Sklaven des Himmels
Drittschwangerschaftskategorie an und muß hinuntergebracht werden. Den Mann, der als gefährlich eingestuft wurde, erwartet die Todesstrafe. Das ist dir sicherlich bekannt, und du wirst mir beipflichten müssen, daß die Gesetze nicht übergangen werden dürfen.« Regis Le Gwyn genoß seinen großen Zug.
Der Programmer zuckte die Schultern. »Da hast du natürlich recht wie immer, Kontroller. Wenn der Mann gefährlich ist – und ich zweifle nicht an deinem Urteil –, muß er sterben. Ich nehme an, auf die Art, die du bereits ausmaltest, beispielsweise. Die Frau, die ihren Zweck erfüllt hat, hat dem Gesetz zufolge selbstverständlich hinuntergebracht zu werden. Aber gibt es einen Grund, weshalb die Ausführung nicht aufgeschoben werden kann, bis wir Teknos Zeit hatten, diese Personen zu analysieren?«
Berry, dessen Hoffnungen ein wenig gestiegen waren, als der Programmer sein Ansuchen stellte, gefiel der weitere Verlauf gar nicht. Doch besser analysiert zu werden – auch wenn er das Wort nicht verstand – und eine Weile länger zu leben, als Regis Le Gwyn ganz ausgeliefert zu sein.
»Ich verstehe zwar dein wissenschaftliches Interesse an diesen Dreckweltkreaturen durchaus, Programmer«, erklärte Regis Le Gwyn, ohne seine Schadenfreude ganz verheimlichen zu können, »aber ich bedaure, denn unsere Gesetze sehen keine Ausnahme für einen Fall wie diesen vor.«
»Verzeih, wenn ich widerspreche«, antwortete Bors Zangwin. »Du hast möglicherweise Artikel 5 übersehen. Entschuldige, wenn ich dich unnötigerweise an den Wortlaut erinnere. Er besagt, daß die Teknos Prioritätsanspruch auf exobiologisches Material zum Zweck der Analyse und Auswertung haben. In diesem Sinn sind die Erdmenschen als exobiologisches Material zu betrachten. Im Interesse der Gerechtigkeit werden wir die Untersuchungen beschleunigen.«
Dame verloren, Angriff abgeschlagen, Schachmatt unabwendbar.
Regis Le Gwyn brachte keinen Ton hervor.
Bors Zangwin blickte Berry und Tala an. »Werdet ihr friedlich mitkommen, oder muß ich die Roboter beauftragen, euch zu bringen?«
»Wir wissen nicht, was du mit uns vorhast, Häuptling«, erwiderte Berry, »aber es ist sicher dem sofortigen Tod vorzuziehen. Wir kommen friedlich mit dir.« Er warf einen Blick auf Le Gwyn, der weiß vor Wut war. Dann fügte er betont laut hinzu. »Außerdem hast du zweifellos große Überzeugungskraft, Häuptling.«
13.
Die Fahrt zur Fabzone war so voller Wunder, daß Berry sprachlos war und alles mit großen Augen bestaunte. Er und Tala, nur von Zangwin und einem Roboter bewacht, brausten mit Windgeschwindigkeit in einem Gefährt dahin, das Berry an eine riesige Muschel erinnerte. Viele solcher Fahrzeuge waren unterwegs, und immer wieder sah es so aus, als würden sie gerammt werden. Aber da nie etwas passierte, gewöhnte er sich daran und fand seine Zunge wieder.
»Häuptling«, wandte er sich an Zangwin. »Du hast uns von einem Häuptling geholt, der mächtiger als du zu sein scheint und es doch nicht ist. Warum hast du das getan? Auch ich bin ein Häuptling in meinem eigenen Land. Ich habe ein Recht, es zu erfahren.«
Der Programmer lächelte. »Regis Le Gwyn ist der Ansicht, daß du keinerlei Rechte hast. Du bist ein Dreckweltwilder, ein Tier, das man auch wie ein Tier behandeln darf. Ich bin anderer Meinung. Ich werde dir noch alles erklären. Wirst du mir vertrauen?«
Berry zuckte die Schultern. »Häuptling, ich habe kaum eine andere Wahl. Ich kenne die Kraft eurer Roboter.« Er warf einen Blick auf den Verkehr. »Außerdem scheint mir, daß man hier leicht zugrunde gehen kann, solange man eure Art zu leben und eure Wunder nicht versteht.«
Zangwin lachte. »Berry, du bist praktisch veranlagt und intelligent. Das gefällt mir und paßt genau in meinen Plan. Wir werden gut miteinander auskommen.«
»Du wirst der Frau Tala kein Leid zufügen?«
»Ich werde ihr kein Leid zufügen.«
»Kannst du verhindern, daß sie ›hinuntergebracht‹ wird, wie Regis Le Gwyn es nennt?«
»Mit deiner Hilfe, glaube ich, wird es möglich sein.«
»Dann werden wir uns gegenseitig helfen, Bors Zangwin. Ich habe noch mit Regis Le Gwyn abzurechnen.«
Wieder lachte der Programmer. »Genau das ist der Zweck meines Experiments.«
Als die Muschel die Fabzone erreichte und Berry sich mit großen Augen umsah, schüttelte er verwundert und leicht beunruhigt den Kopf. »Häuptling«, fragte er. »Hast du in deinem Stamm mehr Roboter als Menschen?«
»Berry, du mußt
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