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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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nicht zu lachen. »Wir reden später. Tschüs.« Sie legte das Handy weg. »Nun, was hast du für eine Idee?«
    »Ich habe – Autsch!« Sie hatte nach meiner Hand gegriffen.
    »Ach, du liebe Zeit, Ryan, warum hast du denn nichts gesagt?« Sie starrte auf meine verletzten Fingerknöchel.
    »Das ist doch nichts. Stört mich gar nicht.«
    Jenna schob sich an mir vorbei und marschierte zur Theke. Ich hörte, wie sie zwei Kaffee bestellte und um einen Becher mit Eiswürfeln bat. Sie kam mit einem Haufen Papierservietten zurück, faltete ein paar auf dem Tisch auseinander und tat Eiswürfel darauf. Dann rollte sie die Servietten zusammen. »Leg das auf deine Hand. Ich fühl mich total schlecht, weil ich es nicht gleich bemerkt habe. Brauchst du auch was für dein Gesicht?«
    »Ach was, alles halb so wild. Er hat mich gar nicht richtig getroffen.«
    »Machst du das immer so?«, wollte sie wissen.
    »Was denn?«
    »Die Leute dazu bringen, dir ihren ganzen Mist zu erzählen, aber wenn es um dich geht, ist alles nur ›halb so wild‹.«
    »Keine Ahnung.« War das so?
    Sie warf mir ein Zuckertütchen für den Kaffee zu. »Jetzt bist du dran.«
    »Was?«
    »Du bist an der Reihe. Eben musste ich dir alles erzählen. Jetzt musst du.«
    »Ich hab nichts zu erzählen. Ich bin langweilig.« Auf gar keinen Fall würde ich irgendwas von mir preisgeben.
    Jenna seufzte verzweifelt. »Du regst mich echt auf. Mehr noch als Charlie, und ich dachte, das geht gar nicht. Das ist total unfair.«
    »Ich
rede
nicht mit Mädchen.«
    Wieder machte sie diese Kaninchennase. »Was tust du sonst mit ihnen?«
    Sie war mir in die Falle getappt. Ich lehnte mich zurück, hob die Augenbrauen und wartete, bis sie es kapiert hatte. Sie wurde rot und fummelte an ihrem Kaffeebecher rum. »Und was ist mit deinen Freundinnen? Mit denen musst du doch reden.«
    »Ich habe keine Freundinnen. Nur Mädchen, mit denen ich, äh, manchmal abhänge.«
    »Mann! Das nenne ich eine zeitgemäße Einstellung.«
    »Ach ja? Immer noch besser, als so verdammt
sensibel
zu sein.«
    Jenna blinzelte. »Wie bitte?«
    »Schon gut«, sagte ich, streute Zucker in meinen Kaffee und rührte heftig um. »Egal, ich dachte, du wärst immer nur still und schüchtern und –«
    Sie schnaubte. »Du wolltest, dass ich rede. Es ist deine Schuld.«
    »Hilfe! Ich habe ein Monster geschaffen.«
    Jenna sprang auf, als ob ich sie geschlagen hätte. Einen Augenblick lang kapierte ich gar nichts, bis sie mit der Hand ihre Wange bedeckte. »Hey, verdammt noch mal, so habe ich es nicht gemeint. Sei nicht blöd.«
    Aber sie griff schon nach ihrer Tasche, schob sich ohne ein Wort an mir vorbei und stürmte hinaus.
    Ich warf mir meine Jacke über den Arm, schnappte mir die Kaffeebecher und lief ihr hinterher. Sie stand auf der Straße und überlegte, in welche Richtung sie gehen sollte.
    »Wag es ja nicht wegzulaufen! Ich hole dich sowieso ein«, blaffte ich sie an. »Du hast total überreagiert. Du weißt ganz genau, dass ich es nicht so gemeint habe.«
    Sie ließ den Kopf hängen. »Tut mir leid«, murmelte sie.
    Ich meinte, ein Schniefen zu hören, und fühlte mich beschissen, weil ich sie angebrüllt hatte.
    »Halt mal den Kaffee.« Es war echt nicht leicht mit ihr. Ich drückte ihr die Becher in die Hand und legte ihr meine Jacke um die Schultern. »So, jetzt gib sie mir zurück und zieh die Jacke an. Es ist kalt.«
    »Aber dann ist dir ja –«
    »Mach es einfach, Jenna.« Ich riss ihr die Becher wieder aus der Hand. »Los, wir gehen jetzt nach Hause.«
    Sie trottete hinter mir her und schob ihre Arme in die Jackenärmel. Als sie fertig war, blieb ich stehen und gab ihr den Kaffeebecher zurück. »Danke«, sagte sie. Sie hielt den Kopf immer noch gesenkt und wir gingen schweigend weiter.
    Ich hatte eine verrückte Idee. Auf einmal wusste ich, wie ich sie überzeugen konnte, dass der Kerl im Rugbyklub ein Scheißtyp und sie nicht abstoßend war. Es stimmte, die Narben sahen übel aus, aber nach einer Weile gewöhnte man sich daran, und der Rest ihres Gesichts war hübsch. Sie hatte dieses seltsame Lächeln, schüchtern und frech zugleich. Es machte mich irgendwie an. Und diese großen blauen Augen. Außerdem war mein Arm wie dafür gemacht, sie zu umschlingen.
    Ich musste sie nur küssen, das würde alles wegwischen. Ich hatte schon einen Haufen Mädchen geküsst und war sozusagen ein Profi.
    Dämliche Idee. Jenna war nicht wie die anderen. Man konnte sie nicht küssen und einfach abhauen. Sie würde

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