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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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Unbehagen den mannshohen Berg aus rotem Mineral, der beinahe wie ein Scheiterhaufen wirkte.
    „Was haben die vor?“, raunte Irian ihm zu, doch der Magier konnte nur hilflos mit den Schultern zucken, während er zu Janus sah, der neben den aufgetürmten Steinen stand, das Gesicht verzerrt vor Wut.
    In einem unbeobachteten Augenblick packte er eine Handvoll von dem Gestein und schleuderte es mit voller Wucht gegen die Wand, doch die Rubine hielten dem Aufprall unbeschadet stand.
    Tomar schritt mit gesenktem Kopf herbei und sammelte die versprengten Steine wieder ein, um sie schicksalsergeben wieder auf den Stoß zu legen.
     
     

     

    „Gwendol!“
    Er fuhr hoch. Jetzt war es soweit. Sie kamen, um ihn zu seiner Hinrichtung zu führen. So schnell es ging, rappelte sich Gwendol auf, um sich in die hintere Ecke der Zelle zu drücken, als könne ihm dort nichts geschehen.
    „Gwendol, ich bin es!“
    Die Stimme klang eindeutig weiblich.
    Gwendol kniff seine noch schlaftrunkenen Augen zusammen, um zu sehen, wer ihn geweckt hatte. Die Gestalt, die vor der Zelle stand, trug ein hübsches, wenn auch etwas schmutziges, grünes Kleid. In ihren Haaren hingen dicke, braune Erdklumpen.
    „Skiria!“, schrie er etwas zu laut.
    Verstohlen sah sich Gwendol im nächsten Moment um, doch scheinbar hatte niemand außer ihr seinen freudigen Ruf vernommen. Erleichtert trat Skiria an die Gitterstäbe.
    „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe.“
    „Wie kommst du hierher?“, erkundigte sich Gwendol erstaunt. Seine Augen vergrößerten sich zunehmend, als Skiria von ihrer Begegnung mit Andakor erzählte. Danach ließ sie sich von den Vorkommnissen im Berg berichten und hörte erfreut, dass ihre Kameraden wohlauf seien.
    „Du musst mich hier heraus holen!“, flehte Gwendol eindringlich.
    „Ich werde es versuchen“, versprach sie. „Doch du musst deinen Teil dazu beitragen. Nur dann können wir die schwarzen Zauberer entmachten.“
    Gespannt verfolgte Gwendol, wie sie einige Utensilien aus ihrem Rock und den Stiefeln hervor zog. Ein winziges Messer, ein Stück Pergament und ein flaches Schälchen. Eine schwarz-grau gesprenkelte Feder erregte sein besonderes Interesse. Für einen Moment vergaß Gwendol seine Todesangst und fragte neugierig: „Was ist das für eine Feder?“
    Ehrfürchtig strich Skiria über den kräftigen Kiel.
    „Sie stammt von einem Phyraton.“
    „Was?“, entfuhr es Gwendol ungläubig. Natürlich hatte er von diesen bösartigen Wesen gehört, um die sich zahlreiche Legenden rankten. Begegnet war ihm ein solches Tier jedoch noch nie, worüber er sich äußerst dankbar zeigte.
    Verschwörerisch rückte Skiria ihr Gesicht dicht an Gwendol heran und flüsterte: „Andakor verriet mir, dass Phyraton die einzigen Feinde der schwarzen Zauberer seien. Nur sie können einen Schwarzmagier töten.“
    „Aber sie werden auch uns töten!“, wandte Gwendol ängstlich ein.
    „Nein, das werden sie nicht, denn nur die Gefangenen sollen die Gestalt dieser Vögel annehmen.“
    „Wie soll das denn funktionieren?“
    „Ganz einfach: Du musst alle in Phyraton verwandeln“, antwortete Skiria leichthin, als handele es sich dabei um etwas völlig Alltägliches.
    Gwendol runzelte die Stirn.
    „Ich? Aber das kann ich nicht. Es muss ein komplizierter Zauber sein, von dem ich nicht das Geringste verstehe.“
    „Andakor hat mir verraten, wie er funktioniert. Allerdings muss ihn jemand ausführen, der die Gabe der Magie in sich trägt.“
    Gwendols Herz schlug mit einmal höher, denn Stolz erfüllte ihn, dass er endlich seine Zauberkünste beweisen durfte.
    „Sag’ mir, was ich dafür tun muss!“
    „Wir benötigen ein wenig von deinem Blut...“, bereitete Skiria ihn vorsichtig auf seine Aufgabe vor.
    Gwendol verzog das Gesicht, verkündete dann aber tapfer: „Eine Kleinigkeit für mich. Sprich weiter.“
    „Wir werden es in diesem Schälchen auffangen und dann die Feder befüllen, mit der du auf das Pergament schreiben musst. Im Beisein der anderen Gefangenen zerreißt du das Schriftstück und lässt die Papierfetzen zu Boden fallen. Das ist alles.“
    Gwendol nickte.
    „Die Zauberer können jeden Augenblick zurückkommen. Wir müssen uns beeilen!“
    Forsch zückte Skiria daraufhin das kleine Messer und reichte es Gwendol.
    Er führte es zitternd an seine Hand, doch jedes Mal, wenn das Messer beinahe die Haut berührte, ließ er es wieder sinken.
    „Ich kann das nicht“, wimmerte er. „Mach du es!“
    Seufzend

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