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Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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wollte. Seiner Gestik nach zu urteilen, hatte er vor, den Fahrer auszuschalten, während sie dessen Kollegen erledigte. Er brauchte ihr nicht extra zu sagen, dass eine dauerhafte Lösung vonnöten war. Da die Wachposten die Fenster des Wagens geschlossen hatten, würde es allerdings recht schwierig werden, sie Mann gegen Mann zu töten.
    Sie deutete mit dem Kopf auf Reyes’ Tasche, und der zog den Reißverschluss auf. Innerhalb von Sekunden hatte er zwei Pistolen mit Schalldämpfern versehen und reichte ihr eine der Waffen, schaute sie dabei jedoch fragend an. Doch Kyra nickte nur zustimmend. Also machte er weiter und deutete auf den Boden. Zuerst verstand sie nicht, was er ihr sagen wollte, aber als sie ihn unter den Wagen kriechen sah, wurde ihr sofort klar, was er vorhatte.
    Sobald sie direkt unter dem Fahrer – beziehungsweise seinem Kollegen – in Position lagen, rollte sie sich auf den Rücken und entsicherte. Dann gaben sie gleichzeitig mehrere Schüsse auf den Wagenboden ab. Im Innern regnete es nun vermutlich Blut und Knochensplitter und Kyra war heilfroh darüber, nicht sehen zu können, was genau sie traf. Sie hatte die Männer nicht einmal schreien hören.
    Auf Reyes’ Signal hin rollte sie wieder unter dem Wagen hervor und steckte die Waffe weg. Ohne in das Fahrzeug zu schauen, schlich sie nach hinten und umrundete das Heck des Wagens. Reyes prüfte das Ergebnis durch die Scheiben hindurch und wirkte relativ teilnahmslos.
    »Erledigt«, sagte er leise. »Gehen wir.«
    Es stellte nun kein Problem mehr dar, zum Haus zu gelangen. Zu ihrer Überraschung brannte hinter keinem der Fenster Licht. Verdammt! Vielleicht waren sie in eine Falle gelaufen. Möglicherweise befand sich niemand im Haus, und sobald sie die Tür öffneten, flöge alles in die Luft. Wie weit konnte man Foster trauen?
    Reyes war anzusehen, dass er dasselbe dachte. »Glaubst du, dass Mia dort drin ist?«
    »Er hat es jedenfalls behauptet.«
    »Es ist deine Entscheidung«, entgegnete er.
    Kyra zögerte. »Okay. Sehen wir nach. Aber wir gehen nicht vorne rein.«
    »Dann durch ein Fenster«, schlug er vor.
    »Gute Idee.«
    Sie schlichen um das Haus herum und stießen auf ein Schlafzimmerfenster. Kyra mochte Einfamilienhäuser, da man in sie leicht einsteigen konnte. Reyes zerschnitt das Fliegengitter und holte einen Glasschneider hervor, mit dem er einen Kreis zog, das ausgeschnittene Glasstück ansaugte und lautlos aus der Scheibe zog. Kyras Hand war schmal genug, dass sie durch das Loch hindurchgreifen und den Riegel umlegen konnte. Reyes stieg als Erster in das Zimmer und blickte sich prüfend um. Als er ihr einen Wink gab, dass die Luft rein sei, folgte sie ihm.
    Im Wohnzimmer saßen zwei Männer, die im Dunkeln fernsahen. Reyes schlich sich an einen der beiden heran und brach ihm lautlos und sauber das Genick, während Kyra dem anderen mit beiden Handkanten, die sich wie Stahlkeile anfühlten, gegen die Kehle schlug. Der Kerl war ein guter Schütze gewesen, wie sie kurz nach der Berührung spürte. Plötzlich fühlte sie das Verlangen, nach ihrer Pistole zu greifen. Doch sie hatte mittlerweile zu viele Talente gestohlen. Wissen über Sicherheitssysteme, Karate, Schießkunst – alles schien miteinander zu verschmelzen und durcheinanderzugeraten. Sie merkte, dass sie an ihre Grenzen stieß, was zuletzt in ihrer Kindheit vorgekommen war.
    Ihr wurde schwarz vor Augen und sie hatte das Gefühl, kotzen zu müssen.
    »Du musst … du musst es zu Ende bringen«, sagte sie würgend. »Bitte. Ich hab dir genug dafür bezahlt. Lass nicht zu, dass ihr jemand etwas antut.«
    Reyes kam leise zu ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern. Ihr Körper schien seine Wärme förmlich aufzusaugen, die sie bald vollends ausfüllte und alles andere verdrängt hatte. Kyra konzentrierte sich auf ihre Atmung, obwohl sie wusste, dass sie bereits genug Zeit verloren hatten.
    »Bleib bei mir«, flüsterte er. »Ich hatte niemals vor, dein Geld anzunehmen, aber mir war auch klar, dass du mir nicht trauen würdest, sollte ich es nicht tun. Du steckst in der Sache mit drin. Du musst sie zu Ende bringen. Du wirst im Kopf nicht damit abschließen können, bevor du es nicht getan hast.«
    Oh Mann, er kannte sie wirklich gut. Und sie hasste ihn dafür. Er half ihr, den Anfall in den Griff zu bekommen. Doch wer konnte verdammt noch mal wissen, was später noch alles passierte? Sie hatten sich bisher so vorsichtig verhalten. Das Wichtigste war, dass Kyra weitermachen

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