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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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wir beschützen dich“, wiederholte sie grinsend und konnte es sich dabei nicht verkneifen, ein wenig an Skirias Haaren zu ziehen.
    „Lass’ sie!“, schalt Rabanus. „Ich bestimme, was mit ihr geschieht. Wir müssen erst einmal von hier verschwinden.“ Grob schubste er Skiria voran und bedeutete Karol und Agata, ihnen zu folgen.
     
     

     

    Als Ramin erwachte, verspürte er wenig Lust auf ein Frühstück. Doch sein neuer Gefährte Gwendol blickte mit seinen großen Augen traurig drein, als er Ramin fragte: „Hast du auch Hunger? Ich habe seit drei Tagen nur Beeren und Kräuter gegessen.“
    Ramin verneinte, denn ihn beschäftigten andere Probleme als eine ordentliche Mahlzeit. Sollte er nun alleine zur Drachenkönigin ziehen? Das erschien ihm wenig sinnvoll. Er musste Skiria wieder finden. Doch wie sollte ihm das gelingen? Er wusste ja nicht, in welche Richtung der Mann Skiria führte, sodass es ihm schier aussichtslos erschien, den Wald ohne jeden Anhaltspunkt auf den Verbleib der beiden abzusuchen.
    „Kannst du nicht etwas Essbares fangen?“, quengelte Gwendol hartnäckig.
    Ratlos blickte Ramin umher, als hoffte er, eine leicht zu erlegende Beute zu entdecken, die zufällig ihren Weg kreuzte. Schließlich erhob er sich widerstrebend, um an anderen Stellen des Waldes nachzusehen. Doch gerade als Ramin Gwendol verlassen wollte, fand er etwas, das ihm geeignet schien, um den schlimmsten Hunger des Jungen zu stillen. Die kleine Maus, die tot auf der Erde lag, hatte Ramin wohl übersehen, als er sich zur Nachtruhe begab und sie dabei plattgewalzt. Nun befand sich das Tier zwar in einem eher unappetitlichen Zustand, doch fürs Erste musste das genügen. Ramin bedampfte das Knäuel aus Fell und Gedärmen kurz mit seinem Atem und legte das halbgare Tier vor Gwendols Füße.
    Angewidert griff der ausgehungerte Junge nach dem dargebotenen Mahl, biss hinein und kaute ein wenig darauf herum, bevor er es würgend hinunter schluckte. Während Gwendol sich nach diesem extraordinären Frühstück auf die Suche nach Pilzen begab, die ihm wohl besser mundeten als die lädierte Maus, beschloss Ramin, noch einen Tag in diesem Gebiet zu verweilen. Er hoffte, Skiria zu finden. Dafür ging er auch gerne das Risiko ein, Drachentötern in die Hände zu fallen.
     

    Später an diesem Tage erlegte Ramin einen stattlichen Hirsch, damit der Junge sich endlich satt essen konnte. Er selbst aß nur wenig von der wohlschmeckenden Beute. Zu sehr verdarben ihm die Ereignisse des letzten Tages den Appetit. Während des Essens berichtete Gwendol von seiner Vergangenheit.
    „Ich bin von zu Hause fortgelaufen“, beichtete er dem Drachen. „Meine Großmutter ließ mich von früh morgens bis spät abends arbeiten. Das würde mir gut tun und die Flausen aus meinem Kopf vertreiben, hat sie gesagt.“
    „Hast du denn keine Eltern?“
    Gwendol schüttelte den Kopf.
    „Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater kam bei einer Rauferei ums Leben.“
    Unvermittelt spürte Ramin eine Art Verbundenheit mit dem Knaben, der wie er seine Eltern verloren hatte.
    „Großmutter schickte mich zu einem Schmied, der mir das Handwerk beibringen sollte. Aber ich bin wohl nicht zum Arbeiten geschaffen. Der Meister hatte nach kurzer Zeit genug von mir und schickte mich wieder fort. Als Großmutter davon erfuhr, wurde sie furchtbar wütend. Zur Strafe trug sie mir soviel Arbeit auf, dass ich kaum damit fertig wurde. Böden schrubben, Kartoffeln schälen, den Stall ausmisten. Nach zwei Wochen lief ich fort.“
    Abwartend betrachtete der Junge den Drachen, als erwarte er, dass dieser nun seinerseits etwas von seinem Lebenslauf preisgab. Ramin erzählte ihm schließlich von dem schweren Los der Drachen, von seiner Mutter und natürlich von Skiria.
    „Ich muss sie wiederfinden“, schloss Ramin verzweifelt, doch er wirkte mutlos.
    „Wenn ich wenigstens ungefähr wüsste, wohin der Mann sie gebracht hat. Ich wüsste gar nicht, wo ich mit dem Suchen beginnen sollte.“
    Staunend hatte Gwendol zugehört und schien nun nachzudenken.
    „Ich glaube, ich weiß, wie wir herausbekommen, wo sie ist.“
    „Wirklich?“
    Für einen Moment schöpfte Ramin Hoffnung, aber dann besann er sich darauf, dass ihm gegenüber ein unreif wirkender Jüngling stand, der gewiss keine Wunder zu vollbringen vermochte. Trotzdem lauschte Ramin erstaunt seinen Worten, als Gwendol zu schwärmen begann: „Der große Hazaar wird sie für dich finden. Er weiß alles, einfach alles. Er

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