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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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an. Ihr Gesicht war weiß wie die Wand, und sie zitterte. Er drehte sich dem Kontroller zu. »Häuptling, was willst du mit dem Wort ›hinuntergebracht‹ sagen?«
    Regis Le Gwyn tauschte Blicke mit den anderen Anwesenden. Wieder lachte er. »Nun, Wilder, das bedeutet, daß sie zur Erde zurückkehrt, das ist alles. Zufrieden?«
    Berry spürte, daß irgend etwas faul war. Vielleicht hatte Tala recht. Vielleicht tötete man die Erdfrauen tatsächlich, wenn sie ihren Zweck erfüllt hatten.
    »Häuptling, ich erkenne deine Macht hier an. Wie du, bin ich in meinem eigenen Land Häuptling. Gibst du mir dein Wort, daß dieser Frau Tala kein Leid geschieht?«
    »Ich habe es nicht nötig, dir mein Wort für irgend etwas zu geben, Wilder«, brummte Regis Le Gwyn. »Das müßte dir eigentlich klar sein. Aber ich bin heute guter Laune. Ich gebe dir mein Wort, daß diese Frau zur Erde, von der sie gekommen ist, zurückkehrt.«
    Berry bemerkte, daß die drei Männer die Worte ihres Häuptlings sehr witzig fanden – ganz im Gegenteil zu ihm. Der Sinn war nur allzu klar. Tala hatte recht. Man beabsichtigte, sie zu töten.
    »Dein Wort ist mir nicht gut genug, Regis Le Gwyn«, sagte er. »Du schimpfst mich einen Wilden. Vielleicht bin ich das. Aber ich bin kein Tier, ich weiß sehr wohl zu denken. Es ist mir klar, daß du mich leicht umbringen lassen kannst, aber solange ich lebe, kannst du mich nicht am Denken hindern. Und solltest du mich jetzt töten, würden alle Anwesenden wissen, daß der Kontroller von Himmel VII nicht klug genug war, einen unwissenden Wilden zu übertölpeln. Jetzt werden sie vielleicht nur lächeln. Aber später denken sie darüber nach und sagen sich: unserem Häuptling ist es nicht gelungen, einen Dreckwilden zu überlisten. Und wenn du ihnen dann den Rücken zuwendest, wird vielleicht einer, der auf deinen Posten scharf ist, ein Messer hineinstoßen. Töte mich ruhig jetzt, Häuptling, jetzt, da ich dich durchschaut habe. Deine eigene Stunde wird dann nicht lange auf sich warten lassen.«
    Regis Le Gwyn war weiß vor Wut. Er warf einen Blick auf die drei anderen Männer. Sie erwiderten ihn nicht. Sie starrten Berry verblüfft an.
    Tala brach die Spannung. Sie warf sich dem Kontroller vor die Füße. »Lord, tu mit mir, was du willst. Ich weiß, daß ich meinen Zweck erfüllt habe und von keinem weiteren Nutzen für euch bin. Aber ich flehe dich an, laß deinen Zorn nicht an diesem Mann Berry aus. Er weiß nicht, was er sagt. Er ist Häuptling eines Stammes, und es fällt ihm schwer, einzusehen, daß der Kontroller von Himmel VII allmächtig ist. Sei gnädig, Lord. Bestimmt findest du Verwendung für ihn und kannst ihn am Leben lassen.«
    Regis Le Gwyn blickte auf sie herab. Er war ihr dankbar für die Unterbrechung. Der Dreckwilde – zweifellos ein Mann von Überlegung – hatte die Wahrheit gesprochen, so wie er sie sah. Nur handelte es sich bei den Waffen, die schon jetzt auf Le Gwyns Rücken gerichtet waren, nicht um solche physischer Art. Sie waren politischer Natur. Es gab viele, die nur allzu gern einen anderen auf seinem Posten gesehen hätten – und mehrere, die selbst danach trachteten. Sie würden jegliche Schwäche seinerseits für ihre Zwecke nutzen.
    Regis Le Gwyn zeigte seine Dankbarkeit nicht, denn auch das würde man als Schwäche auslegen. »Wie interessant«, brummte er. »Obwohl du drei Jahre unter zivilisierten Menschen zugebracht hast, bittest du um das Leben eines Wilden.«
    »Tala«, sagte Berry sanft. »Steh auf. Sei stolz, daß du eine Erdfrau bist. Dieser Mann, dieser Kontroller, ist kein Gott. Er ist nicht mächtiger, als seine Waffen und seine Leute ihn machen. Begegnete ich ihm allein und unbewaffnet, er würde zur Seite treten, um mich vorbeizulassen.«
    Der Kontroller erkannte, daß es Berry gleichzeitig gelungen war, die Initiative zu ergreifen und ihn zu beleidigen. »Wilder, du legst es darauf an, daß ich dich töte!«
    »Nein, Häuptling«, erwiderte Berry gelassen. »Ich fordere dich heraus, mich zu töten. Diese Männer hier, deine Freunde und Diener, werden sich deiner Schwäche erinnern.«
    Regis Le Gwyn zitterte vor Wut. Berry bemerkte es zufrieden. Ihm entgingen auch die Mienen der drei anderen nicht. Wenn ich sterben muß, dachte er, wird Regis Le Gwyn nicht mehr lange Häuptling seines Stammes bleiben. Die Männer hier haben seine Schwäche gesehen. Sie werden es weitererzählen.
    »Du wirst sterben«, murmelte der Kontroller. »Mach dir keine Hoffnungen,

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