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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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ist ein Genie!“
     

    Ramin glaubte, diesen Namen schon irgendwann einmal vernommen zu haben, konnte sich jedoch nicht recht entsinnen, um wen es sich bei diesem Hazaar genau handelte. Vermutlich ein Mensch.
    „Warum sollte dieser Mann wissen, wo sich Skiria aufhält?“, fragte er skeptisch.
    „Ganz einfach!“, rief Gwendol euphorisch. „Weil er der beste Magier aller Zeiten ist!“
    Nachdenklich scharrte Ramin mit den Klauen. Ein Zauberer also. Er hatte davon gehört. Männer, die Dinge nach ihrem Willen geschehen ließen und sich dazu uralter, mystischer Kräfte bedienten.
    „Du musst wissen,“, fuhr Gwendol im Flüsterton fort und rückte konspirativ näher, „dass ich ohnehin auf dem Weg zu Hazaars Schloss bin, denn ich will mich von ihm zum Magier ausbilden lassen.“
    Ramin wirkte befremdet. Ein merkwürdiges Vorhaben.
    „Warum?“, fragte er naiv, sodass Gwendol die Augen verdrehte.
    „Weil mich Zaubereien mehr als alles andere interessieren. Und ich bin auch begabt“, fügte er unbescheiden hinzu.
    „Tatsächlich?“ Ramin schien ihm nicht recht zu glauben.
    „Sehr sogar“, bestätigte Gwendol. „Sieh nur!“
    Die Hand des Jungen streckte sich einem Zweig entgegen, während er konzentriert unverständlich klingende Worte murmelte. Der Ast schien sich leicht nach unten zu biegen, ohne sichtbare äußere Einwirkung.
    „Das ist alles?“, wunderte sich Ramin, der damit gerechnet hatte, dass sich das Geäst mindestens in eine Schlange verwandeln würde.
    „Ich bin natürlich noch kein sehr erfahrener Zauberer“, rechtfertigte sich Gwendol ein wenig beleidigt, „aber Hazaar wird meine Künste zu entfalten wissen. Und er weiß bestimmt, wo Skiria ist. Womöglich hilft er sogar dabei, die Drachenkönigin zur Vernunft zu bringen.“
    Ramin zweifelte weniger daran, dass Hazaar dazu fähig war, als an der Bereitschaft des Zauberers, sich für die Belange von Drachen einzusetzen.
    „Wo lebt denn dein Hazaar überhaupt?“
    Diese Frage schien Gwendol ins Grübeln zu bringen.
    „Genau weiß ich es leider nicht. Es muss aber nicht allzu weit von hier sein. Er wohnt in einem großen Schloss mitten im Wald.“
    „Mitten im Wald? Weißt du das nicht ein wenig genauer?“
    Zerknirscht schüttelte der Knabe seinen Kopf.
    „Wie willst du ihn dann bloß finden? Willst du einfach aufs Geratewohl losmarschieren und hoffen, zufällig bei Hazaar anzukommen?“
    Gwendol zuckte mit den Schultern.
    „Irgendwie werde ich schon dort landen. Mein magischer Instinkt wird mich leiten.“
    Ramin glaubte nicht an diesen ausgeprägten Spürsinn des Jungen, verkniff sich jedoch jegliche Erwiderung.
    „Komm doch mit mir!“, drängte ihn Gwendol. „Wir werden Hazaar gewiss finden. Denk’ an Skiria!“
    Um ihn für den Augenblick zufriedenzustellen, versprach Ramin: „Ich überlege es mir bis morgen. Einverstanden?“
    „Einverstanden!“, jubelte der Junge, als hätte der Koloss bereits zugesagt.
     
    Nach dem Essen entfernte sich Ramin von Gwendol, um ein wenig allein zu sein. Durch die Anwesenheit des Jungen fühlte er sich zwar weniger einsam, doch er empfand ihn zuweilen als anstrengend. Während er nun rastlos durch den Wald streifte, dachte Ramin an Skiria. Immer wieder kam ihm der Einfall des Jungen in den Sinn, sie mit Hilfe dieses ominösen Zauberers wiederzufinden.
    Als die Sonne bereits hoch am Himmel stand, entsann Ramin sich plötzlich, woher er den Namen des Magiers kannte. Er schnaubte erleichtert, als die Erinnerung wiederkehrte, denn es lag bereits viele Jahre zurück, als er von dem ungewöhnlichen Verhalten des Zauberers Hazaar erfahren hatte.
     

     

X.
     

    Skiria beobachtete ihren Entführer aufmerksam. Seit einer geraumen Weile stritt der schwarzhaarige Mann mit der ungehobelt wirkenden Frau, die sie Agata nannten, und lockerte dabei unbewusst für einen Moment seinen Griff. Flugs riss sich Skiria von ihm los, überwand geschickt einen moosbedeckten Fels, der sich ihr in den Weg stellte, und versuchte so, dem seltsamen Trio zu entwischen. Fluchend grapschte Rabanus nach ihr und bekam einige Haarsträhnen zu fassen, die jedoch schneller durch seine Finger glitten, als sich seine Faust darum schließen konnte.
    Rabanus stürmte hinter ihr her, rutschte dabei aber auf dem glitschigen Felsbrocken aus und fiel beinahe zu Boden.
    „Du Miststück!“
    Er erhaschte gerade noch einen Zipfel ihres Kleides und zog mit all seiner Kraft daran. Die ohnehin maroden Fasern des Rockes rissen an mehreren

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