oh!«
    Ich hob das Bein über die Querstange, sprang auf die Pedale und fuhr los, bevor ich das Gleichgewicht verlieren konnte. »Halt dich fest.«
    »Hm … und wo?«
    Ich wandte den Kopf nach hinten. Selbst im Licht der Straßenlaternen war die unversehrte Hälfte ihres Gesichts knallrot. Ich trat in die Pedale und mein Hintern wackelte hin und her. »Wo immer du kannst! Nicht dass du runterfällst.«
    Sie legte mir die Hände auf die Hüften und wurde still. Ich konzentrierte mich auf die Straße. Es war ziemlich anstrengend, mit der Extralast den Hügel rauf nach Strenton zu fahren, und meine Oberschenkel schmerzten. Als wir im Dorf ankamen, stieg ich vom Fahrrad und schob es, Jenna saß immer noch drauf. Es fing leicht zu regnen an und im Lichtstrahl meiner Fahrradlampe sah man die herabfallenden Tropfen.
    »Sah mein

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