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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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unter vier Augen fortsetzen?« Er warf seinen Männern einen kurzen Blick zu, als wollte er damit sagen: »Seht, dieser Mann ist verwundbar, und er braucht meine Hilfe.«
    Aber Bors Zangwin sah alles andere als verwundbar aus. Er bedachte die drei Männer mit einem kühlen Blick, als wären sie Lentlose und nicht Ristos. Jeder der drei wich seinen scharfen Augen aus.
    »Die Anwesenden stören mich nicht«, erklärte er von oben herab. »Und nun zuerst meine Entschuldigung, Kontroller. In unserem Servomechsystem kam es zu einer glücklicherweise unbedeutenden Fehlleitung, die wir inzwischen wieder beheben konnten. Für eine kurze Zeit blieben die Schaltkreise der Roboter offen. Es tut mir leid, Le Gwyn. Der verantwortliche Tekno wurde verwarnt und seine Höherstufung zehn Jahre zurückgestellt.«
    Regis Le Gwyn blickte ihn ein wenig verwirrt an. Wie alle Ristos war er künstlerisch orientiert und verstand nichts von Schaltkreisen, weder offenen, noch geschlossenen. »Was hat das mit mir zu tun, mein lieber Programmer?« fragte er vorsichtig.
    Bors Zangwin, der genau wußte, daß der Kontroller von Elektronik nicht die geringste Ahnung hatte, lächelte jovial. »Es ist der Grund meiner Entschuldigung. Durch diese Fehlleitung wurde von den Monitoren alles festgehalten, was die Roboter übermittelten. So kam es zu einem Verstoß gegen Artikel 14 der Grundgesetze, der sich, wie du weißt, mit der Unverletzbarkeit der Privatsphäre befaßt. Oder noch genauer ausgedrückt, deine Unterhaltung mit diesen Dreckweltwilden wurde aufgezeichnet und automatisch an das Archiv weitergeleitet. Wir werden den Streifen natürlich löschen. Noch einmal: es tut mir leid.«
    Regis Le Gwyn schwitzte. Berry sah es, der Programmer sah es, und die drei Ristos sahen es ebenfalls. Jeder empfand mehr oder weniger geheime Genugtuung darüber.
    »Das ist unverzeihlich!« brüllte Regis Le Gwyn. Es war ihm nur allzu klar, daß ein Playback ihn kaum in schmeichelhaftem Licht zeigen würde.
    »Ja, es ist wirklich unverzeihlich«, pflichtete ihm der Programmer bei. »Doch wie ich schon erwähnte, der verantwortliche Tekno wurde empfindlich bestraft. Und ich habe mich persönlich und vor Zeugen dafür entschuldigt, wie es sein soll.« Bors Zangwin sah allerdings nicht so aus, als täte es ihm wirklich leid, im Gegenteil, man konnte leicht den Eindruck gewinnen, daß ihm die Sache Spaß machte.
    Der Kontroller tat sein Bestes, wieder Herr der Situation zu werden. »Ich nehme deine Entschuldigung an«, erklärte er kalt. »Die Unterhaltung war weder von Bedeutung, noch persönlicher Natur. Das Gebabbel von unzurechnungsfähigen Dreckweltkreaturen interessiert niemanden ... Du sprachst von einem Gefallen, Programmer?«
    »Den du mir in deiner Großzügigkeit bereits gewährt hast und wofür ich dir danke.«
    Einen Augenblick sah Le Gwyn so aus, als ersticke er. Aber es gelang ihm, sich zu beherrschen. »Es ist mir ein Vergnügen, Personen niedrigerer Stellung einen Gefallen zu erweisen«, sagte er beleidigend, »doch immer vorausgesetzt, daß dadurch unsere Gesetze nicht verletzt werden. Was kann ich für dich tun, Programmer?«
    Bors Zangwin sah Berry und Tala an. »Ich ersuche um die Aushändigung dieser beiden Dreckweltpersonen an mich.«
    »Das sind keine Personen, Programmer. Es sind Wilde, Tiere.«
    »Es ist dir überlassen, sie zu nennen, wie es dir beliebt, Kontroller.«
    Regis Le Gwyn spürte festen Boden unter seinen Füßen. Nun brauchte er nur den richtigen Zug zu machen, um sein Ansehen wiederherzustellen. »Darf ich fragen, welches Interesse der Programmer an solchen Kreaturen haben könnte?«
    »Ich beabsichtige, sie von Grund auf zu untersuchen und zu analysieren. Eine komplette Psychoakte, die natürlich auch ihre Geschlechtsbeziehungen miteinschließt, wäre von großem Nutzen für unser neues Projekt. Es ist dir ja bekannt, daß wir die potentiellen Möglichkeiten der Dreckweltmenschen erforschen.«
    Regis Le Gwyn lächelte. »Dein Projekt ist sehr lobenswert, Programmer, um so mehr bedauere ich, dir diese Wilden nicht überlassen zu können.«
    Der Programmer hob eine Braue. »Berichtige mich, falls ich dich falsch verstanden habe, aber ich war unter dem Eindruck, daß du mir den ersuchten Gefallen bereits großzügig gewährt hast.«
    Nun machte Regis Le Gwyn seinen Damenzug. »Mein lieber Programmer, ich entsinne mich genau, daß ich sagte, er sei gewährt, falls die Gesetze dadurch nicht verletzt würden. Die Frau gehört der

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