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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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dass sein künftiger Lehrmeister wohl ein respektvolleres Benehmen von ihm erwartete und blieb vor dem Magier stehen, ohne ihn auch nur zu berühren.
    „Danke!“, stieß er atemlos hervor. „Ihr wisst gar nicht, wie schön das für mich ist!“
    Hazaar wusste es sehr wohl und verkniff sich ein Lächeln, bevor er seinen Eleven mit gestrenger Miene davon in Kenntnis setzte, dass nun ein weiter, anstrengender Weg vor ihm läge, der seinen vollen Einsatz forderte.
    Doch davon ließ sich Gwendol nicht abschrecken, durfte er doch nun endlich die lang ersehnte Zauberlehre antreten.
    „Wann geht es los?“, fragte Gwendol voller Eifer. Am liebsten wäre er sofort aufgebrochen, doch Hazaar winkte enerviert ab.
    „Gemach, gemach, mein junger Freund. Wir haben hier noch einige Dinge zu regeln.“
     

     

     

    Hojomor dachte täglich an Ramin und Skiria. Wie mochte es ihnen ergangen sein? Stumm saß der alte Drache in seiner Behausung und betrachtete gedankenverloren das Spiel der Wassertropfen, die sich zäh von der stalagtitenbehangenen Decke lösten, um kurz darauf in die kleinen Kuhlen am Höhlenboden einzutauchen. Ein Rumpeln, das klang, als braue sich ein Gewitter in den Gängen vor Hojomors Behausung zusammen, unterbrach seine Überlegungen. Ramins Onkel schrak auf. Sollte sein Neffe zurückgekehrt sein?
    Doch das Geräusch klang eher nach einem ausgewachsenen, beleibten Drachen, als nach dem vergleichsweise leichtgewichtigen Ramin. Hojomor lugte gespannt zu der Öffnung in der Wand, die zu den Drachenwegen führte.
    „Wer ist da?“, fragte er laut.
    Mit einem letzten Ächzen zwängte sich ein riesiger Drache durch den Eingang. Sein fülliger Leib passte nur mit Mühe hindurch, doch schließlich stand er in Hojomors Höhle. Erfreut erkannte Hojomor seinen Kameraden Krestor, dem er seit vielen Jahren nicht mehr begegnet war. Er vergaß vor Überraschung das Begrüßungsritual, und auch Krestor dachte nicht mehr daran, denn der Drang, Hojomor über die Neuigkeiten zu informieren, ließ die Worte nur so aus seinem scharfzahnigen Drachenmaul sprudeln: „Ich überbringe dir eine Botschaft deines Enkels Ramin. Mit seinen Gefährten ist er in den Drachenberg eingedrungen, der seit vielen Jahren von Schwarzmagiern beherrscht wird. Diese bösen Zauberer tragen Verantwortung dafür, dass wir Drachen so lange Zeit unser Drachenkraut nur gegen entsprechende Menschenopfer entgegen nehmen durften. Die Menschen hielten sie als Arbeitssklaven im Berg gefangen, wo sie tagein, tagaus Rubine für die Magier und ihren gemeinen Anführer Zarfan fördern mussten. Doch den Begleitern Ramins gelang es mit einem Zauber, die schwarzen Herrscher zu töten und die Gefangenen zu befreien. Leider bringe ich auch eine traurige Nachricht: Die Drachenkönigin lebt seit langer Zeit nicht mehr. Die Schwarzmagier töteten sie, als ihre Männer den Berg einnahmen.“
     

    Hojomor stockte der Atem, als er vom Tod der Drachenkönigin erfuhr. Wenn sich auch in den letzten Jahren immer mehr sein Groll gegen ihre Anweisungen regte, so hatte er trotz allem stets Respekt für sie empfunden. Nun, da der alte Drache erkannte, dass die Königin keine Schuld am Schicksal der entführten Menschen trug, schämte er sich, weil er ihr zugetraut hatte, solch einen Befehl anzuordnen. Doch Krestor ließ ihm keine Zeit für ausgiebige Reue: „Ramin will die Drachen des Landes versammeln, um einen neuen Vertreter unserer Rasse zu bestimmen. Alle sind aufgefordert, diesen Aufruf zu verbreiten, damit er möglichst viele von uns erreicht.“
    Stolz erfüllte Hojomor, als er erfuhr, wie verantwortungsbewusst sich sein Neffe um den Fortbestand des Drachenreiches kümmerte. Er bot Krestor an, die Nacht in seiner Höhle zu verbringen, um sich ein wenig von der Reise auszuruhen, doch der wollte den Rest des Tages nutzen, um weitere Drachen über die Wahl zu informieren, bevor er sich auf den Weg zum Drachenberg begab. Hojomor beschloss sofort, sich ihm anzuschließen, sodass die beiden bereits wenig später durch die Drachenwege schritten und bald unermüdlich Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse austauschten, um sich die Zeit während des langen Marsches zu vertreiben.
     

     

     

    Das Jammern des Wurzelschrats hallte vielstimmig vom Eingang des Drachenbergs herüber. Nachdem die Kreatur begriffen hatte, dass sich ein Magier unter den Menschen befand, beschloss sie, alles zu versuchen, um seinem Schicksal als nutzloser ehemaliger Wächter zu entrinnen.
    „Meister,

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