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Sklaverei

Sklaverei

Titel: Sklaverei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Cacho
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Menschenrechte verstoßen. Der englische Begriff »Abolitionists« wird für Menschenrechtsaktivisten verwendet, die die Abschaffung jeglicher Form der Sklaverei fordern und jeden Menschen als »Subjekt« und nicht als »Objekt« des Rechts begreifen.
     
    Die Reglementierung der Prostitution wird von einer Bewegung gefordert, die die Prostitution mit Hilfe staatlicher Regelungen kontrollieren will und die verlangt, Prostituierte sollten Steuern zahlen und ein Recht auf soziale Absicherung erhalten. Vertreter dieser Richtung betrachten die Prostitution als eine legitime Erwerbstätigkeit und den Körper als Instrument derselben.
     
    Syndrom des körperlichen Missbrauchs: setzt sich aus drei Syndromen zusammen, die durch die Einwirkung von psychischer, physischer und emotionaler Gewalt hervorgerufen werden. Die betroffenen Frauen sind nicht psychisch krank, sondern weisen in der Folge der Misshandlungen Traumata auf, die sich nach dem Ende der Gewalt überwinden lassen.
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    Stockholm-Syndrom: Beschreibt die psychischen Mechanismen, die Menschen während einer Entführung oder Versklavung motivieren, sich mit ihren Entführern zu verbünden. Oft fördern Menschenhändler diese Verhaltensweise ihrer Opfern, um im Falle einer Anklage nicht belangt werden zu können. In diesem Zusammenhang kommt es auch zu falschen emotionalen Beziehungen.

    Erlernte Hilflosigkeit: Psychische Situation, in der Opfer lernen, sie seien hilflos, hätten keine Kontrolle über ihre Situation und könnten nichts zu ihrer Befreiung unternehmen. Die Täter schüchtern die Opfer regelmäßig ein, um ihnen zu demonstrieren, dass sie ihr Leben in der Hand haben, und wenden eine Mischung aus Belohnung und Bestrafung an. So lernt das Opfer, sich auch in einer als unerträglich empfundenen Situation passiv zu verhalten.

    Posttraumatische Belastungsstörung: Die Symptome können beispielsweise nach Krieg, Folter, Naturkatastrophen, Terroranschlägen oder Versklavungen auftreten. Auch Zwangsprostituierte, die misshandelt wurden, können diese Störung aufweisen. In Flashbacks erlebt das Opfer die traumatische Situation wieder und entwickelt Phobien. Weitere Symptome sind Konzentrationsstörungen, Erregungszustände, Essstörungen, Selbstmordversuche, Selbstverstümmelung und Border-Persönlichkeitsstörungen.
     
    Sklaverei: Ausübung des Besitzrechts über einen Menschen, der unter der Herrschaft eines anderen keine Möglichkeit hat, frei über sich selbst zu verfügen.
     
    Überlebende: Menschen, die sich an gewalttätige Ereignisse erinnern, ohne von diesen Erinnerungen gelähmt zu werden. Nach emotionalen und therapeutischen Prozessen gewinnen sie die Kontrolle über ihr Leben zurück, werden sich der Emotionen und Gedanken bewusst, die in Zusammenhang mit den gegen sie verübten Verbrechen stehen; sie können Pläne machen und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
     
    Zuhälter: Mittelsmann zwischen einem Klienten und einem Sexsklaven oder einer Prostitutierten. Auch als Manager oder Pate bekannt.
     
    Zwangsarbeit: Jede Arbeit oder Dienstleistung, die nicht freiwillig, sondern unter Zwang durchgeführt wird.

Anstehende Aufgaben
    Die Abschaffung des Menschenhandels mit Frauen und Kindern zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist eine hochgradig komplexe Aufgabe. Umso wichtiger ist es, konkrete Ziele zu formulieren, mit deren Hilfe Gesellschaft und Politik die Herausforderungen Schritt für Schritt klären und Lösungen finden können. Dazu müssen wir uns jedoch zunächst klarmachen, dass der Menschenhandel fester Bestandteil des internationalen Sexgewerbes ist und dass die Eigentümer und Nutznießer dieses Netzwerkes kaum bereit sein werden, auf dessen gewaltige Einnahmen zu verzichten. Genauso müssen wir uns vor Augen führen, dass das Gewerbe mächtige Beschützer hat, angefangen bei Politikern bis hin zu Gruppen des organisierten Verbrechens, und dass diese keinerlei Interesse an philosophischen Diskussionen haben.
    Zunächst müssen wir die Risikofaktoren für potentielle Opfer identifizieren:
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    Armut und Elend,

    fehlende sexuelle Aufklärung,

    fehlende Erziehung zur Liebe,

    fehlende Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten,

    Förderung der Prostitution im familiären oder gesellschaftlichen Umfeld,

    Migration von Frauen und Kindern aus Entwicklungsländern in Industrienationen,

    Probleme der Abhängigkeit, Isolation und Diskriminierung,

    sexueller Missbrauch und Misshandlungen in der

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